Bergrettung / steigende Einsatzzahlen
Retter in Not? Politik sieht Handlungsbedarf

Im Tiroler Zentralraum und in den Tourismusgebieten sind die Einsatzzahlen der Bergrettung inzwischen auf bedenklichem  Niveau.  | Foto: Bergrettung
  • Im Tiroler Zentralraum und in den Tourismusgebieten sind die Einsatzzahlen der Bergrettung inzwischen auf bedenklichem Niveau.
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Die Bergrettung Tirol steht unter Druck. Die enorm hohen Einsatzzahlen bringen die Retter ans Limit. 2018 ist dabei nur der bisherige Höhepunkt von stetig steigenden Zahlen. Im Interview mit den BEZIRKSBLÄTTERN zeigten sich etliche Ortstellen- und Bezirksleiter in den vergangenen Wochen nachdenklich, was die Zukunft betrifft. Unbegrenzt lasse sich diese Entwicklung nicht fortschreiben, lautet der Tenor.

Unterschiedlich belastet

Anton Mattle (ÖVP), Landtagsvizepräsident und stellv. Landesleiter der Bergrettung, betont, dass die Belastung von Ortstelle zu Ortsstelle unterschiedlich sei. "Hier ist die Herausforderung, die Belastungen besser zu verteilen", ist Mattle überzeugt. Daran werde im Hintergrund bereits gearbeitet. Was die finanzielle Ausstattung der Bergrettung betrifft, sieht Mattle hingegen keinen Handlungsbedarf: "Die Bergrettung bekommt die finanziellen Mittel, die sie braucht." Das sieht Gebi Mair (Grüne) anders. Der Klubobmann des Koalitionspartners ist selbst aktives Mitglied der Bergrettung Innsbruck. "Es kann nicht sein, dass freiwillige Helfer selbst für ihre Ausrüstung zahlen müssen", betont Mair. Bis dato ist es so, dass neue Bergretter ihre Starterausrüstung selbst kaufen müssen, was Kosten von 600 bis 1.000 Euro bedeutet. Doch Mair sieht auch noch an anderer Stelle Probleme: "Für viele Unternehmen und Betriebe, in denen Bergretter beschäftigt sind, wird die steigende Zahl an Einsätzen auch zu einer finanziellen Frage." Er fordert daher einen "Ausfall-Fonds", aus dem besonders für kleine Unternehmen die Einsatzzeiten der Mitarbeiter abgegolten werden.

Tourismus soll zahlen

Außerdem fordert Mair eine stärkere finanzielle Unterstützung der Bergretter durch die Tourismusverbände und die Bergbahnen. "Die professionelle Arbeit der Retter ist wichtig für den Tourismusstandort. Das sollte den Unternehmen auch etwas wert sein", betont Mair.

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