Bergisel kämpft um Anbindung

Dietmar Gscheidlinger ist Obm. der IG Bergisel.
2Bilder

INNSBRUCK. Ein Museum um 22 Mio. Euro löst noch nicht alle Probleme: Diese Einsicht musste die Interessensgemeinschaft Bergisel (IG Bergisel) gewinnen. Seit Jahren kämpft die IG für eine bessere Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz.

Viele Versprechen

Mit dem Museum hatte man die Hoffnung, dass sich die Situation verbessert. Seitens der Politik gab es viele Versprechen: Ein Verkehrskonzept – im Zuge des Museumsbaus – sollte die Anbindung des zirka 300-Einwohner-Stadtteiles lösen. Geworden ist daraus eine "Augenauswischerei", wie der Obmann des Vereines, Dietmar Gscheidlinger, meint. Es gibt zwar zwei Anbindungen – Stubaitalbahn und Sightseer – diese sind aber alles andere als perfekt. Besonders in den Wintermonaten lässt die Taktung des Sightseers zu wünschen übrig: Der erste fährt um 11:37 vom Bergisel in die Stadt, der letzte kurz vor 17:30. Gscheidlinger will sein Anliegen wieder bei der Politik deponieren: "Wir brauchen keinen Bus im 5-Minuten-Takt, aber es muss sich was verbessern. Es leben sehr viele alte Menschen hier, die die steilen Wege nicht auf und ab gehen können."

Nicht nur für Anrainer

Bei einer gemeinsamen Rundfahrt mit Gscheidlinger führt er die Problematik in der Praxis vor: Die Straßen sind teilweise nicht einsehbar, es gibt keinen Gehsteig, die Wege sind extrem steil und auch die Parkplätze sind rar. Er ist sich sicher: "Nicht nur uns würde ein Bus was bringen. Auch Museumsbesucher und Wanderer würden profitieren." Vor sieben Jahren hatte man ausgerechnet, dass ein Bus um die 240.000 Euro im Jahr kosten würde: Das Geld dafür wurde aber nicht aufgebracht. Gscheidlinger will statt Kritik Lösungsansätze bringen: "Es bräuchte keinen neuen Bus, man könnte eine bestehende Linie ausbauen".

"Offensichtlich gibt's keinen Bedarf"

Die Verkehrsstadträtin Sonja Pitscheider zeigt sich von der STADTBLATT-Anfrage überrascht: "An uns ist niemand herangetreten. Offensichtlich ist der Bedarf nicht da." Sie weist auf die Sonderregelung mit dem Sightseer hin: Als Bergisel-Anrainer kann die sonst für Touristen vorbehaltene Linie für einen kleinen Aufpreis mitgenutzt werden. Aber Pitscheider will sich einem konstruktiven Gespräch nicht verschließen und meint: "Kommt mit euren Anliegen zu uns, dann können wir besprechen, um was es genau geht." (acz)

Dietmar Gscheidlinger ist Obm. der IG Bergisel.
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.