Koschus Kastl 40
Was wirklich unzumutbar ist

Markus Koschuh im Stadtblatt | Foto: Stadtblatt
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Es erinnert ein bissl an David gegen Goliath: Auf der einen Seite Treibhaus-Chef Norbert Pleifer, auf der anderen Seite eine städtische Behörde, die glaubt, alles richtig zu machen (dass Behörden in Tirol immer alles richtig machen, wissen wir ja seit dem ZIB-2-Auftritt von Ex-Landesrat Bernhard Tilg).

Worum es geht: Im Treibhaus-Garten in der Angerzellgasse fanden bis vor kurzem Konzerte statt – freiwillig beschränkt bis 21 Uhr. Sechs Beschwerden (noch einmal: 6, nicht 600) genügten, um weitere Konzerte behördlich zu untersagen. Denn es liege „unzumutbarer Lärm“ vor. Sagt die städtische Behörde, die sich wie Goliath fühlen muss: übermächtig. Jedenfalls aber über-ahnungslos.

Musik als „unzumutbarer Lärm“? Wir reden hier nicht vom Trompete übenden Fünfjährigen am Sonntagmorgen. Wir reden von MusikerInnen mit Konservatoriumsausbildung, von regionalen Größen und echten Weltstars ihrer Zunft.

Treibhaus-Chef Pleifer wehrt sich und stellt ein generelles „Ton aus“ und „Licht aus“ in Aussicht. Er pokert hoch. Aber einen David sollte man nicht unterschätzen. Und man muss ihm die Daumen drücken, denn es geht um Richtungweisendes: Darf in einer sich selbst als „Kulturstadt“ sehenden Landeshauptstadt im Stadtinneren musiziert werden oder müssen wir in Zukunft dafür in den Brenner Basistunnel pilgern?

Alles andere als ein Einlenken der Stadt wäre für Innsbruck tatsächlich unzumutbar.

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