Corona-Cluster in Notschlafstelle
Neues Konzept für krisensichere Notunterkünfte

Notunterkünfte in Innsbruck sollen krisensicher gemacht werden! | Foto: Pixabay
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In den vergangenen Tagen kam es in einer der städtischen Notschlafstellen zu mehreren Corona-Clustern. Daher wird nun gemeinsam mit dem Sozialpolitischen Arbeitskreis (SPAK) ein neues Sicherheitskonzept für künftige Gesundheitskrisen und ähnliche Situationen ausgearbeitet.

INNSBRUCK. „Oft ist der Informationsfluss im Falle von Ansteckungen noch zu langsam. Das wollen wir mit ähnlich schnellen und unbürokratischen Maßnahmen, die bereits im Zuge der ersten Welle umgesetzt wurden, unterbinden“, erklärt der für Soziales und Gesundheit zuständige Vizebürgermeister Johannes Anzengruber. Als erste schnelle Reaktion werden im Fall von Infektionen ab sofort sowohl intensives Contact Tracing und flächendeckende Covid-Tests als auch Verbesserungen bei den Unterkünften umgesetzt.

"Verbreitung verhindern"

Zudem sollen die derzeit bestehenden Qualitätskriterien bei den Unterkünften überarbeitet werden. „Die Umstände in den Notschlafstellen mit Mehrbettzimmern entsprechen nicht den hohen qualitativen und hygienischen Ansprüchen, das zeigt sich insbesondere während der aktuellen Pandemie. Erkrankte obdachlose Menschen sind für die Einhaltung der Quarantäne verantwortlich, was sich in den beengten Zimmern als besonders herausfordernd darstellt“, führt Anzengruber weiter aus. Die Einhaltung von Quarantänemaßnahmen trägt maßgeblich dazu bei, eine unkontrollierte Verbreitung zu verhindern.

Gute Versorgung mit warmen Mahlzeiten

Die obdachlosen und bedürftigen Menschen werden natürlich auch während der Corona-Pandemie mit warmen Mahlzeiten versorgt. „Ich habe mir vor Ort ein Bild über Qualität und Ablauf der Verköstigung für die Obdachlosen gemacht. Die Mahlzeiten werden im Heim St. Raphael gekocht und dort wird sehr auf ausgewogenes, nährhaltiges Essen geachtet. Die Essensausgabe durch den VINZIBus bei den Standorten St. Paulus Kirche, Kapuzinerkloster (Wolfgangstube) und bei der Markthallengarage wird sehr gut angenommen“, zeigt sich Anzengruber zufrieden. Rund 15.000 Essen werden über den VINZIBus jährlich ausgegeben.

Erhöhung der hygienischen Anforderungen

Um die Zukunft aller Beteiligten sehr herausfordernden Situationen zeitnah zu verbessern, wird gemeinsam mit dem Sozialpolitischen Arbeitskreis an entsprechenden Lösungen gearbeitet. „Ein erster Schritt wird ein gemeinsamer Workshop sein, in dem konstruktiv erarbeitet wird, welche Möglichkeiten bestehen, um die Notunterkünfte krisensicher zu machen“, erklärt der Vizebürgermeister und betont: „Es geht um die generelle Erhöhung der Qualitätsstandards, um die Errichtung kleinerer Wohngruppen, die auch höheren hygienischen Anforderungen entsprechen, um regelmäßige Tests und um Impfungen für die Mitarbeitenden in den sozialen Einrichtungen und deren Klientinnen und Klienten.“

Zeitgemäße Schlafsäle

„Große Unterkünfte mit Schlafsälen sind längst nicht mehr zeitgemäß. Wir begrüßen das politische Bekenntnis zu einem neuen Qualitätsdiskurs in der Wohnungslosen-Hilfe“, unterstreicht Julia Schratz vom Verein DOWAS für Frauen für den SPAK.

Weiterführende Links:
www.werhilftwie-tirol.at
www.dowas-fuer-frauen.at

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