Koschuhs Kastl 16
Innsbruck setzt kein Zeichen mehr

Koschuhs Kastl von Markus Koschuh | Foto: Böhm
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  • hochgeladen von Georg Herrmann

Können Sie sich noch erinnern? Ich meine, man vergisst ja so schnell. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die Bergiselschanze als Symbol des „Innsbruck stands with Ukraine“ nicht wie gewohnt abwechselnd rot, blau, gelb oder grün erstrahlte sondern in Blau-Gelb, den Farben der ukrainischen Flagge. Weithin sichtbar fand ich es ein starkes Zeichen. Für mich bedeutete es: Aha, schau, schau, Innsbruck denkt an diesen Krieg, zeigt sich mit den Opfern solidarisch, vergisst nicht.

Seit letzter Woche ist es aber vorbei mit dem Zeichen setzen und solidarisch sein. Die Bergiselschanze leuchtet wieder in allen möglichen Farben aber nicht mehr in Blau-Gelb. Was für ein fatales Zeichen. Das Nicht-Vergessen lebt von starken Symbolen. Das Vergessen und die Gleichgültigkeit beginnen, wenn nicht einmal mehr symbolisch Farbe bekannt wird.

Schon klar, dass das offizielle Innsbruck und die Zivilgesellschaft puncto Ukraine viel tun. Aber mit der Rückkehr zur farblichen Normalität, die auch aus Ab-in-den-Urlaub fahrenden Autos heraus zu sehen ist, wird auch eine Normalität vorgegaukelt, die keine ist. Blau-Gelb oder Gelb-Blau sehen kann man in Innsbruck derzeit nur bei Spielen des Wasserballclub Tirol oder des Volleyballclub Tirol, weil die Heimtrikots farbliche Akzente setzen. Die Option IKEA beim DEZ gäbs dann auch noch. Beschämend, Innsbruck, dass du ein solches Zeichen des Vergessens setzt.

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