Ausstellung im Fotoforum
Garden of Delight von Nick Hannes

Garden of Delight, De Garage - Space for Contemporary Art, Mechelen (BE), 2018 | Foto: Nick Hannes
  • Garden of Delight, De Garage - Space for Contemporary Art, Mechelen (BE), 2018
  • Foto: Nick Hannes
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

INNSBRUCK. Vom 10. September bis 8. Oktober 2021 gibt es im Fotoforum (Adolf-Pichler-Platz 8) die Ausstellung „Garden of Delight“ des belgischen Künstlers Nick Hannes zu sehen.

"Es gibt keine Grenze, glauben Sie mir; es gibt keine Zivilisation auf der einen Seite, keine Barbaren auf der anderen. Es gibt nur den vordersten Rand der Mutation, die in uns fortschreitet.“ (aus "Die Barbaren", Alessandro Baricco)

Zur Ausstellung

„Garden of Delight“ ist eine visuelle Fallstudie über die rasante Urbanisierung, Freizeit und Konsum in Dubai. Die Serie zeigt Dubai als ultimativen Spielplatz der Globalisierung und des Kapitalismus und wirft Fragen zu Authentizität und Nachhaltigkeit auf. Der rasante Wandel Dubais von einem staubigen Fischerdorf in den sechziger Jahren zu der ultramodernen Metropole von heute fasziniert Befürworter und Kritiker gleichermaßen. Mit seinen prestigeträchtigen Einkaufszentren, künstlichen Inseln und ikonischen Wolkenkratzern ist das kleine Emirat am Persischen Golf ein Global Player in Sachen Tourismus und Wirtschaft.

Das Fotoforum hat Dienstag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Mehr Informationen finden Sie hier!

„Dubai ist eine Marke“

Dubais exzessive Unterhaltungsindustrie hat einen großen Einfluss auf die emiratische Gesellschaft. 90 Prozent der Bevölkerung Dubais sind Auswanderer, nur 10 Prozent sind einheimische Emiratis. Ihre traditionellen islamischen Werte werden durch den westlichen Lebensstil in Frage gestellt, der von den ausländischen Arbeitnehmern importiert wird. Dubai ist eine generische Stadt: eine Stadt ohne lange Geschichte, ohne Erbe und ohne einen eigenen Charakter. Dubai ist eine Marke, ein künstliches Konstrukt, das in erster Linie auf die Erzielung von Profit ausgerichtet ist.

Kapselgesellschaft Dubai

Dubai ist das perfekte Beispiel für eine "Kapselgesellschaft": Eine duale Gesellschaft, in der die erste Welt ein Archipel von abgeschirmten Inseln oder "Kapseln" ist, auf denen es sich angenehm leben lässt; die zweite Welt ist der ganze Rest: ein Meer von Armut und Chaos. In einer Kapselgesellschaft wird der öffentliche Raum privatisiert. Kapselarchitektur – wie Gated Communities, Einkaufszentren und Themenparks – simuliert den öffentlichen Raum auf privatem Grund. Der Urbanisierungsprozess in Dubai ähnelt auffallend dem Phänomen der Kapselarchitektur. Auf lokaler Ebene besteht eine Trennung zwischen den wohlhabenden Einwohnern/Expats und den ausgebeuteten Wanderarbeitern. Auf globaler Ebene können die Vereinigten Arabischen Emirate als eine große "Kapsel" betrachtet werden, ein sicherer Hafen im instabilen Nahen Osten.

Mehrere Auszeichnungen

Garden of Delight wurde mit dem Magnum Photography Award (2017), dem Zeiss Photography Award (2018), dem Days Japan Special Jury Prize (2018) und dem Nannen Preis (2018, auf der Shortlist) ausgezeichnet. Das Buch und die Ausstellung werden im Dezember 2018 in De Garage - Space for Contemporary Art in Mechelen, Belgien, vorgestellt.

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