Clubkultur
Freude über Öffnung, Enttäuschung über ausstehendes Rettungspaket

Die Stadt Innsbruck würde Rettungspaket unterstützen, WK und Land sind säumig. | Foto: Clubcommission
  • Die Stadt Innsbruck würde Rettungspaket unterstützen, WK und Land sind säumig.
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Angesichts der fallenden Infektionszahlen dürfen die Tiroler Clubs am 1. Juli wieder aufsperren. Endlich also mal wieder gute Neuigkeiten? Leider ist es nicht ganz so einfach.Das Rettungspaketz ist bei Land und WKO bisher kein Thema.

Stillstand

In einer Aussendung blickt die Innsbruck Club Commission auf die gegenwärtigen Situation der Tiroler Nachtkultur und dem Status des verhandelten Rettungspakets: "In ganz Österreich stand die gesamte Clubkultur nun für über 460 Tage still. Jetzt bekommt sie knappe zwei Wochen Zeit um wieder aufzusperren und den gesamten Betrieb anzuwerfen. Dass diese extrem kurzfristig kommunizierte veränderte Situation bei vielen BetreiberInnen für Probleme und Überforderung sorgt, sollte man sich vorstellen können. Kein Personal, kein Getränkebestand, möglicherweise offene Umbauarbeiten und Reparaturen, und allem voran, kein geplantes künstlerisches Programm. Dies sind nur einige der großen Probleme vor denen die Betreiberinnen und Betreiber nun mit dieser an und für sich guten Nachricht, aber kaum vorhandenen Vorbereitungszeit, stehen. Abgesehen von dieser bundesweiten Herausforderung für den Nachtkultursektor, stehen wir hier in Tirol, mit überdurchschnittlich hohen Betriebs- und Erhaltungskosten, vor einer besonders schwierigen Situation."

Verhandlungen

Die Innsbruck Club Commission verhandelt angesichts der prekären Sondersituation der lokalen Clubkultur nun seit fast einem Jahr mit der Stadt Innsbruck, dem Land Tirol und der WKO über ein Hilfspaket, welches den Betrieben bei diesem denkbar schwierigen Neustart helfen soll. Ein Neustart geht in diesem Fall vor allem mit der Notwendigkeit einher gezielt finanzielle Mittel zu investieren, denn nach 15 Monaten ohne Öffnung und Einnahmen fehlt es so gut wie allen Betroffenen an Liquidität. Die Stadt Innsbruck hat hier den ersten Schritt gesetzt und sich für ein Neustart-Hilfspaket im Ausmaß von 150.000€ ausgesprochen. Dieses ist allerdings an die Bedingung gebunden, dass sich auch das Land Tirol und die WKO zur Clubkultur in der Region
bekennen und ihrerseits die gleiche Summe beisteuern.

WK und Land säumig

Und genau hier liegt das Problem: Weder das Land Tirol noch die WKO haben nach 460 Tagen Schließung, bis nun einige Tage vor der Wiedereröffnung, irgendwelche Versuche unternommen um Ihren Teil zur Schnürung dieses Rettungspakets beizutragen. Die Stadt Innsbruck ist bereits seit dem runden Tisch zur Rettung der Nachtkultur im regelmäßigen Austausch mit der Innsbruck Club Commission, mit dem Ziel dieses essenzielle Hilfspaket auszuarbeiten – bei Land und WKO ist die Thematik noch nicht einmal in den offiziellen Gremien zur Abstimmung gebracht worden. Die Innsbruck Club Commission und Ihre Mitgliedsbetriebe sind enttäuscht über diesen langwierigen Prozess und das offenbar fehlende Interesse der zuständigen Institutionen und hoffen, dass den vielen Worten auch endlich Taten folgen werden.

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