Repair Cafés erobern Tirol

Michaela Brötz, Alfred Egger (Geschäftsführer der  ATM), Karin Hartl-Hubman (Nachhaltigkeitskoordination Land Tirol) und Margarete Ringler (Geschäftsführerin Tiroler Bildungsforum) | Foto: ATM
  • Michaela Brötz, Alfred Egger (Geschäftsführer der ATM), Karin Hartl-Hubman (Nachhaltigkeitskoordination Land Tirol) und Margarete Ringler (Geschäftsführerin Tiroler Bildungsforum)
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(kurt). Nachhaltigkeit statt Konsum- und Wegwerfgesellschaft: Repair Cafés setzen tirolweit Zeichen. In der Gesellschaft wird ein Umdenken greif- und spürbarer.
Die Idee der Repair Cafés kommt aus den Niederlanden und ist denkbar einfach: Man kommt mit seinen kaputten Sachen (alles was man tragen kann) und vorort versuchen ehrenamtlich tätige Fachleute diese kostenlos zu reparieren. Das klappt zwar nicht immer, aber oft.

Reparieren lohnt sich

Konkurrenz für bestehende Betriebe will man aber nicht sein, im Gegenteil: "Es geht primär darum, den Leuten wieder bewusst zu machen, dass man gewissen Stücke wieder herrichten kann und sie nicht wegwerfen muss", sagt Michaela Brötz, sie hat die Idee heuer nach Tirol geholt. Als Leiterin der Erwachsenenschule Weer war sie schon länger auf der Suche nach Formaten um den Nachhaltigkeits-Gedanken etwas breiter zu streuen. "Vor drei Jahren habe ich zum ersten Mal von den Repair Cafés gehört und war gleich begeistert. Eigentlich habe ich darauf gewartet, wann das in Tirol zum ersten Mal gemacht wird. Aber es kam und kam nichts. So habe ich mich entschlossen selbst eines auf die Beine zu stellen", erzählt Brötz.
Und der große Erfolg der beiden Repair Cafe Pilotversuche in Steinach und Pill zeigten, dass reparieren im Trend liegt und Brötz mit ihrer Initiative den Zeitgeist voll erwischt hat: "Das hat uns ein wenig überrollt. Wir hatten sehr viele Anfragen".

Cafés sollen Fixprunkt werden

Das Ziel ist: Repair Cafés zu einer fixen Einrichtung – angedacht wäre einmal pro Monat pro Region – zu machen, vor allem im ländlichen Raum. Mittlerweile sind neben dem Tiroler Bildungsforum (TBF) – Die Erwachsenenschulen sind Teil des TBF – auch die Nachhaltigkeits Land und die Abfallwirtschaft Tirol Mitte (ATM) als Projektträger involviert.
ATM-Chef Alfred Egger war sofort von der Initiative begeistert: "Wir wollen reparaturfähige Produkte und wir bekritteln schon seit Jahren die immer schlechter werdende Haltbarkeit. Aber das ist nicht einfach in die Köpfe zu bringen. Alles was dazu beiträgt Abfallberge zu vermeiden und Dinge wiederzuverwenden gehört gefördert", so Egger. Bis Schulschluss will die ATM einen Reparaturführer herausbringen. Dort werden alle qualifizierten Betriebe, die noch Reparatur-Service anbieten, gelistet.

Noch nicht alle Bezirke abgedeckt

In den Bezirken Landeck, Imst, Reutte und Kitzbühel sucht man noch Freiwillige, die die Initiative unterstützen und mithelfen möchten.
Die ersten Repair Café Termine sind schon fix:
10. Mai in Pill
17. Mai in Inzing
07. Juni in Volders

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