Bebauung Zeughaus-Areal
Statt Schlüsselübergabe, kommt erst der Abriss

Das Zeughaus rechts im Bild, die öffentliche 9.000 qm große geplante Parkanlage (heute ist das Gelände umzäunt und Privatgrund). Links das Gebäude der NHT und im Hintergrund der 12-stöckige Turm. | Foto: NHT
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  • Das Zeughaus rechts im Bild, die öffentliche 9.000 qm große geplante Parkanlage (heute ist das Gelände umzäunt und Privatgrund). Links das Gebäude der NHT und im Hintergrund der 12-stöckige Turm.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Eigentlich sollten die Wohnungen am Zeughaus-Areal – insgesamt 106 an der Zahl – im Herbst 2020 übergeben werden. Aber nicht einmal der Abriss des Altbestandes hat begonnen.

INNSBRUCK. Für die Verzögerung ist einerseits die Absiedelung der Altbestände verantwortlich – hier wurde kürzlich mit dem letzten Anrainer eine Vereinbarung getroffen – andererseits das Umwidmungsverfahren, das sich verzögert hatte. Auf dem Areal zwischen Zeughaus, Siebenkapellen-Areal und Teestube werden 106 neue Wohnungen, aufgeteilt auf drei Baukörper – zwei dreistöckige und ein 12-stöckiges Gebäude –, entstehen. Die Neue Heimat Tirol (NHT) bebaut gemeinsame mit der ARE (Austrian Real Estate GmbH – eine 100%-Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft, der das Grundstück gehört) die Fläche an der Sill. Neben den 35 Mietwohnungen, die die NHT für den geförderten Wohnbau errichtet, werden auch 24 förderungsnahe Wohnungen und 57 freifinanzierte Wohnungen – diese im 12-stöckigen Turm – der ARE entstehen. Voraussichtlicher Baubeginn ist in einem Jahr, die Fertigstellung ist für Herbst 2023 geplant. Den internationalen Architektenwettbewerb haben die Peter Reiter Architekten aus Innsbruck gewonnen. Insgesamt werden 33 Mio. Euro investiert.

Park statt 50-30-20

Üblicherweise verfolgt die Stadtpolitik bei Umwidmungsverfahren für den Wohnbau das 50-30-20-Modell. Bei Projekten sollten 50 Prozent geförderter Wohnbau, 30 Prozent förderungsnaher Wohnbau und 20 Prozent freifinanzierter Wohnbau umgesetzt werden. Nur dann gibt es die Zustimmung im Gemeinderat. Am Zeughaus-Areal ist das nicht der Fall, schließlich entsteht hier 50 Prozent freifinanzierter Wohnraum. Die Stadt wurde durch die Tatsache besänftigt, dass die Flächen öffentlich zugänglich bleiben und die Bevölkerung einen 9.000 qm – die Größe eines Fußballfeldes – neuen Park an der Sill bekommt.

Preis der Wohnungen steht unter Verschluss

Welchen Preis die Wohnungen im 12-stöckigen Turm haben werden, ist nicht bekannt – Vermarktungsstart ist im Sommer 2021. Man rechnet mit hochwertigem Wohnraum in direkter Umgebung einer Sozialeinrichtung für obdachlose Menschen. ARE-Pressesprecherin Lucia Malfent: "Es wird sicherlich viel Kommunikation mit den Interessenten brauchen, um die Vorbehalte aus dem Weg zu räumen."

Daten und Fakten zum Zeughaus-Projekt

Anzahl der Wohnungen: 106 (davon 57 freifinanzierte im Besitz der ARE) 2- bis 4-Zi.-Wg. + 91 Parkplätze (davon 79 Tiefgaragenplätze)
Bauinvestition: 33 Mio. Euro
Geplanter Park: 9.000 qm (im Vergleich: Der Rapoldipark ist 35.000 qm groß)
Schwierigkeiten: Die auf dem Areal befindliche Montessori-Schule hätte schon abgesiedelt werden sollen, doch sie hat nun bis zu neun Jahre Aufschub bekommen, um einen neuen Standort zu finden. Auf dieser Fläche sollte der Park entstehen.

Das Zeughaus rechts im Bild, die öffentliche 9.000 qm große geplante Parkanlage (heute ist das Gelände umzäunt und Privatgrund). Links das Gebäude der NHT und im Hintergrund der 12-stöckige Turm. | Foto: NHT
Rechts vertikal verlauft die Sill in der Visualisierung. Das graue, längliche Rechteck ist das Zeughaus. Darüber entstehen die drei Gebäude: zwei dreistöckige Häuser der NHT und ein 12-stöckiger Turm der ARE. Direkt gegenüber des Turmes ist die das Obdachlosenheim, das ebenfalls aufgestockt werden soll. | Foto: NHT
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