Innsbruck
Gasthaussterben geht weiter
Mit dem Bauernkeller verabschiedet sich nach dem Riesen Haymon und dem Lewisch bereits der dritte große Name aus der Innsbrucker Gastronomieszene. Der "Pavillon" vor dem Landestheater verkommt zum Schandfleck. La Copa feiert 35 Jahre und der Berchtoldshof öffnet wieder seine Türen.
INNSBRUCK (hege). Kurz und bündig teilt Martin Klausner auf Facebook das Ende des Bauernkellers in der Meinhardstraße mit: "Nach erfolgreichen 18 Jahren schließen wir den Tiroler Bauernkeller. Ich bedanke mich
bei allen treuen Stammgästen und Geschäftspartnern!" Das Gasthaus ist die dritte bekannte Adresse in Innsbruck, die die Gastropforten schließt. Erst vor kurzem hat Andrea Marx, Wirtin des Riesen Haymon, nach 21 Jahren das Ende das Traditionsgasthauses im August mitgeteilt. Theresa Fessler hat das Aus des "Lewisch" mit Ende dieses Jahres mitgeteilt.
Vielzahl an Belastungen
Die Gastroszene hat seit Jahren mit einer Vielzahl an bürokratischen und verwaltungstechnischen Belastungen zu kämpfen. Registrierkassenpflicht, Raucher- Nichtraucherdiskussion, verschärfte Arbeitsplatzproblematik und vor allem die fehlende Bereitschaft, bestehende Gastronomiebetriebe zu übernehmen, sind die Hauptfaktoren der zahlreichen Schließungen. „Ein Gasthaus zu betreiben ist sehr teuer“, erklärt Fessler. „Insbesondere Personal und die Lohnnebenkosten sind teuer.“
Kein Patentrezept
Ein Patentrezept für den Erfolg gibt es nicht. Gerhard Hörtnagl ist seit 35 Jahren mit dem "La Copa" in der Altstadt erfolgreich. Die Zukunft des beliebten Lokals ist geklärt, mit anderen Gastroprojekten hat aber auch der erfolgreiche Gastronom wenig positive Erfahrungen gemacht.
Schandfleck
Aber nicht nur die Schließung bekannter Gasthäuser sorgt für Missstimmung in der Szene, auch das "Pavillon" vor dem Landestheater sorgt immer mehr für Kopfschütteln. Einst mit Koch Mansur Memarian ein Aushängeschild der Innsbrucker Gastroszene ist die Erfolgsgeschichte des "Pavillons" schnell endend. Streitigkeiten und Prozesse sind in bester Erinnerung und seit Monaten präsentiert sich der "Würfel" als Schandfleck. Einheimische und Touristen sehen nicht nur eine wenig ansprechende Fassade sondern bei einem Blick durch die verschmutzten Fenster auch noch eine Baustelle.
Szene bleibt angespannt
Die Innsbrucker Gastroszene steht weiterhin unter Hochspannung. Wie sich das Nichtraucherschutzgesetz im Sinne des Arbeitnehmerschutzes ab 1. November auswirken wird, ist ein vieldiskutiertes Thema an den Stammtischen, Konkretes gibt es derzeit jedoch noch nicht. Zumindest eine bekannte Adresse öffnet wieder ihre Türen. Nach einer rund achtmonatigen Umbauzeit meldet sich der Berchtoldshof in Hötting mit 1. August wieder zurück.
Weitere Informationen über Innsbruck können Sie hier lesen.
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