Dalstation
Neuer Streetfood-Stand mit veganen Wraps

- Florian Erlacher steht mit seiner Dalstation nähe des Triumphbogens in einem Innenhof und verkauft nur eine Speise: Verganes Dal im Wrap.
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Montag bis Freitag steht er in einem Innenhof mit seiner "Dalstation". Florian Erlacher machte sich in der Coronakrise nach einem Burnout als Zahntechniker selbständig. Jetzt kocht er veganes Streetfood zum Mitnehmen.
INNSBRUCK. "Bei mir gibt es keine Wahl, ich habe den Leuten das Denken abgenommen", lacht Florian Erlacher aus Wilten. Er steht täglich von 11:00 bis 14:30 Uhr in einem Innenhof neben dem Baguette bei der Triumphpforte und rollt Wraps zusammen. Bei ihm gibt es jeden Tag Dal, eine indische Spezialität mit Linsen, eingewickelt in einen Wrap mit Reis, Koriander, Minze und verschiedenen Chutneys. "Ich variiere natürlich schon, damit es nicht langweilig wird. Zum Beispiel beim Chutney oder mit welchen Hülsenfrüchten ich das Dal zubereite", aber die Auswahl beschränkt sich eben auf diese eine Speise.

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Selbständig in der Coronakrise
Er hat sich im Juli selbständig gemacht, erzählt er während er in blauen Einweghandschuhen die Wraps befüllt. Sein Stand ist eigentlich kein Stand: Es ist ein Fahrrad, dass als Lieferfahrzeug, Zubereitungsfläche und Verkaufsfläche funktioniert. Die Sonne scheint hell auf den Parkplatz und es ist an diesem späten Novembertag eine echte Freude hier zu sein. Die Idee dazu ist ihm gekommen, als er einen Freund im Liebeskummer bekocht hatte. "Dem hat es dermaßen geschmeckt, dass ich dann gedacht habe, warum Kochen nicht zu meinem Job machen und selbständig werden? Und außerdem ist das eine Marktlücke. Veganes Streetfood um einen bezahlbaren Preis – ich verlange 5 Euro – gibt es in Innsbruck nicht" – ein Gedanke, der ihm noch vor der Coronakrise gekommen ist.

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Dalstation nach einer schweren Phase
Eigentlich ist Erlacher gelernter Zahntechniker. Der Beruf ist aber mit den Jahren immer mehr zu einer Belastung geworden, bis er schlussendlich mit Depressionen zu kämpfen hatte. Dann entschied er sich, dass es so nicht weitergehen kann. Er leitete das Projekt "Dalstation" in die Wege und nach vielen Monaten konnte er sein Fahrrad endlich aufstellen. Dabei hatte er nicht nur mit bürokratischen Hürden zu kämpfen, sondern auch mit der Standortsuche. "Eine Konzession zu bekommen, wie es der Siedepunkt oder das Futterkutter hat, um auf öffentlichen Flächen Streetfood zu verkaufen, ist in Innsbruck fast unmöglich." Er stand in der Rossau im Gewerbegebiet immer an verschiedenen Ecken. "Ich musste ständig erklären, wo ich die nächsten Tage stehen werde. Das war kein Zustand."
Nun ist er seit einigen Wochen bei der Triumphpforte auf einem Privatparkplatz. Sein Schild, das auf die "Dalstation" vorne auf der Straße hingewiesen hat, hat ihm ein Skateboarder beim vorbeifahren gefladert. "Aktuell ist es wieder schwieriger", erklärt er. "Durch das Homeoffice sind mir viele Stammkunden verloren gegangen." Ihm bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass sich die Lage entschärft. Denn: "Der Umsatz müsste sich bald verbessern. Zur Zeit nehme ich ein Drittel von dem ein, was ich bräuchte."
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