Igel im Winterschlaf
Quartiere aus Laub für stachelige Bewohner
INNSBRUCK. Von November bis März gehen Igel in den Winterschlaf. Zum Schutz der Tiere wurden nun im gesamten Stadtgebiet rund 40 Igelbehausungen errichtet, die den stacheligen Stadtbewohnern einen sicheren Unterschlupf bieten sollen.
Keine liegengebliebene Arbeit
Wer dieser Tage einen Laubhaufen erspäht, sollte sich nicht wundern. Es handelt sich nicht etwa um liegengebliebene Arbeit, sondern vielmehr um ein von der Stadt eigens platziertes Winterquartier. „Unsere Teams, die täglich in den Grünanlagen und auf der Innpromenade unterwegs sind, erhalten immer wieder Hinweise oder beobachten selbst Igel, die über die Straße oder einen der Wege huschen. Das ist für die kleinen Bewohner oft mit einem hohen Risiko verbunden. Deshalb haben wir heuer das in der Vergangenheit bei den großen Wohnanlagen im Olympischen Dorf bereits versuchsweise gestartete Projekt der Errichtung von Igelbehausungen auf öffentliche Parkanlagen ausgedehnt. Die bisherigen Rückmeldungen dazu sind sehr positiv“, erklärt Thomas Klingler, Leiter des städtischen Amtes für Grünanlagen.
Hinweistafeln zur besseren Sichtbarkeit
Igel sind Einzelgänger, die eine ausgedehnte Winterruhe pflegen. Wie viele der Winterquartiere tatsächlich genutzt werden, kann noch nicht abgeschätzt werden.
„Wichtig ist, dass die Laubhäufen nicht beschädigt oder mutwillig zerstört werden. Denn irgendwo ist sicher ein Igel darunter“
, appelliert Gärtnermeister Michael Gapp vom zuständigen Grünanlagen-Referat Pflege und Service, achtsam mit den Behausungen umzugehen. Die Laubhäufen wurden deshalb mit sichtbaren Hinweistafeln markiert. Platziert wurden sie in der Nähe von Hecken oder Bäumen, da diese Bereiche vor Wind geschützt sind. Am Ende des Winters werden die Igelbehausungen in Rücksprache mit Expertinnen und Experten vorsichtig abgetragen. Das Laub wird im Anschluss in die städtische Kompostieranlage in die Rossau verbracht, wo daraus wieder Kompost erzeugt wird.
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