Femizid
Demo "Stopp den Femiziden!" am 3. Juli

FxStreik Graz zog schon am 28.6. durch die Straßen, um auf den 11. Femizid Österreichs aufmerksam zu machen. | Foto: FxStreik Graz / Facebook
  • FxStreik Graz zog schon am 28.6. durch die Straßen, um auf den 11. Femizid Österreichs aufmerksam zu machen.
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Die ermordete Bircan Dever ist bereits der 11. Femizid in Österreich in diesem Jahr. In keinem anderen europäischen Land ist der Anteil der ermordeten Frauen so hoch wie in Österreich.

Als Femizid wird der Mord an Frauen betrachtet, die von ihren Männern oder Partnern, Ex-Männern oder Ex-Partnern umgebracht werden, zumeist weil sich die Frauen von ihren Partnern trennen wollten. In den Medien werden Femizide oft verharmlosend als „Ehrenmorde“ oder „Beziehungsdrama“ bezeichnet, auch das ist einer der Kritikpunkte der Veranstalter*innen, ebenso wie mangelhafte finanzielle Unterstützung für Frauenschutz-Einrichtungen.  Am 3. Juli wird um 19:00 Uhr eine Demonstration „Stopp den Femiziden!“ an der Annasäule in der Maria-Theresien-Straße stattfinden.

Die Frauen*vernetzung für Begegnung und Austausch meldet sich mit einem Statement zu Wort:

„Der gefährlichste Ort für eine Frau ist nicht etwa der öffentliche Raum, sondern die eigenen vier Wände. 2020 wurden bereits 11 Frauen* ermordet, Medien berichteten von weiteren 14 Fällen von schwerer Gewalt bis hin zu Mordversuchen (Stand 29.06.2020). Zuletzt wurde Bircan Dever in Imst von ihrem Ehemann ermordet. Es reicht. Yeter artık! Ya basta! Edi bese! Stopp den Femiziden.
Nirgendwo in Europa ist der Frauen*anteil unter den Mordopfern höher als in Österreich. „Die Morde an Frauen in Österreich stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich an – seit 2014 haben sich die Morde an Frauen verdoppelt“, so der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser auf ihrer Homepage. Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* ist eine fundamentale Menschenrechtsverletzung, die auf der gesamten Welt, in jedem Bereich des sozialen Lebens und unabhängig von Schicht- oder Klassenzuschreibungen, Bildungsniveau, Religionszugehörigkeit, Gesundheit, Sexualität oder Herkunftszuschreibungen begangen wird. Das gilt auch für Femizide.
Femizide und häusliche, sexualisierte, sexistische Gewalt sind kein "Familiendrama" und keine "Eifersuchtstaten", kein privates, psychologisches oder „Ehrenproblem“, sondern der Versuch, Macht und Kontrolle über Frauen* auszuüben. Es geht um männliche Dominanz und Besitzansprüche, die tief in dieser Gesellschaft verwurzelt sind. Gewalt gegenüber Frauen* und Mädchen* muss endlich als das benannt werden, was sie ist: Ausdruck der patriarchalen Gesellschaft.
Bewusstseinsschaffung und Selbstorganisation sind von fundamentaler Bedeutung. Der Verein Lilith, der Alevitische Frauenbund Innsbruck, die Demokratische Frauenbewegung Europa (ADKH), der Sozialistischer Frauenbund (SKB), das Lila Rot Kollektiv und die Frauen*vernetzung für Begegnung und Austausch als Zusammenschluss zahlreicher Organisationen und Vereine rufen am Freitag, den 3. Juli 2020 um 19:00 Uhr zur Demonstration gegen Femizide an der Annasäule auf.
Eine andere Welt ist möglich. Stopp den Femiziden.“

Anlaufstellen:

Frauenhaus Tirol: Rund um die Uhr erreichbar unter: Tel. +43512342112
, E-Mail: wohnen@frauenhaus-tirol.at
Verein Frauen gegen VerGEWALTigung: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr: Tel. +43512574416 
E-Mail: office@frauen-gegen- vergewaltigung.at
DOWAS für Frauen: Tel. +43 512 562477
 E-Mail: beratung@dowas-fuer-frauen.at
Frauenhelpline gegen Gewalt: Österreichweit und rund um die Uhr erreichbar
Tel. +43800222 555

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