Innsbrucker Polit-Ticker
Infonachmittag, Nein zum Nachwatten, Hitzewelle und Respekt

Die Stadt Innsbruck informiert über die geplanten Maßnahmen. | Foto: Stadt Innsbruck
  • Die Stadt Innsbruck informiert über die geplanten Maßnahmen.
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INNSBRUCK. Bürger-Information am 22. Juni zum Projekt Michael-Gaismair-Straße, Kritik am Nachwatten, Prüfantrag für Kulturquartier St. Bartlmä und Warnung vor einem Millionengrab, was tun beim Hitzehotspot Innsbruck und Appell für Respekt vor der Natur und den Tieren.

Infonachmittag

Der Innsbrucker Stadtsenat hat Anfang Juni 2021 das Verkehrsberuhigungsprojekt am Schulcampus Wilten beschlossen: Durch breitere Gehsteige und neue Baumpflanzungen soll das Umfeld des Schulcampus ruhiger und sicherer werden, dazu kommt ein neuer Radweg gegen die Einbahn, der eine direkte Verbindung von der Templstraße bis zur Adamgasse schafft. Die Stadt Innsbruck informiert am Dienstag, 22. Juni, von 16.00 bis 19.00 Uhr interessierte Bürgerinnen und Bürger im Stadtteiltreff Wilten und beantwortet alle Fragen zum Projekt. Gemeinsam mit Mobilitätsstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl werden VertreterInnen der zuständigen städtischen Ämter und des Stadtteiltreffs vor Ort sein.

Zugang

Am Vorplatz des Stadtteiltreffs in der Leopoldstraße werden Aushänge mit Informationen zum Projekt zur Verfügung gestellt. Im großen Saal gilt eine Personenbeschränkung nach den derzeitigen Covid-19-Regeln, FFP2-Maskenpflicht, der verpflichtende Nachweis einer Genesung, eine Impfbestätigung oder eine offizielle Bestätigung über einen maximal 48 Stunden alten Antigen-Test. BesucherInnen werden gebeten, aufgrund der Personenbeschränkung, ihren Besuch während der gesamten Dauer des Informationsnachmittags von 16.00 bis 19.00 Uhr in Betracht zu ziehen. Es findet kein Vortrag oder eine offizielle Präsentation statt – BesucherInnen können also jederzeit, mit Einschränkung der Personenobergrenze, kommen und gehen.

  • Informationsnachmittag Verkehrsberuhigung Michael-Gaismair-Straße
  • ISD-Stadtteiltreff Wilten, Leopoldstraße 33a
  • Dienstag, 22. Juni, 16.00 bis 19.00 Uhr

Nachwatten

„In der Demokratie muss und darf über Sachthemen hart diskutiert werden. Unterschiedliche Parteien haben unterschiedliche Werte und Ideen. Was aber ein klares NO-GO in der Demokratie ist, wenn nach Abstimmungen die Beschlüsse nicht umgesetzt werden bzw. alles versucht wird, diese im Nachhinein noch in die gewünschte Richtung zu drehen. Der Gemeinderat hat nach einer langen Diskussion in seiner letzten Sitzung entschieden, dass das Gratisparken in den Innenstadt Tiefgaragen kommen soll. Der Gemeinderat ist das oberste Entscheidungsgremium der Stadt, der Bürgermeister hat diese Beschlüsse mit Punkt und Beistrich umzusetzen. Die Karten zum Thema Gratisparken liegen bereits alle auf den Tisch. Dieses ständige Nachwatten des Bürgermeisters bei Entscheidungen, die den Grünen nicht gefällt, zeigt einmal mehr das mangelnde Demokratieverständnis der Grünen in Innsbruck. Man kann nicht so lange abstimmen bis einem das Ergebnis passt, wie bei der letzten Posse um die Bestellung der IKB-Aufsichtsräte. Zur Erinnerung: Nachdem der Bürgermeister tief in die Stadtrechtskiste gegriffen hat, musste die Entscheidung des Stadtsenates im Gemeinderat nochmals wiederholt werden. Die Grünen müssen endlich lernen, dass es beim Spiel der freien Kräfte, das sie selbst herbeigeführt haben, Mehrheitsentscheidungen gibt, die nicht ihre Zustimmung finden“, kritisiert die Obfrau der Innsbrucker Verkehrsausschusses, GR Mariella Lutz, in einer Aussendung die  Äußerungen von Bgm. Willi zum Thema Gratisparken.

Keine Hinterwäldler

„Es scheint auch eine gezielte Methode der Grünen zu sein, die politischen Mitbewerber in ein ganz bestimmtes Eck zu drängen, wenn es immer wieder von den Grünen zu Vorschlägen der anderen Fraktionen heißt ‚das ist so was von vorgestrig‘ oder ‚die sind im 21. Jahrhundert nicht angekommen‘. Wir lassen uns nicht als Hinterwäldler diffamieren, wir weisen diese unsachliche Kritik scharf zurück. Solche Herabwürdigungen dürfen keinen Platz in den Diskussionen zu Sachthemen haben, sie schaden nicht nur dem Ansehen der Politik, sondern zerstören auch die politische Kultur in unserer Stadt“, so GR Lutz.

Wirtschaftsbelebung

Über die ständigen Vorhalte von Bürgermeister Georg Willi, die „FPÖ sei vorgestrig“, zeigt sich Innsbrucks FPÖ-Vizebürgermeister Markus Lassenberger in einer Aussendung erstaunt. „Immer wieder werde von den Grünen gefordert, die Autos sollen in die städtischen Tiefgaragen und weg von der Oberfläche, damit man diesen Raum den Menschen zurückgeben kann, doch dann beschwert man sich sofort beim ersten Versuch die Wirtschaft nach der Pandemie zu beleben, und die Autos dort runter zu bringen über eine Gratisparkstunde in Tiefgaragen“, erörtert Lassenberger.

Auswirkungen

Die Kaufhaus Tyrol Tiefgarage könne eindrucksvoll mit Zahlen belegen, wie sich die Gratisparkstunde positiv auf potentielle Kunden auswirke. „Um diese Zahlen zu steigern, und die Wirtschaft in dieser wichtigen Zeit zu beleben, könnten solche Maßnahmen zielführend sein“, merkt Lassenberger an, denn die „Zahlen der Kaufhaus Tyrol Garage können die Grünen jedenfalls nicht leugnen.“ Für den FPÖ-Vizebürgermeister, der anfügt: „Die Grünen sollen auch nicht so tun, als würde die gelbe Innenstadtkarte aufgrund der Gratisparkstunde sterben.“ Lassenberger erneuert abschließend das Bekenntnis der Innsbrucker FPÖ zur gelben Innenstadtkarte.

Prüfantrag

„Das Gerechte Innsbruck wird bei der kommenden Gemeinderatssitzung einen Prüfantrag zum möglichen Veranstaltungszentrum und Kulturquartier St. Bartlmä einbringen, damit wir endlich wissen, ob eine Realisierung des Projektes für die Stadt Innsbruck überhaupt faktenbasiert möglich ist,“ teilt Gemeinderat Gerald Depaoli in einer Aussendung mit. „Neben dem möglichen Kaupfreis gilt es natürlich unter anderem auch zu überprüfen, was uns die Adaptierung der alten Hallen bzw. der Neubau des Projektes möglicherweise kosten würde! Ebenso wie natürlich im Vorfeld geklärt werden muss, wie und von wem das neue Veranstaltungszentrum und Kulturquartier gewerberechtlich geführt werden soll bzw. ob es auch gegebenenfalls Sinn machen würde einen finanzkräftigen und erfahrenen Partner aus der Kultur- und Veranstaltungsbranche ins Boot zu holen etc.“, so Gemeinderat Gerald Depaoli.

Fakten und Konzepte

„Alles in allem ist es jetzt ein Gebot der Stunde, dass endlich Fakten und Konzepte zum möglichen Veranstaltungszentrum und Kulturquartier St. Bartlmä auf den Tisch kommen, über welche der Gemeinderat dann verhandeln und entscheiden kann! Eine oberflächliche politische Diskussion, wie sie derzeit stattfindet, ist wenig zielführend und verzögert höchstens zeitlich das Projekt, “ so Gemeinderat Gerald Depaoli weiter. “Ein Millionenprojekt, wie das Kulturquartier St. Bartlmä, will gut vorbereitet sein, damit es kein Millionengrab wird!“, sagt Gemeinderat und Vorsitzende des Kontrollausschusses Gerald Depaoli.

Hitze-Hotspot Innsbruck

Die erste Hitzewelle des Jahres stellt dieser Tage viele Innsbruckerinnen und Innsbrucker vor Herausforderungen. Innsbruck ist von heißen Tagen mit mehr als 30 Grad besonders betroffen – die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zählte zuletzt in der Landeshauptstadt doppelt so viele wie in Salzburg. An den städtischen Hitzepunkten wie der Andreas-Hofer-Straße, dem Burg- und Marktgraben sowie dem Bozner- und Kaiserschützenplatz sind rund 25 Hitzetage zu erwarten und damit mehr als doppelt so viele wie in Pradl oder im Gewerbegebiet Rossau. Dazu kommen 85 Sommertage mit Temperaturen von 25 Grad und mehr. „Die Klimakrise trifft den Alpenraum und Innsbruck stärker als andere Gebiete der Welt“, erklärt Umweltstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl mit Hinweis auf den Anstieg der durchschnittlichen Jahrestemperatur. Dieser beträgt in Innsbruck seit dem Jahr 1880 2,2 Grad Celsius, weltweit dagegen durchschnittlich ein Grad.

Alltagstipps

Unmittelbare Tipps, um sich entsprechend vor der Hitze zu wappnen, kommen vom städtischen Amt für Verkehrsplanung und Umwelt, das unter Einbindung aller Ämter und externer Fachleute die Innsbrucker Klimawandelanpassungsstrategie inklusive Aktionsplan mit über 15 Maßnahmen für 2021 ausgearbeitet hat. Dazu gibt es auch viele praktische Alltagstipps, die BürgerInnen beherzigen sollten. „Dazu zählt, viel zu trinken, keine schwer verdaulichen Speisen zu sich zu nehmen, und sich regelmäßig mit kühlen Fußbädern und kaltem Wasser die Handgelenke zu kühlen. Aktivitäten im Freien, speziell in der Mittagszeit, sollen vermieden bzw. der Kopf durch Sonnenhut und UV-starker Brillen geschützt werden. Sport sollte idealerweise nur in den kühleren Morgen- und Abendstunden getrieben werden“, unterstreicht Mag.a Christine Schermer vom Amt für Verkehrsplanung und Umwelt. Im Wohnraum gilt: morgens und abends gut lüften, die Wohnung durch Verdunkelung möglichst gut schützen und Elektrogeräte komplett abschalten, da diese auch im Standby-Modus Wärme abgeben. Auch eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber den Nachbarn sei geboten.

Appell an rücksichtsvolles Verhalten

Ein beliebtes Wanderziel sind die städtischen Almen. „Um im Weidebereich rund um die Almen gefährliche Situationen zu vermeiden, bitten wir die Bevölkerung, Abstand zu den Tieren zu halten“, appelliert Vizebürgermeister  Johannes Anzengruber.

Hinweisschilder

In den meisten Fällen weist ein Hinweisschild ein Weidegebiet aus. Auf diesen Schildern ist auch vermerkt, ob sich Mutterkühe auf dem Gebiet befinden. Mutterkühe haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt und verteidigen impulsiv ihre Kälber. Weniger aggressiv sind Jungtiere, bei denen es aber durch ihre Neugierde und Übermütigkeit rasch zu unkontrollierten Bewegungen kommen kann. „Milchkühe hingegen sind den Kontakt mit Menschen gewohnt und verhalten sich im Normalfall nicht aggressiv, solange sie in Ruhe grasen können. In jedem Fall ist aber der Hund in Gegenwart von Weidentieren unbedingt an der Leine zu halten“, weist Anzengruber hin. Vorsicht sei bei allen Kühen geboten.

Verhaltensregeln im Weidegebiet

  • Abstand zu den Weidetieren halten und nicht füttern
  • Ruhe bewahren und keine hektischen Bewegungen
  • Hunde vor allem von Mutterkühen und ihren Kälbern fernhalten
  • Hunde an der kurzen Leine halten. Wenn ein Angriff durch ein Weidetier absehbar ist, Hund sofort ableinen
  • Wanderwege im Weidebereich nicht verlassen
  • Wenn sich Weidetiere auf den Wanderwegen befinden – weitläufig Ausweichen
  • Bei Herannahen von Weidevieh: Ausweichen und den Tieren nicht den Rücken zukehren
  • Wenn sich Unruhe bei den Weidetieren bemerkbar macht, Gebiet zügig verlassen
  • Tore bei Zäunen immer verschließen

Appell an Radfahrer

Auch das Rad kann von Tieren als Bedrohung wahrgenommen werden. „Im Bereich der Innsbrucker Nordkette kommt es immer wieder zur Störung von Weidetieren durch Radfahrerinnen und Radfahrer“, betont Amtsvorstand Andreas Wildauer. „Wir weisen darauf hin, dass Radfahren im Weidegebiet der städtischen Almen verboten ist und appellieren an die Vernunft der Bevölkerung.“ Auch die Referentin für Veterinärwesen der Stadt Innsbruck, Mag.a Elisabeth Gilhofer, betont: „Bei engem Kontakt zu Weidetieren setzt man sich auch der Gefahr übertragbarer Krankheiten aus. Bitte haltet Abstand, aus Respekt vor der Natur und den Tieren.“

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