Covid-19
Aktuellen Zahlen und Impf-Diskussion

Die Diskussion rund um die Impfung gegen Corona geht weiter. | Foto: Pixabay
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INNSBRUCK. Die Entwicklung der 7-Tagesinzidenz wird in der Tiroler Landeshauptstadt aufmerksam verfolgt. Am 24. Dezember wurde der Inzidenz-Wert (Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen) von 100 erstmals unterschritten. Am 4.1. Jänner stieg der Wert auf 95 und hat sich aktuell auf 77 eingependelt.

Statistik

Beim Altersvergleich der aktuell positiv getesten Personen in Innsbruck stammen rund 52 Prozent aus der Altersgruppe 20 bis 49. 23 infizierten Personen befinden sich in Innsbruck auf der Normalstation  in stationärer Behandlung, 19 Personen liegen in Innsbruck auf der Intensivstation. Von den 493 verstorbenen Menschen in Tirol stammen 74 aus Innsbruck. Die geprüfte Bestatterin, Thanatologin und  Psychologin Christine Pernlochner-Kügler schreibt dazu auf Facebook: "Im Moment haben wir viel weniger Covid-Verstorbene als im Oktober, November und Dezember. Die momentane Vielzahl an Sterbefällen entspricht fast der jährlichen Situation um diese Jahreszeit. Und ich bin froh, dass es derzeit nicht so viele Covid-Verstorbene wie in den letzten Monaten gibt, wir würden es zusätzlich einfach nicht mehr schaffen. Dennoch, die Infektionszahlen sind auf hohem / steigendem Niveau, die Sterbefälle steigen langsam wieder an. Halten wir uns an die Maßnahmen und Verordnungen, sonst sind wir bald wieder da, wo wir im November und Dezember waren!"

Impfdiskussion

Die Diskussion zum Thema Corona-Impfung nimmt in den sozialen Netzwerken an Heftigkeit zu. In der großen Bezirksblätter-Tirol-Umfrage ist nur knapp mehr als ein Viertel der Tiroler gegen eine Impfung. Auf die Frage "Wann werden Sie sich gegen Corona impfen lassen? Sobald es möglich ist, eher später oder gar nicht?" antworteten 28 Prozent mit "sobald es möglich ist", 43 Prozent mit "eher später". Nur 26 Prozent wollen sich nicht impfen lassen. Die Zustimmung zur raschen Impfung ist bei Männern, bei höherer Schulbildung und mit zunehmendem Alter noch höher." (Die Details zur Umfrage finden Sie am Ende des Beitrages). Die Veröffentlichung der Umfrage wurde in den sozialen Netzwerken u .a. mit "Lügenpresse" kommentiert. Österreichweit zeigen Umfragen einen leichten Anstieg der Impfbereitschaft. "Die Hälfte der Bevölkerung ist bereit, sich impfen zu lassen. 31% würden sich „ganz sicher“ impfen lassen, wenn sie ab sofort die Möglichkeit hätte, weitere 20 % sagen „eher ja“. Das ergab eine vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für die aktuelle Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“ durchgeführte Umfrage. 24% lehnen eine Impfung strikt ab, 19 % sind „eher“ abgeneigt. Damit ist die Impfbereitschaft insgesamt leicht gestiegen.", teilt das Profil in einer Aussendung mit.

Durchimppfung

Die Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie teilt in einer Stellungnahme mit: "Ziel der Bundesregierung ist es, allen Menschen, die sich impfen lassen möchten, einen umfassend geprüften, sicheren, effektiven und zugelassenen Impfstoff kostenfrei zur Verfügung zu stellen, beginnend bei der höchsten Risikogruppe der alten und pflegebedürftigen Menschen." Präsident, Prim. Univ. Prof. Dr. Marcus Köller: "Die Österreichische Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie (ÖGGG) schließt sich diesem Ziel vollumfänglich an." In der Landeshauptstadt setzt die Stadtführung auf einen baldigen Beginn der Impfungen.  „Die Impfungen in den Wohn- und Pflegeheimen werden so schnell wie möglich durchgeführt, wir werden darüber und über die weitere Impfplanung Anfang nächster Woche noch genauer informieren“, versprechen Bürgermeister Georg Willi und Vizebürgermeister Johannes Anzengruber unisono. Die Impfung gegen Corona sieht Tirols AK Präsident als echte Chance, die Pandemie effektiv zu bekämpfen und als großen Schritt in Richtung Normalität und meint in einer Aussendung: "Dabei ist das Tempo der Durchimpfung essenziell, wie Expertinnen und Experten betonen." In Tirol werden alle über 80-Jährigen angeschrieben und über die freiwillige, kostenlose Covid-Impfung informiert. Bei den Impfungen setzt das Land auf die niedergelassenen Ärzte sowie Impfstraßen. Bürgermeister Georg Willi hat medial für den Großraum Innsbruck die Errichtung von Impfstraßen in der Messe und im Congress vorgeschlagen.

Pandemieende

Die Experten der Medizinischen Universität Innsbruck (Dorothee von Laer, Cornelia Lass-Flörl, und Günter Weiss) meinen zur Frage "Bedeutet die Impfung das Ende der Pandemie?": "Ausschlaggebend wird sein, wie gut diese Impfung, vor allem bei den Risikogruppen- wirkt, vor allem wie hoch die Protektionswirkung ist. Wenn die Impfung einen hohen Schutz bietet, also über 90 Prozent und sich ein Großteil der Bevölkerung impfen lässt (>75 %), dann könnten wir SARS-CoV-2 Pandemien/Epidemien weitgehend verhindern. Allerdings, auch nach erfolgreicher Zulassung eines oder mehrerer Impfstoffe kann es eine geraume Zeit brauchen, bis ausreichend Menschen, insbesondere die Risikogruppen und das Krankenhaus- und Pflegepersonal, durchgeimpft sind. Zudem ist noch unklar, ob die Impfungen nur vor der Infektion oder auch vor der Erkrankung schützen und wie lange ein derartiger Schutz anhält."

Experiment

Sigrid Neuhauser, Mikrobiologin vom Institut für Mikrobiologie der Universität Innsbruck ist in Fachkreisen bestens bekannt. So hat sie im August 2017 das Rätsel um einen Algen-Parasit gelöst. Aktuell beschäftigt sie sich auch mit dem Corona-Thema und lädt sie unter der Devise "Küchen labor" zu einem Experiment ein. Gezeigt wird, wie die Teile eines Corona-Antigentest funktionieren und worauf man achten muss.

Der Test

In ihrem Tweetprofil @gebirgsziege erklärt Sigrid Neuhauser den Ablauf und lädt unter  #küchenlabor zur Diskussion ein. "Ein Antigentest funktioniert wie Schwangerschaftstest. Die Probe wird aufgetragen, wird mithilfe von Dünnschichtchromatographie aufgetrennt. Während dieser Auftrennung binden Antigene an passende Moleküle, die werden an „Anker“ an der Testlinie gebunden (positiv) oder nicht (negativ).

Anleitung

Material:

  • Filterpapier (Kaffeefilter, Löschpapier, Teefilter,....) idealerweise in weiß, ungebleichte Filter funktionieren auch, es wird nur nicht so schön. Es werden mindestens 3 Typen von Filtern benötigt (für Aufgabe 2)
  • (Weiße) Tafelkreiden (echte Kreide, keine Kreidestifte), Form und Marke ist egal, Mindestlänge 5cm
  • wasserlösliche Stifte oder Farben
  • Glasgefäß (Vase, Schüssel, hohe Auflaufform, notfalls geht auch ein Topf, soll mindestens 10 cm hoch sein)
  • Klebeband, ein Kochlöffelstiel, Strohhalm, o.ä. zum fixieren des Filterpapiers, Lineal, Schere.
  • Föhn (optional).

Ablauf

Versuch 1 – Asymmetrische Trennung:
In diesem Versuch geht es darum zu verstehen welchen Einfluss eine asymmetrische Trennung durch Überladungseffekte, ungleiche Diffusion des Laufmittels und unsauberes Auftragen auf die Ergebnisse des chromatographischen Experimentes haben. Fehler in diesem Bereich des Experimentes können zu ungültigen Resultaten führen.

Vorbereitung:

  • Aus einer Art des Filterpapiers (Kaffefilter, Löschpapier, Filterpapier,…) gleichmäßige Streifen schneiden (ca. 10 x 2 cm). Bei diesem Versuch wird nur ein Typ Filterpapier verwendet.
  • Filterpapierstreifen in ca 1 cm Abstand an Kochlöffel/Strohhalm befestigen, mit Bleistift die Auftragestelle markieren. Diese sollte immer gleichweit vom unteren Ende des Streifens
  • entfernt sein. ACHTUNG: Sie können nur die Anzahl von Streifen verwenden, die ohne sich oder den Gefäßrand zu berühren im Gefäß in dem die Reaktion stattfinden soll Platz haben. Falls sie nicht alle Streifen in einem Gefäß Platz haben, müssen sie das Experiment in mehrere Chromatogramme teilen.
  • Wasserlösliche Filzstifte auswählen. Sie sollten auf jeden Fall einen schwarzen Filzstift verwenden, weitere Farben stehen ihnen frei.
  • Wasser bereitstellen.
  • Versuchsdurchführung:
  • Jede Farbe wird zweimal aufgetragen, einmal als dicker Strich über die gesamte Breite des Filterpapiers (vgl Abb), einmal als Punkt in der Mitte des Filterpapiers.
  • Darauf achten, dass die Farbe mindestens 1cm vom unteren Rand des Filterpapiers entfernt ist
  • Dieser Versuch wird mit mindestens drei Farben durchgeführt.
  • Geben sie die Filterpapiere in das Gefäß, das sollte in etwa so aussehen:
Foto: Sigrid Neuhauser
  • Gießen sie nun Wasser in das Gefäß. Dabei darauf achten, dass das Wasser hoch genug ist, um das Filterpapier zu erreichen aber unterhalb der aufgezeichneten Linie ist (vgl blaue Linie im Bild oben).
  • Nun warten Sie, bis das Wasser vom Filterpapier aufgesaugt wurde und bis ca. 1‐2 cm unterhalb der oberen Kante ist (vgl. gelbe Linie im obigen Bild).
  • Nehmen Sie das Chromatogramm aus dem Laufmittel und trocknen Sie es vorsichtig mit einem Föhn oder an der Luft.

Auswertung

  • Vergleichen Sie die beiden Chromatogramme die vom selben Stift stammen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede können Sie erkennen?
  • Was bedeutet das?

Dokumentation
Eine der wichtigsten Tätigkeiten im experimentellen Labor ist die saubere und nachvollziehbare Dokumentation der Versuche. Eine gute Dokumentation setzt das Notieren von allen Faktoren  voraus die variabel sein können

  • Machen Sie ein Foto ihrer Chromatogramme und fügen Sie es in das vorgefertigte Protokoll an der Vorgesehenen Stelle ein. Achtung, Sie dürfen maximal ein Bild einfügen. Falls sie mehrere Bilder einfügen wollen stellen Sie diese zu einer Tafel zusammen.
  • Füllen sie die geforderten Informationen ein.

Informationen zum Experiment finden Sie unter diesen Link

Aktuelles zur weiteren Entwicklung der Experimente und der Diskussion finden Sie hier

Details zur Bezirksblätter-Umfrage
Auftraggeber: Bezirksblätter Tirol GmbH
Ausführende Gesellschaft: GMK Research & Consulting, Annenstraße 25, A-8020 Graz, Tel.: 0316 2091755, www.gmk.co.at
Abfragezeitraum: 11.12. bis 16.12.2020
Sample und Instrument: 400 Telefoninterviews
Maximale Schwankungsbreite: Gesamtergebnis ±5 Prozent

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