„Rausch der Bilder“ – ein Congress - entrückt-verzückt

Rausch der Bilder - Anna Ward
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Erste Produktion des Festivals der Träume lässt staunende Menschen „zurück“.

(Innsbruck 4.8.2013) Beseelt das Congress verlassend und nach innen und aussen strahlend. Nach einer berauschenden Show von Karl Heinz Helmschrot. In der schön dekorierten und nicht minder überraschenden Dogana gesessen. Was für eine Übersiedlung. Was für ein „neuer Stadtsaal“. Besonderes erlebt. Der Museumsführer spricht über Modest Mussgorsky und dessen Freund Hartmann. Die Bilder entstehen in der Folge im Kopf. Mussorgsky´s Musik wird vom Pianisten Rolf Hammermüller den Gemälden von Hartmann gleich lebendig. Virtuos gespielt. Anna Ward verblüfft - mitten (!) im Publikum mit ihrem Luftring. Überhaupt sorgt die kreisrunde Mittelbühne im Publikumsraum für Präsenz und Nähe. Auch die vermeintlich schlechteren Plätze sehen alles. Die nuancenreiche Stimme von Bianca Presche ist unaufdringlich – aber omnipräsent und live. Und das Timbre wunderbar – verloren und poetisch-kräftig zugleich. Krallt sich langsam, ganz langsam in mein Ohrlabyrinth.

Kraftfelder

Stark der Kraftakt beim „Ochsenkarren“ von Muskelpaket „Tigris“, die Beatboxkünste vom französischen Clown Boris Arquier lassen uns lachen während Romy Seibt am Vertikalseil in der Dogana über uns schwebt. Mit welcher Inbrunst und Freude Diva Tomasz über die Bühne fegt, macht bei jedem Lust auf mehr persönliche Freiheit. „Ich gehöre nur mir!“ Das ganze endet mit einem tosenden Applaus.

Höhepunkt an der Stange.

Die chinesische Stange („Chinese Pole“) ist ein Ort des Höhepunktes. „Im Tor von Kiew“ – wird das gesamte Zusammenleben zwischen zwei Menschen mit einer behänden Leichtigkeit in die Vertikale gezaubert. Der „Hut“ und die „Position“ – wer ist „oben“ wer „unten“ als Metapher, wer in der Beziehung gerade die „Hose“ anhat. Annäherung, Liebe, Distanz, Versöhnung und die Botschaft, dass man wohl permanent daran arbeiten muss. Das Scheitern. An der Stange? An der Beziehung. Von zwei der weltbesten Artisten auf die Mittelbühne gezaubert. William & Heloise – Heloise stammt aus Paris, William ist in San Francisco geboren. Moderne Artisten als Menschen.

Atmennot macht Klatschbewegung unmöglich

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Mir blieb der Atem stecken und meine Arme waren erst zeitverzögert zum Klatschen bereit. Es ging vielen Besuchern ebenso. Wenn man weiss, dass die beiden im letzten Jahr die Goldmedaille beim „Festival Mondial Cirque de Domain“ in Paris erhalten haben, wird das was man gespürt - klar. Weltklasse! Karl Heinz Helmschrot als der Museumsführer und Klammer, als Regisseur und Akteur dezent im Hintergrund und doch die Fäden fest in der Hand haltend. Ein Gesamtkunstwerk – dezent und doch stimmungsvoll vom Lichtdesign, der Livemusik, den unaufgeregte Videoinstallationen – all das verblüfft, fasziniert und lässt einen wie mich besselt nach Hause gehen. Mit der Gewissheit, einem wohligen Gefühl, dem stillen Vorsatz, nicht nur etwas besonderes gesehen zu haben, sondern auch etwas persönliches dazugelernt zu haben. Daran werde ich arbeiten. Ich bin mir sicher, dass ich wiederkommen werde. Jetzt danke ich aufrichtig für einen wunderschönen Abend.

Wo: congresshaus, Rennweg, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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