Stubai Magazin
Skitourengebiet Franz Senn Hütte im Stubaital

Foto: Tirol Werbung/Peter Umfahrer
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18 Dreitausender können Skitourengeher von der Franz-Senn-Hütte aus erreichen. Hüttenwirt Thomas Fankhauser erzählt aber lieber von der Vielfalt der Routen als von deren Anzahl. Schließlich findet hier praktisch jeder „seine“ Tour und das bei fast jedem Wetter.

Einem schroffen, grauen Felsen gleich, steht die Franz-Senn-Hütte weithin sichtbar im hinteren­ Oberbergtal auf 2.147 Metern Seehöhe. Die ­eigentlichen Stars sind aber die Gipfel und Ferner ­(Gletscher) der Stubaier Alpen, die sich in einem fast ­geschlossenen Oval um die Hütte „scharen“. Ein Umstand,­ der die Franz-Senn-Hütte für Skitourengeher besonders interessant macht. Denn die Routen sind praktisch in alle Himmelsrichtungen verstreut – mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. „Wir können den Gästen bei fast jeder Witterung einige ­weniger gefährliche Routen vorschlagen. So kann man bei uns fast immer eine Skitour unternehmen“, erzählt Hüttenwirt Thomas Fankhauser. Seit Jahrzehnten sind die Wirte der Franz-Senn-Hütte für Skitourengeher und Bergsteiger erste Ansprechperson in Sachen Wettervorhersage und Schneelage. Thomas Fankhauser wird praktisch täglich um seine Meinung und eine Prognose gebeten. „Ich sehe das als Privileg, bin mir aber auch der großen Verantwortung bewusst“, weiß der Hüttenwirt um das Vertrauen von Seiten der Gäste. Um die Situation rund um die ­Hütte möglichst gut einschätzen zu können, hat sich ­Thomas ein ­ganzes Netzwerk an Informanten aufgebaut. Am liebsten macht er sich aber selbst ein Bild vor Ort und ist so oft wie möglich in den Bergen unterwegs. ­Seine genauen Ortskenntnisse sind Grundlage, um bei unterschiedlichsten Wind- und Wetterbedingungen die Situation in den Scharten, Flanken und auf den Graten einschätzen zu können. Thomas ist mit seinen beiden Brüdern praktisch auf der Franz-Senn-Hütte aufgewachsen und kennt die umliegenden Berge wie seine sprichwörtliche Westentasche. Viel an Wissen hat ihm auch sein Vater Horst mitgegeben. Er war vor Thomas selbst „Senn-Wirt“ (von 1975 bis 2006) und ist noch immer gerne auf der Hütte, um seinen Sohn zu unterstützen. Berichte erfahrener Bergführer sind ebenfalls wichtige Informationsquellen. Alles zusammen ergibt für Thomas ein umfassendes Bild der Wetter-, Schnee- und Lawinensituation rund um die Hütte. Die große Herausforderung ist es, daraus eine Prognose für die nächste Zukunft zu formulieren. Ihm ist durchaus bewusst, dass seine ­Einschätzungen Einfluss auf die Entscheidung der Tourengeher haben, entsprechend vorsichtig und zurückhaltend sind seine Ratschläge. Der Hinweis auf die Eigenverantwortung jedes einzelnen Tourengehers und die Informationen und Analysen des Lawinenwarndienstes (www.lawine.at) fehlen deshalb nie.

Abwechslungsreiche Touren

Für welche Route sich die Tourengeher letztendlich ­entscheiden, hängt aber auch von deren Können und ­Kondition ab. „Bei uns gibt es eine Vielzahl an Skitouren mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden“, so Thomas Fankhauser. Auf www.franzsennhuette.at
hat er dreißig Vorschläge aufgelistet und diese mit Kurzinfos und Übersichtskarten versehen. Da sind leichte, aber grandiose Gletschertouren, wie jene über den Alpeiner Ferner zur Oberen Hölltalscharte (3.247 m), genauso dabei wie die sehr anspruchsvolle Route über die Wildgratscharte zum Schrankogel (3.496 m). Das vielseitige
Skitourenangebot auf der Franz-Senn-Hütte reicht locker
für ein mehrtägiges Programm. Das absolvieren auch die meisten Gäste. Großteils sind es passionierte Touren­geher, die in Gruppen oder mit einem Bergführer die unterschiedlichsten Touren in Angriff nehmen und mit traumhaften Abfahrten im Tiefschnee abschließen.

Franz-Senn-Hütte

Innerhalb der steinernen Mauern der Franz-Senn-Hütte sind die Herausforderungen an die Wirtsleute Thomas und Beate Fankhauser nicht minder. Die bis zu 170 Gäste
wollen, oft über mehrere Tage, ansprechend beherbergt und verpflegt werden. Ausgestattet mit Kalt- und Warmwasser, Duschen, einem eigenen Wasserkraftwerk, einer Seilbahn für Material- und Gepäcktransport, einer hybri­den Heizanlage sowie einer biologischen Kläranlage sind die Bereiche der Ver- und Entsorgung bestens ­organisiert. Die Franz-Senn-Hütte ist die größte­ Hütte der Sektion Innsbruck des Österreichischen ­Alpenvereins und wohl auch eine der komfortabelsten und modernsten­ im gesamten Alpenraum. In nächster Zukunft soll ein neues Energiekonzept in Form einer Insellösung die Hütte noch autarker machen.

Mehr Informationen und interessante Berichte über das Stubaital finden Sie im Stubai Magazin

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