Statt Asyl sofortiger Abriss
Keine Unterkunft für Asylwerber im Heim am Hofgarten. Punkt! Eher wird das Gebäude abgerissen.
Das Hickhack um eine mögliche Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen Heim am Hofgarten wird immer skurriler. Inwischen heißt es von Seiten des Ministeriums, dass man das Gebäude ehestmöglich abreißen möchte und somit eine Unterbringung von Flüchtlingen an diesem Standort keinen Sinn mehr mache. Wie das STADTBLATT berichtet hatte, war noch vor wenigen Wochen die Begründung diejenige, dass das Gebäude in zu schlechtem Zustand sei, als dass die Kosten für eine notdürftige Sanierung der Liegenschaft rechtfertigbar wären. Beiden Argumenten widerspricht Planungs-StR Gerhard Fritz nun entschieden.
Baupolizei: "Machbar!"
Gegenüber dem STADTBLATT betont der grüne Jurist, dass das Gebäude mit kleinen Adaptierungen zumindest zum Teil so weit saniert werden könnte, dass dort einige Flüchtlingsfamilien Platz finden. Er stütze sich dabei auf die Angaben der Baupolizei der Stadt Inns-bruck, wonach der angeblich so schlechte Zustand der Liegenschaft – wie von BIG und Innenministerium in einem Gutachten angeprangert – nicht gegeben sei. "Unsere Experten sind überzeugt, dass hier ohne großen Aufwand Unterkünfte geschaffen werden könnten. Selbst wenn nicht das ganze Gebäude genutzt werden kann, wären bereits einige wenige Unterkünfte eine Verbesserung der Situation", betont Fritz. Auch die neue Argumentationslinie, wonach eine Sanierung keinen Sinn mehr mache, weil das Gebäude "bald" abgerissen werde, lässt der Planungs-StR so nicht gelten.
"Kein Abbruchbescheid!"
Von einem bevorstehenden Abriss des Gebäudes kann laut Fritz keine Rede sein. "Es gibt keinen Abbruchbescheid für das Heim am Hofgarten. Ein alter Bescheid ist bereits 2012 abgelaufen. Es wurde seither auch kein neues Ansuchen dafür gestellt. Wenn dem so wäre, wüsste ich davon", poltert der oberste Bauherr der Stadt. Außerdem rechnet Fritz damit, dass allein die Verhandlungen zwischen BIG und Ministerium über die Details zum Sicherheitszentrum noch Monate dauern werden. "Von einem baldigen oder gar sofortigen Abriss kann also keine Rede sein", betont Fritz.
Reine Hinhaltetaktik
Inzwischen mehren sich die Stimmen, die hinter all dem eine reine Hinhaltetaktik des Ministeriums vermuten, das Verschleiern möchte, dass es selbst keine Asylwerber aufnehmen will.
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