Mentlvilla Innsbruck
Rund-um-die-Uhr-Betreuung für suchtkranke Menschen

Der ehemalige Caritas-Direktor Georg Schärmer, Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, Soziallandesrätin Gabriele Fischer, Gesundheitslandesrätin Annette Leja, Bereichsleiterin Elisabeth Draxl und Dienststellenleiter Dominik Ziegler im Empfangsbereich der Mentlvilla in Innsbruck. (v.l.) | Foto: © Land Tirol/Sidon
  • Der ehemalige Caritas-Direktor Georg Schärmer, Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb, Soziallandesrätin Gabriele Fischer, Gesundheitslandesrätin Annette Leja, Bereichsleiterin Elisabeth Draxl und Dienststellenleiter Dominik Ziegler im Empfangsbereich der Mentlvilla in Innsbruck. (v.l.)
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INNSBRUCK. In der Mentlvilla Innsbruck können suchtkranke Menschen rund um die Uhr betreut oder beraten werden. Nach Bedarf wird zudem ein Schlafplatz zur Verfügung gestellt. Das Land Tirol unterstützt die Einrichtung jährlich mit rund 400.000 Euro.

Rund um die Uhr geöffnet

Die Mentlvilla in der Innsbrucker Mentlgasse wird von der Caritas der Diözese Innsbruck geführt. Unterstützt wird die Einrichtung vom Land Tirol, der Stadt Innsbruck und der Österreichischen Gesundheitskasse. Drogenkonsumierende Menschen können an 365 Tagen und rund um die Uhr sozialarbeiterische, medizinische sowie pflegerische Betreuung, Beratung und bei Bedarf einen geschützten Schlafplatz kostenlos in Anspruch nehmen. Die vierstöckige Villa ist ein Zufluchtsort für Menschen, die sich vielfach in einer misslichen Lebenslage wiederfinden. Gesundheitslandesrätin Annette Leja und Soziallandesrätin Gabriele Fischer wurden kürzlich vom ehemaligen Caritas-Direktor Georg Schärmer, der neuen Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb und vom Leitungsteam Elisabeth Draxl und Dominik Ziegler durch die Räumlichkeiten geführt.

„Alle Menschen in unserem Land haben ein Recht auf medizinische Versorgung. Der Weg dorthin ist nicht für alle gleichermaßen leicht. Deshalb bin ich sehr froh und dankbar für das Angebot der Mentlvilla, in der drogenabhängige Menschen jene medizinische und pflegerische Versorgung erhalten, die sie brauchen“

, sagte Gesundheitslandesrätin Annette Leja. Das Land Tirol stellt der Mentlvilla jährlich 318.000 Euro aus dem Sozialbudget und 82.000 Euro aus dem Gesundheitsbudget für die sozialarbeiterische, medizinische und pflegerische Betreuung zur Verfügung.

„Hilfesuchende Menschen, die es momentan nicht leicht haben, werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mentlvilla vorurteilsfrei aufgenommen und mit ihrer Situation nicht allein gelassen. Hier werden sie gehört, gesehen und mit Respekt behandelt“

, so Soziallandesrätin Fischer.

Kaum Bedingungen für Hilfsangebot

„Unser Angebot ist niederschwellig und akzeptierend. Die Aufnahme Hilfesuchender ist an ein Minimum von Bedingungen geknüpft – sie können unsere Leistungen auch dann in Anspruch nehmen, wenn sie ihren Drogenkonsum nicht aufgeben wollen oder auch nicht aufgeben können“

, erläutern die Bereichsleiterin Draxl und Dienstellenleiter Ziegler. Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen wie etwa Medizin, Pflege, Sozialarbeit oder Seelsorge arbeiten in der Mentlvilla Hand in Hand, um so auf die Problemstellungen sozialer und gesundheitlicher Natur eingehen zu können. Das Angebot reicht von sozialarbeiterischer und ärztlicher Beratung, Behandlung, Pflege und Betreuung in der Ganztagesbetreuung über Beratung für drogenerkrankte Menschen und seit 2019 mobile Betreuung und Begleitung.

„Im vergangenen Jahr 2020 fanden 45 Personen in der Mentlvilla eine kurz- bis mittelfristige Unterkunft. In Summe gab es 5.096 Belegungstage der Schlafplätze mit einer mittleren Aufenthaltsdauer von 3,7 Monaten und einer täglichen Auslastung von 82,13 Prozent. Das durchschnittliche Alter der Männer war 37,8 und jenes der Frauen 34 Jahre“

, sagte Caritas-Direktorin Elisabeth Rathgeb.

Anlaufstelle für Drogenabhängige

Die Mentlvilla ist zudem Anlauf- und Kontaktstelle für drogenabhängige Menschen. In dem Kommunikationszentrum für Drogenkosumenten, kurz „Komfüdro“, können beispielsweise gebrauchte Spritzen gegen saubere eingetauscht werden. „Im vergangenen Jahr wurden über 500.000 Spritzensets getauscht und ausgegeben. Die Spritzen werden fachgerecht entsorgt und landen nicht auf der Straße oder im Restmüll. Auch die Todesrate ist durch diese Aktion nachweislich zurückgegangen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten unverzichtbare und wertvolle Arbeit – von der nicht nur die Betroffenen selbst, sondern die gesamte Gesellschaft profitieren. Ein herzliches Dankeschön dafür“, erklärt Schärmer.

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