Weihnachten in Tirol: Für viele ein emotionaler Ausnahmezustand

T ANGELA IBELSHAEUSER (KOORDINATORIN TIROLER BUENDNIS GEGEN DEPRESSION, links), ASTRID HOEPPERGER (LEITERIN TELEFONSEELSORGE INNSBRUCK) UND Gebhard Ringler, Priester und Logotherapeut, Leiter des „Brunnen“:    Foto: Roland Muehlanger
  • T ANGELA IBELSHAEUSER (KOORDINATORIN TIROLER BUENDNIS GEGEN DEPRESSION, links), ASTRID HOEPPERGER (LEITERIN TELEFONSEELSORGE INNSBRUCK) UND Gebhard Ringler, Priester und Logotherapeut, Leiter des „Brunnen“: Foto: Roland Muehlanger
  • hochgeladen von Josef Wolf

Gerade die Advents- und Weihnachtszeit sowie den Jahreswechsel erleben viele Tirolerinnen und Tiroler als psychischen und emotionalen Ausnahmezustand. Dies erfahren gerade auch die GesprächspartnerInnen der Einrichtungen „Der Brunnen“ und die Telefonseelsorge Innsbruck.

„Weihnachten ist für viele Menschen eine heikle Beziehungszeit. Enttäuschungen, Verluste und manches Scheitern werden intensiver erlebt, weil Weihnachten die Sehnsucht nach Harmonie, Geborgenheit und Frieden wachruft. Wie unter einem Vergrößerungsglas wird das deutlich, was das Jahr über drückt“, berichtet Mag.a Astrid Höpperger, Leiterin der Telefonseelsorge Innsbruck.

Der Brunnen bietet in einem der größten Einkaufszentren Tirols einen Ort des Gesprächs und der Hilfe für KundInnen und MitarbeiterInnen an. „Besonders die hektischsten Einkaufstage des Jahres sind eine emotional dünnhäutige Zeit. An den Kassen der Geschäfte brechen dann meist der ganze Stress, die Ungeduld und die aufgestauten Aggressionen auf“, berichtet Mag. Gebhard Ringler, Leiter des „Brunnen“.

Tipps

Astrid Höpperger und Gebhard Ringler haben folgende vier Tipps für ein weniger emotionsgeladenes Weihnachten:

1. Weihnachten soll bewusst vorbereitet und gestaltet werden, wobei weniger mehr ist! Tradition ist wichtig und gut, doch damit sie lebendig bleibt, müssen auch kleine Veränderungen erlaubt sein!.
2. Die Ansprüche an sich selber und andere, denen meist niemand gerecht werden kann, sollten gerade rund um die Festtage heruntergeschraubt werden.
3. Den Kopf nicht in den Sand stecken! Setzen Sie sich rechtzeitig mit ihren Problemen und Sorgen auseinander! Heben Sie sich schwelende oder drohende Konflikte nicht bis zum 24. Dezember auf, sondern versuchen Sie eine rechtzeitige Klärung!
4. Und vor allem: Stress fördert Konflikte. Versuchen Sie bewusst, den Vorweihnachtsstress zu verringern! Wer die Hektik in der Vorweihnachtszeit verringert, trägt damit zu einem friedlichen Fest bei.

Eine schwierige Zeit sind die Feiertage rund um den Jahreswechsel auch für die rund 30.000 Tirolerinnen und Tiroler, die an Depressionen leiden. „Ganz wichtig ist, dass Menschen in Krisen- und Schwächesituationen die Möglichkeit haben, rasch und unkompliziert Hilfe und Ansprechpartner zu finden. Der ‚Brunnen’ im Innsbrucker Einkaufszentrum „Dez“ und die Telefonseelsorge leisten dafür einen unschätzbar wertvollen Beitrag“, sagt Mag.a Angela Ibelshäuser, Koordinatorin des Tiroler Bündnis gegen Depression.

Die Telefonseelsorge ist auch an den Weihnachtstagen rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 142 und online unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at erreichbar.

Für Gespräche und Beratung in allen Lebenslagen stehen über die Weihnachtsfeiertage die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des „Brunnen“ im DEZ (Mo–Fr: 10 bis 19 Uhr, Sa: 10 bis 17 Uhr) gerne zur Verfügung.

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