"An Bam z'fälln is koa Freid" – die Innsbrucker Baumpfleger

Das Baumpflegeteam kontrolliert den Zustand der einzelnen Bäume und beobachtet sie in bestimmten Zeitabständen.
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  • Das Baumpflegeteam kontrolliert den Zustand der einzelnen Bäume und beobachtet sie in bestimmten Zeitabständen.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Das Grünanlagenamt der Stadt Innsbruck – und vor allem die Abteilung für Baumpflege – kriegt dieses Wort oft zu hören: Baummörder. Tatsächlich wächst jedoch der Baumbestand von Jahr zu Jahr. Wie der Leiter des Grünanlagenamtes, Thomas Klingler, bestätigt: "Wir fällen jährlich 150-170 Bäume und pflanzen im Gegenzug um die 200".

Baumpfleger
Mit Hilfe diesen Karten können sich die Innsbrucker Baumpfleger orientieren: Welche Pilzart oder welche Krankheit hat den Baum befallen?

Mehr Bäume, mehr Rasenflächen

Warum den Stadtbewohnern dann doch das Gefühl kommt, sie würden ihrer Grünflächen und Bäume beraubt: "Oft fallen Rasenflächen weg und auch ein neugesetzter Baum gibt nicht das gleiche Flair wie ein ausgewachsener", meint der Leiter. Als das STADTBLATT auf die Trauerweide und den Wirbel rund um das Thema zu sprechen kommt, bestätigen der Leiter und die Mitarbeiter unisono: "Bei keinem einzigen Baum tut man sich leicht. Jede Fällung wird auf mehreren Ebenen besprochen, bis dann entschieden wird, dass er tatsächlich weggehört. Leider ist die Weide nicht der ideale Stadtbaum."

Ein harter Job

Besonders geeignet sind Bäume wie Linden, Ahorn, Ginkgo oder Platanen. Diese sind sehr robust und widerstehen besser den städtischen Herausforderungen, wie Salz und Smog. Im Abstand von ein bis drei Jahren wird jeder Baum beobachtet. Es gibt einen Baumkataster – heute mit 12.000 Bäumen –, in welchem ganz genaue Daten eingespielt werden. Beispielsweise, wann der Baum kontrolliert wurde oder welche Krankheiten er hat. Auch werden Bilder angehängt, damit man die Entwicklung des Baumes nachverfolgen kann.

Insgesamt zehn Mitarbeiter

Insgesamt besteht das Innsbrucker Baumpflegeteam aus sechs Facharbeitern, zwei Helfern und zwei Lehrlingen. Als Baumpfleger muss man nicht nur hervorragend in Pflanzenkunde sein, auch muss man gut klettern können.

„Oft fallen Rasenflächen weg und auch ein neugesetzter Baum gibt nicht das gleiche Flair wie ein ausgewachsener"

Thomas Klingler, Leiter des Grünanlagenamtes

"Mit ständigen Weiterbildungen werden wir auf den neuesten Stand der Dinge gebracht", erklärt der Leiter des Baumpflegeteams (insgesamt gibt es zwei Teams), Daniel Jaklitsch. Dabei lernt man Neues, was dann auch zu gravierendem Umdenken in der Baumpflege führt: Früher hielt man es für besser, wenn man Bäume radikal zurückschnitt, heute greift man nur ein, wenn es unbedingt sein muss.

Objekte fliegen

Auch ist es ein Vorteil, wenn man ein gelassener Mensch ist, denn es kommt schon mal vor, dass einem gefrorene Brote, Mikrowellen oder Ähnliches um die Ohren geworfen werden. "Oft ärgern sich die Menschen, weil sie nicht wissen, warum und was wir tun. Dann muss man die nervösen Leute beruhigen und ihnen alles erklären", sagt Jaklitsch über die Kehrseiten seines Berufes.

Letztes Jahr war das Stadtblatt mit dem Grünanlagenamt unterwegs. Hier lesen Sie die Reportage.

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