Wochenendwetter
Luzifer trifft Maria

Das auch "Großer Frauentag" genannte Fest ist zudem mit einer Reihe von Bräuchen wie den Kräutersegnungen verbunden. | Foto: Mühlberger
  • Das auch "Großer Frauentag" genannte Fest ist zudem mit einer Reihe von Bräuchen wie den Kräutersegnungen verbunden.
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INNSBRUCK. Mariä Himmelfahrt oder auch Mariä Auffahrt in den Himmel genannt, ist eines der drei Maria gewidmeten Hochfeste des liturgischen Kalenders. Dieser Feiertag findet am 15. August statt. Für heuer darf mit viel Sonne gerechnet werden, dafür sorgt das Hoch "Luzifer".

Luzifer

Die „Luzifer“ benannte Hitzewelle soll bis Anfang nächster Woche anhalten. In Innsbruck sind Temperaturen um die 30 Grad zu erwarten, in Südtirol klettert das Thermometer auf fast 35 Grad, und in den italienischen Metropolen Rom, Florenz und Bologna soll es bis zu 38 Grad im Schatten haben. In Tirol startet das Wetter recht sonnig, es wird aber rasch schwülwarm. In der labilen Luft bilden sich ab Mittag immer mehr Quellwolken, die gegen Abend über ganz Tirol verstreut zu lokalen Regenschauern und Gewittern führen. Punktuell fallen die Gewitter kräftig aus. Die Höchstwerte in Innsbruck liegen bei 30 Grad. AM Sonntag wird es noch einmal hochsommerlich, die Luft in den Tälern fühlt sich zum Teil drückend schwül an. Ab den Abendstunden kommen teils kräftige Gewitter auf. Höchstwerte in Innsbruck bis 31 Grad. Im liebgewonnenen zehnten Bezirk rund um Lazise am Gardesee gibt es am Wochenende Sonnenschein und Temperaturen bis zu 35 Grad. Am Montag gibt es generell durch Schauer und Gewitter ein wenig Abkühlung.

Tradition

In Tirol hat der 15. August eine ganz besondere Bedeutung. Das Fest Mariä Himmelfahrt ist ein Landesfeiertag zum Gedenken an die Befreiung Tirols im Jahr 1809. Unter der Führung von Andreas Hofer kam es zum erfolgreichen Aufstand der Tiroler Bevölkerung gegen die bayerische Besatzung. Der Festtag am 15. August wurde bereits 1959 eingeführt und zum Hohen Frauentag erklärt. Der Hohe Frauentag ist im Land Tirol traditionellerweise ein Tag des Dankes und der Wertschätzung. 

Geschichte

Das Fest Maria Himmelfahrt am 15. August hat den Glauben an die Auferstehung Christi im Hintergrund. Maria ist dieses Heil schon zuteil geworden, sie ist mit Leib und Seele in die Vollendung Gottes eingegangen. Bereits seit 1.000 Jahren werden an diesem Tag in vielen Pfarren Kräuter gesegnet. Das Fest Mariä Aufnahme in den Himmel am 15. August geht auf das Jahr 451 n. Chr. zurück. Es wird die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel gefeiert. Schon vor dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 wurde in der Ostkirche die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel gefeiert. Spätestens seit dem 7. Jahrhundert hat auch die Westkirche dieses Fest am 15. August übernommen. Wenn die ChristInnen bezeugen, dass Maria mit Leib und Seele bei Gott ist, dann steht dahinter der Glauben an die Auferstehung Christi. Diese ist der eigentliche Grund für den christlichen Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod. Mit der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel wird die begründete christliche Hoffnung gefeiert, dass der Mensch wie Maria – die ja als Urbild für die Kirche gilt – mit Leib und Seele auferstehen und ganzheitlich bei Gott weiterleben wird. 1950 wurden die Inhalte dieses Festes nach einer langen Auseinandersetzung innerhalb der Kirche – da die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel nicht biblisch belegt ist, aber eine jahrhundertelange Tradition in der Volksfrömmigkeit hatte – von Papst Pius XII. zum Dogma erklärt. Das Datum dieser Dogmatisierung ist nicht zufällig: Nach den Barbareien und Höllen des Zweiten Weltkrieges und der Shoah sollte es ein Zeichen der Hoffnung und der Lebensfreude sein.

Maria-Himmelfahrtskirchen

In Tirol gibt es knapp 20 Kirchen, die zu Mariä Himmelfahrt ihr Patrozinium feiern, zahlreiche davon im Tiroler Teil der Erzdiözese Salzburg: die Dekanatspfarrkirche Brixen im Thale, die Pfarrkirche Ebbs, die Pfarrkirche Kirchbichl, die Pfarrkirche Mayrhofen, St. Johann in Tirol sowie die Pfarrkirche Kundl. Im Tiroler Teil der Diözese Innsbruck befinden sich die Stadtpfarrkirche Unserer lieben Frau Mariä Himmelfahrt Landeck, die Pfarrkirche Matrei am Brenner in Pfons, die Pfarrkirche Imst und die Pfarrkirche Pettneu, die Dekanatspfarrkirchen Prutz und Fügen, die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Schwaz, die Pfarrkirchen Serfaus und Untermieming sowie die Pfarrkirche Holzgau, die Stadtpfarrkirche zur Himmelfahrt Mariens Vils und die Alte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Fließ.

Feste

Im Zeichen von Festgottesdiensten und Marienprozessionen steht das "Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel". Zahlreiche Gläubige pilgern dazu in die heimischen Marienorte oder nehmen an den Festgottesdiensten in den Dom- und Pfarrkirchen des Landes teil. Das auch "Großer Frauentag" genannte Fest ist zudem mit einer Reihe von Bräuchen wie den Kräutersegnungen verbunden. Das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel wird zugleich als Landesfeiertag zur Erinnerung an die Befreiung Tirols begangen. Um 9 Uhr findet dazu ein Festgottesdienst in der Innsbrucker Jesuitenkirche statt, dem der Wiltener Abt Raimund Schreier vorstehen wird.

Bischof Stecher Bergmesse

„Viele Wege führen zu Gott. Einer geht über die Berge.“ Das ist eins der bekannten Zitate des früheren Innsbrucker Bischofs und begeisterten Bergwanderers Reinhold Stecher, der heuer im Dezember seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Die Diözese Innsbruck, die Stadt Innsbruck, Nordkettenbahnen und der Bischof-Stecher-Gedächtnisverein laden gemeinsam am Sonntag, 15. August, zu einem Berggottesdienst am Hafelekar in Erinnerung an Stecher. Um 11 Uhr beginnt die Messe an der Bergstation, die von Msgr. Cons. Helmut Gatterer, geistlicher Beirat der Tiroler Vinzenzgemeinschaften, geleitet wird. Es gelten die aktuellen Coronaregeln und Bahntarife.

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