Riedgasse: Wohnungen auf Friedhof
Rote Zone: Für Archäologen ist es die "heißeste" Zone, die es in Innsbruck zu entdecken gibt.
INNSBRUCK. Die Riedgasse ist nicht nur wegen den Leitungsarbeiten gesperrt. Auch ein privates Wohnprojekt ist im Entstehen. Da dieser Stadtteil in der "roten Zone" liegt – in einem vom Bundesdenkmalamt ausgewiesenen Gebiet, in dem sich mit hoher Wahrscheinlichkeit archäologische Funde befinden – sind Archäologen ebenfalls mit im Boot.
Fund aus Bronzezeit
Nun wurden beim Bauaushub alte Grabstätten aus der Zeit 1.000 vor Chr. gefunden. Sie werden in Kleinstarbeit dokumentiert. Im Anschluss geht der Bau der Wohnungen ungestört weiter und die archäologischen Funde werden zerstört. Lesefunde – hier wurden verbrannte Knochen, Schmuck und Keramikstücke aus der Bronzezeit gefunden – werden davor aus dem Boden "gerettet".
Archiv im Boden
Die Mitarbeiter der Firma Context OG (Archäologiedienstleister) pinseln, graben und vermessen das Areal. Wie Archäologe Thomas Tischer sagt: "Jedes Grab ist aus unserer Sicht außerordentlich, weil man ihm viele Informationen entlocken kann. Auch dieser Fund ist ein Puzzlestein mehr in der Besiedlungsgeschichte Innsbrucks. Es ist ein Archiv, das im Boden steckt." Weitere "rote Zonen" befinden sich zum Beispiel in anderen Teilen Höttings und in Mühlau.
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