Für Einheimische und Zuagroaste
Eine spielerische Reise durch Tirol

Gerlinde Tamerl, stellvertretende Geschäftsführerin der Wagner'schen Buchhandlung und Projektleiterin, mit dem Tirol Spiel.  | Foto: Wagner'sche
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  • Gerlinde Tamerl, stellvertretende Geschäftsführerin der Wagner'schen Buchhandlung und Projektleiterin, mit dem Tirol Spiel.
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INNSBRUCK. Das neue Tirol Spiel der Wagner'schen Buchhandlung lädt zu einer spannenden Reise durch das gesamte Bundesland. Doch woher kommen eigentlich all die Ideen? Projektleiterin Gerlinde Tamerl spricht über die Entstehung des Spiels und Herausforderungen, die es zu bewältigen galt. 

Von Finstermünz bis zum Wilden Kaiser

Welchen Laut gibt der Steinbock als „König der Alpen“ von sich, wenn er sich fürchtet? Wie hieß das Getränk, das man um 1900 im Café Munding kaufen konnte und für „plötzliche Aufheiterung und ein Gefühl von Leichtigkeit“ sorgte? Weshalb hielt sich Kaiser Maximilian I. gerne in der Gegend von Pertisau am Achensee auf?

„Wenn man als Tiroler denkt, man wüsste schon alles, dann irrt man gewaltig“

, sagt Gerlinde Tamerl, stellvertretende Geschäftsführerin der Wagner'schen Buchhandlung, schmunzelnd. Im Verlag der Wagner'schen Buchhandlung erscheinen im hauseigenen Verlag regelmäßig regionale Produkte, und seit Ende November ist das Tirol Spiel – Von Finstermünz zum Wilden Kaiser – auf dem Markt. Bis so ein Spiel in den Druck gehen kann, ist es jedoch ein langer Weg. Gemeinsam mit ihrem Team hat Tamerl im März mit der groben Gestaltung des Spiels begonnen. Zuallererst ging es darum, mit Graphikerin Ines Graus das Spielbrett mit einer Landkarte von Tirol zu entwickeln: Wieviele Felder braucht es, damit die Spieldauer in etwa eine Stunde beträgt? Werden auch alle Täler und Flüsse in den richtigen Proportionen abgebildet? Anschließend galt es, Wissen aus allen Regionen zusammenzutragen. „Durch unsere vorherigen Spiele hatten wir schon eine große Materialsammlung und viele Kontakte, das hat den ganzen Arbeitsprozess erheblich beschleunigt. Der Alpenzoo hat uns zum Beispiel bei der Tierwelt sehr weitergeholfen, die Olympiaworld war eine große Unterstützung beim Sport und verschiedenste Dorfchronisten oder das Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach haben spannende Fakten geliefert. Auch mit dem Dialektarchiv der Universität Innsbruck haben wir zusammengearbeitet“, erklärt Tamerl. So lautet beispielsweise eine Aufgabe: Du sagst im Obergurgler Dialekt protestierend, dass du dein Herzblatt nicht gehen lassen würdest: „I lossatn nuich geahn.“

Das Tirol Spiel wurde von einem Produzenten in Deutschland hergestellt.  | Foto: Wagner'sche
  • Das Tirol Spiel wurde von einem Produzenten in Deutschland hergestellt.
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Breites Portfolio an Wissen

Neben den Feldern, bei denen unentdeckte rhetorische und schauspielerische Talente zum Vorschein kommen können, gibt es auch Wissensfragen, unterteilt in die Kategorien Kurioses und Historisches, Natur und Umwelt, Kunst und Kultur sowie Sport. Hier wird beispielsweise abgefragt, welcher Fluss denn eigentlich die Grenze zwischen Ober- und Unterland bildet oder welche Gletscher zu den ältesten des Landes zählen. Für Gerlinde Tamerl ist das Tirol Spiel wie ein Reiseführer, der die Möglichkeit bietet, etwas Neues in der unmittelbaren Umgebung zu entdecken.

„Oft denkt man sich, man kennt ja eh schon alles. Doch bei der redaktionellen Betreuung ist bei mir eine ganze Liste entstanden mit Orten, die ich unbedingt entdecken möchte.“

Der Alltag ist komplex genug

Das Prinzip des Spieles ist denkbar einfach: Man würfelt und kommt auf ein Wissens- oder Aktivitätenfeld. Ziel ist es, möglichst schnell am letzten Feld und somit am Wilden Kaiser angelangt zu sein. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, das Spiel so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Spielen soll vom Alltag ablenken, Spaß machen und – in unserem Fall – auch Wissen vermitteln“, so Tamerl. Am schwierigsten sei es gewesen, eine Auswahl zu treffen: Was darf auf keinen Fall fehlen, wenn es um Tirol geht? Sind Frauen in gleichem Ausmaß repräsentiert wie Männer? Kommt das Unterland öfter vor als das Oberland? „Neben der Ausgewogenheit, auf die wir achten mussten, war auch die redaktionelle Aufbereitung des gesammelten Wissens eine große Herausforderung – eine Karte hat schließlich nur 365 Zeichen“, erzählt die Projektleiterin.

Das Spiel kann ab dem Alter 12 Jahren von zwei bis sechs Spielern gespielt werden und dauert rund eine Stunde. Wer alle Fragen des Tirol Spiels beantwortet hat, kann sein Wissen beim ebenfalls im Verlag der Wagner'schen Buchhandlung erschienenen Innsbruck Spiel – Vom Goldenen Dachl zum Hafelekar – unter Beweis stellen. 

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Gerlinde Tamerl, stellvertretende Geschäftsführerin der Wagner'schen Buchhandlung und Projektleiterin, mit dem Tirol Spiel.  | Foto: Wagner'sche
Das Tirol Spiel wurde von einem Produzenten in Deutschland hergestellt.  | Foto: Wagner'sche
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