Prestigeprojekt fällt bei AK durch

Bei der Präsentation des Projekts "Sinfonia" waren die Partner euphorisch. Nun regt sich Kritik am Prestigevorhaben.
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

"Mieter müssen Zeche für 'Sinfonia' zahlen", ärgert sich die AK. Projektpartner wehren sich gegen Vorwurf.

Als zukunftsweisendes Prestigeprojekt wurde "Sinfonia" vor knapp einem halben Jahr präsentiert. Ein EU-Projekt, im Zuge dessen moderne Sanierungsmethoden für Wohnbauten praxistauglich gemacht werden sollen. Nun steht das Projekt jedoch unter Beschuss. "Weil ihre Wohnungen im Rahmen des Projekts saniert werden sollen, stehen ihnen Miet-erhöhungen von ca. 1,63 Euro brutto pro Quadratmeter ins Haus. Erfahren haben sie davon erst im Februar", kritisiert AK-Chef Erwin Zangerl. Er ist verärgert darüber, "dass man für Pilotprojekte im sozialen Wohnbau ausgerechnet die Mieter zur Kasse bittet". Außerdem glaubt Zangerl nicht, „dass ein derartiges Projekt auch tatsächlich Aufgabe der Standortagentur Tirol ist".

Kosten auch ohne Projekt

Die beiden wichtigsten Vorkämpfer für das EU-Projekt, LRin Patrizia Zoller-Frischauf und Zukunftsstifter Harald Gohm, weisen diese Kritik vehement zurück. "Das Projekt 'Sinfonia' bietet die finanziellen Mittel, um bei der Sanierung von Gebäuden neueste Technologien in der Praxis testen zu können. Die dadurch entstehenden Zusatzkosten werden von der EU getragen", präzisieren beide unisono. Dies ändere aber nichts daran, dass die betroffenen Objekte saniert werden müssen und diese Sanierung sich dann auch im Mietpreis widerspiegelt.

LRin Patrizia Zoller-Frischauf:
"Durch 'Sinfonia' kann bei den Sanierungen die modernste Technik zum Einsatz kommen."

NHT verteidigt Vorgehen

Die Neue Heimat Tirol (NHT), auf deren Wohnanlage sich die AK-Kritik bezieht, betont ebenfalls, dass es sich bei den Kosten um die Aufwendungen für die Sanierung und nicht für den Einsatz von "Sinfonia"-Technologie handelt. "Richtig ist, dass die auf zehn Jahre befristete Mieterhöhung mit 1,63 je Euro pro Quadratmeter kalkuliert wurde. Das bedeutet für eine 50 m² große Wohnung eine Mieterhöhung von 82 Euro pro Monat. Wir rechnen, dass sich die durchschnittliche Wohnung langfristig monatlich ca. 25 Euro an Heizkosten spart", betont Neue Heimat-Geschäftsführer Hannes Gschwentner.

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