"Ich bin nicht weniger ArbeiterIn als jemand, die/der Straßen baut"

Mimetische, expressive und abstrakte Arbeit im Dienst der Kunst
Zweitägiger Workshop mit Marina VISHMIDT
Mo 22. 04. 2013, 10.00 - 15.00 u Di 23. 04. 2013, 11.00 - 14.00

Zu Beginn des Workshops werden die Theorie und Richtungskämpfe der italienischen ArbeiterInnenbewegung und anderer Strömungen, die zur fundamentalen Neudefinitionen des Begriffs "Arbeit" führten, beleuchtet – etwa jene der marxistisch-feministischen TheoretikerInnen, die die Rolle der Hausfrau ins Zentrum der kapitalistischen Produktion stellt, da sie deren wichtigstes Gut produziert, nämlich die Arbeitskraft selbst. Damit wurde eine Basis geschaffen, den Arbeitskampf zu überdenken und studentische, bürgerrechtliche oder feministische Bewegungen miteinzubeziehen und den Fokus vom männlichen Fabrikarbeiter auf die viel breitere Masse der Arbeitskräfte in der "sozialen Fabrik" zu lenken. Zeitgenössische kommunistische Theorien erklären diese Ansätze jedoch für zu identitätsfixiert und betonen, dass die Selbstaufhebung der ArbeiterInnenklasse – einschließlich ihrer Unterkategorien "Gender" und "Race" – das unmittelbare Ziel der Revolution sein müsse.
Im Anschluss werden wir versuchen, diese theoretischen Werkzeuge anzuwenden, um aktuelle Entwicklungen zu verstehen: die wuchernden Formen von unbezahlter, unfreiwilliger und unsichtbarer Arbeit, die Abhängigkeit des Kapitals von diesen, die disziplinierende Logik der Schulden. Wenngleich sich schon das Kapital geweigert hat, die Arbeitskraft zu reproduzieren, benennen und üben auch wir Strategien, sich dieser Reproduktion zu widersetzen. Welche Formen einer Neustrukturierung erscheinen nun denkbar? Ein Schwerpunkt wird auch auf die Beziehung zwischen Kunst, diesen Formen der Arbeit und Subjektivität gelegt sowie darauf, wie sich Arbeit in der Kunst und durch sie bemerkbar macht – sei es als Rahmen oder als Thema. (Text: Marina Vishmidt, deutsche Übersetzung: Cornelia Smekal)

Für die Teilnahme am Workshop bitte um Vorab-Anmeldung via Mail an:
disturbing.distribution@gmail.com

Texte in Zusammenhang zum Workshop finden sich hier:
http://sozialfabrik.blogspot.com

Eine Veranstaltung in der Reihe ART WORKERS INQUIRY von Kevin Dooley.

Marina Vishmidt, Autorin, lebt derzeit in London, befasst sich hauptsächlich mit Fragen zu Kunst, Arbeit und Wertform.

Kevin Dooley, *1983 in Hastings (UK), lebt in Wien. Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Abschluss 2011.
http://1200m.org/soil.html

Hier finden Sie die Website der Veranstaltung.

Wann: 22.04.2013 10:00:00 bis 22.04.2013, 15:00:00 Wo: Künstlerhaus Büchsenhausen, Weiherburggasse 13, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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