Koschuhs Kastl 50
Haus des Geldes für Arme

Koschuhs Kastl zum Thema Stadtfinanzen | Foto: Böhm
  • Koschuhs Kastl zum Thema Stadtfinanzen
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Im Streamingdienst Netflix ist die Serie „Haus des Geldes“ ein Riesenerfolg. Kurz umrissen versuchen Gangster den größten Bankraub aller Zeiten, der in Wahrheit keiner ist. Denn die Verwegenen dringen in die Banknotendruckerei Spaniens ein und wollen statt zu stehlen sich ihr eigenes Geld drucken: 2,4 Milliarden Euro. Um ihr Ziel zu erreichen, nehmen sie 67 Geiseln.

Erinnerungen an „Haus des Geldes“ können einem kommen, wenn man sich den Eiertanz zur Budgeterstellung im Innsbrucker Gemeinderat vor Augen führt: In der Netflix-Serie setzen die Gangster auf Tarnen, Tricksen und Täuschen, um die Polizei zu verwirren – im Gemeinderat wird getarnt, getrickst und getäuscht, bis alle 40 Gemeinderäte hoffnungslos verwirrt sind. Es fing an, dass eine knappe Mehrheit unbedingt ein Doppelbudget für 2022/2023 wollte (was mir in pandemisch unsicheren Zeiten nach wie vor nicht einleuchtet).

Dann begann das Tarnen, weil man das jeweils wichtig Scheinende unbedingt durchbringen wollte. Schließlich landete man beim Tricksen und Täuschen, als plötzlich ein schon vereinbartes Budget torpediert wurde. So am Ende ist die Stadtpolitik – und doch ist das Alles erst der Anfang. Binnen weniger Tage wird es einen Kompromiss geben (müssen).

Wir erleben gerade eine Live-Version von „Haus des Geldes“ ohne Banknotendrucker und sind staunende Zuschauer. Oder eher: Wir sind 130.000 Geiseln.

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