Starke Schneefälle in Innsbruck
Schnee führt zu frühmorgendlichem Verkehrschaos

- Die Öffinutzer versuchen in der Früh mit den Füßen die Tramgleisen freizubekommen.
- Foto: Irene Labner
- hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)
Die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) rechnet damit, dass bis 18 Uhr insgesamt bis zu 35 cm Neuschnee in Innsbruck fällt. Seit Mittwochabend schneit es durchgängig, was in den frühen Donnerstag-Morgenstunden zu Verkehrschaos führte.
INNSBRUCK. "Alles, was Schnee räumen kann, ist aktuell auf den Straßen", erklärt Harald Jösslin, Betriebsleiter der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB). 35 Mann mit sieben Fahrzeugen räumen im Namen der IVB vor allem die Haltestellen. Das große Problem: Die städtische Schneeräumung ist in der Früh nicht nachgekommen und der Schnee wurde vom Frühverkehr schon hart gedrückt. Die Gleisen der Tram waren sozusagen "verstopft" und es gab kein voran mehr. "Die Tramfahrer müssen jetzt langsam fahren, um nicht zu entgleisen. Auch die Weichen müssen händisch geräumt werden. Obwohl sie beheizt sind, muss diese Schneemenge manuell entfernt werden, weil die Weichen mit dem schmelzen nicht mehr nachkommen. Das Gröbste haben wir aber hinter uns. Jetzt warten wir darauf, dass der Schnee lockerer wird und die Räumung besser funktioniert", erklärt Jösslin. Und weiter: "Die öffentlichen Verkehrsmittel kommen vielleicht aktuell nicht nach Fahrplan, aber im Takt." Größere Verzögerungen sind auf der Strecke der Stubaitalbahn zu rechnen, die aktuell geräumt wird.
Polizei meldet "ganz normalen Tiroler Wintertag"
Bei der Polizeiinspektion in Wilten meldet man einen "normalen, Tiroler Wintertag". Besonders schlimm war es nur in den frühen Morgenstunden auf der Hungerburg, wo einige Fahrzeuge stecken geblieben sind. Es gibt Kettenpflicht nicht nur auf die Hungerburg, sondern auch auf der Bergiselstraße. Auch die Schneeräumung funktioniere jetzt besser und die Hauptverkehrsachsen seien – den Umständen enstprechend – gut befahrbar. Die Polizei rät davon ab, bei diesem Schneefall mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Daten und Fakten zum Winterdienst in Innsbruck
Der Innsbrucker Straßenbetrieb ist verantwortlich für die Schneeräumung auf den öffentlichen Flächen. Aktuell sind 12 Großgeräte (LKW, Unimog), 9 Geräteträger, 25 Kleinfahrzeuge (PIAGGIO) für händischen Einsatz, Frächter mit 18 Räumfahrzeugen und 6 Ladegeräte für die Vorbereitung zur Schneeverladung im Einsatz. Darüber hinaus sind 110 Mitarbeiter für die Schneeräumung abgestellt. Ab morgen wird die Schneeverladung mit Abfuhr in Angriff genommen.
Im Winterdienst gibt es 150 Fahrzeuge (von Kleinlader über Unimog bis zu privaten Transportfahrzeugen), die eingesetzt werden können. Durchschnittlich – je nach Witterung – verbraucht die Stadt dabei 3.500 Tonnen Salz pro Jahr.
Peter Hölzl ist Straßenbetriebsleiter und sagt zur anfänglichen Kritik der Straßenräumung: "Die Räumungstätigkeit begann gestern ab 22 Uhr mit den Einsatzgeräten durchgehend, mit kurzen Pausen. Extremsituationen werden leider von der Bevölkerung nicht akzeptiert, von einer Nichtfunktion kann sicher nicht die Rede sein. Es gibt menschliche Grenzen, daher wäre ein bisschen Geduld in solchen Extremlagen schon gefragt. Wir bemühen uns jedenfalls auf allen Linien."
Was Sie als Grundeigentümer bei der Schneeräumung beachten müssen
Als Grundeigentümer müssen Sie außerhalb des Kernreinigungsgebietes die Gehwege und Gehsteige vor Ihrem Haus von Schnee zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr abends freihalten bzw. bei Glatteis streuen. Wenn es keinen Gehsteig gibt, müssen Sie die Straße in der Breite von einem Meter schneefrei halten. Auch Schneewechten oder Eisbildungen an Dächern müssen entfernt werden, ebenso wie Äste, die durch die Schneelast die Straße oder den Gehsteig behindern. Außerdem darf der Schnee nicht auf die Straße entsorgt werden. Die Arbeiten dürfen Straßenbenützer weder gefährden noch behindern. Wer nicht räumt, kann saftige Verwaltungsstrafen erhalten. Bei Unfällen können darüber hinaus Grundeigentümern straf- und zivilgerichtliche Verurteilungen blühen. Weitere Infos zur AnrainerInnenverpflichtung finden Sie hier.
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