Flughafen Innsbruck
Mitte 2024 ist der Flugwetterdienst Innsbruck Geschichte

Der Flugwetterdienst am Innsbrucker Flughafen wird 2024 eingestellt. | Foto: Peter Norz
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In einer Anfragebeantwortung gibt Bundesministerin Leonore Gewessler den Termin für das Aus desFlugwetterdienstes in Innsbruck bekannt. "Laut Projektplan der ACG wird der Remote-Betrieb für den Flughafen Innsbruck mit Mitte 2024 angestrebt." Laut Gewessler ist die Schließung der lokalen Flugwetterdienste für alle Bundesländerflughäfen der Austro Control GmbH geplant. 

INNSBRUCK. Am 23. März brachte der Tiroler Abgeordnete und Mitglied im Verkehrsausschuss Hermann Gahr eine parlamentarische Anfrage an Bundesministerin Leonore Gewessler bezüglich der Meteorologie am Flughafen in Innsbruck ein. Bereits im August 2021 war Ministerin Gewessler über die Pläne bezüglich der Schließung des Flugwetterdienstes in Innsbruck eingeweiht. Bisher wurde das Vorhaben noch nicht im Nutzerbeirat der Austro Control diskutiert, laut Angaben der Ministerin soll der Beirat aber im Zuge mehrerer dezidierter Informationsveranstaltungen sowie bei der Durchführung der Sicherheitsbeurteilungen des Vorhabens eingebunden werden. Wie viel und ob die Schließung des Flugwetterdienstes in Innsbruck Einsparungen bringt, steht derzeit noch nicht fest.

Initiative zur Erhaltung des Flugwetterdienstes, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Spezielle Situation 

„Die Ministerin ist schon lange in das Vorhaben eingeweiht, doch anscheinend gab es noch keine Diskussion im Nutzerbeirat. Das Schicksal der sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Flugwetterdienst in Innsbruck ist wohl auch noch nicht im Detail besprochen worden. Bis auf ein vages Datum Mitte 2024 wurden keine Details genannt. Das ist sehr enttäuschend, denn hier geht es nicht nur um die Arbeitsplätze, die nach Wien verlagert werden sollen, sondern natürlich auch um das soziale Umfeld, das berücksichtigt werden muss“, erklärtNR Hermann Gahr. Gewessler hält in der Anfragebeantwortung fest: „Zentral erstellte Wetterprognosen sind international üblich und unterstützen wirtschaftliches und klimaeffizientes Fliegen. Eine Wetterprognose für einen spezifischen Ort kann prinzipiell von jedem beliebigen Ort aus erstellt werden, wenn dieser über die Systeme verfügt, solche Prognosen zu erzeugen. Die Genauigkeit der Prognosen ist dabei von der Leistungsfähigkeit des Prognosesystems – bestehen aus technischen Systemen und kompetenten Meteorologinnen und Meteorologen – und nicht vom Ort der Prognosedurchführung abhängig.“ In der Beantwortung geht Ministerin Gewessler nur vage auf die spezielle Situation in Innsbruck ein. Die spezielle topographische und die meteorologische Situation sei im Ressort bekannt. Es gibt spezielle Schulungen für Pilotinnen und Piloten, welche den Flughafen in Innsbruck anfliegen. Spezielle Sicherheitsbetrachtungen werden erst geprüft und die rechtlichen Vorgaben, insbesondere die Anforderungen der Durchführungsverordnung (EU) gewährleisten ein adäquates Sicherheitsniveau. Diese Anforderungen gelten für alle Flughäfen europaweit in gleicher Form.

Flugwetterdienst ist für die Sicherheit von großer Bedeutung. Neue Radarkonsole. Der Hauptschirm in der Mitte zeigt das exakte Abbild der Flugverkehrslage im jeweiligen Sektor. Links, rechts und darunter befinden sich Support-Screens die unter anderem aktuelle Flugwetterinformationen zeigen bzw. die Kommunikation mit angrenzenden Sektoren und Flugsicherungen ermöglichen. | Foto: Helmreich/OTS
  • Flugwetterdienst ist für die Sicherheit von großer Bedeutung. Neue Radarkonsole. Der Hauptschirm in der Mitte zeigt das exakte Abbild der Flugverkehrslage im jeweiligen Sektor. Links, rechts und darunter befinden sich Support-Screens die unter anderem aktuelle Flugwetterinformationen zeigen bzw. die Kommunikation mit angrenzenden Sektoren und Flugsicherungen ermöglichen.
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Sicherheitsbedenken

„Leider zeigt mir diese Antwort, dass die spezielle Situation am Flughafen in Innsbruck zu wenig berücksichtigt wird. Schon jetzt gibt es spezielle Schulungen für Pilotinnen und Piloten, sonst dürfen sie den Flughafen erst gar nicht anfliegen. Dass Sicherheitsbedenken erst nach dem Beschluss der Auflösung des lokalen Flugwetterdienstes geprüft werden, ist mehr als bedenklich. Normalerweise sollte diese essenzielle Sicherheitsfrage schon vorher ausführlich analysiert und diskutiert werden. Es kann schon sein, dass auf den meisten europäischen Flughäfen diese zentral gesteuerten Flugwetterprognosen ausreichen, doch in Innsbruck ist das nicht der Fall. Wind- und Verkehrssituation können sich hier sehr schnell ändern und Pilotinnen und Piloten müssen dann die Anflugsroute spontan ändern. Erfahrene Wetterexpertinnen und -experten die vor Ort sind können nicht durch Sensoren ersetzt werden. Deswegen fordere ich, nochmals klar, dass der Flugwetterdienst in Innsbruck erhalten bleiben muss. Dazu werde ich auch eine Petition in den Nationalrat einbringen“, so Gahr.

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Flugwetterdienst ist für die Sicherheit von großer Bedeutung. Neue Radarkonsole. Der Hauptschirm in der Mitte zeigt das exakte Abbild der Flugverkehrslage im jeweiligen Sektor. Links, rechts und darunter befinden sich Support-Screens die unter anderem aktuelle Flugwetterinformationen zeigen bzw. die Kommunikation mit angrenzenden Sektoren und Flugsicherungen ermöglichen. | Foto: Helmreich/OTS
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