Tivoli und Baggersee
Zittern um die Freibadsaison

Die Aussichten auf eine Freibadsaison sind auch im Tivoli getrübt: Wahrscheinlich kommt sie verspätet und mit etlichen Einschränkungen.
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  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Es ist schier unvorstellbar: Ein Sommer ohne Freibäder. Was das für Wassernixen bedeutet – ein drohender Ausfall der Badesaison – ist in einer engen, im Sommer überhitzten Stadt wie Innsbruck kaum abzusehen. Man hofft auf eine baldige Lockerung des Gesundheitsministeriums und eine Eröffnung des Tivoli Freibades im Juni.

INNSBRUCK. "Bäder bleiben bis auf Weiteres geschlossen", viel mehr Informationen bekommen die Schwimmliebhaber und -liebhaberinnen in Innsbruck nicht. Dabei ist es aktuell die Zeit des Jahres, in der die Freibäder – Baggersee und Tivoli – eröffnen. Aber nicht nur für Hobbysportler- und sportlerinnen ist es eine schwierige Zeit ohne Schwimmmöglichkeiten, auch die Profisportler- und sportlerinnen leiden unter den Bedingungen.
Man versucht im individuellen Trockentraining und via Videokonferenzen, WhatsApp und Co. fit zu bleiben – wann und ob es heuer ins kalte Nass geht, ist unsicher. Dabei stehen um die 500 Athleten und Athletinnen in den Startlöchern, um sich im Becken zu messen. Darüber hinaus sämtliche Nachwuchstalente und Vereinsmitglieder der verschiedenen Tiroler Schwimmvereine. Für viele ist das 50-Meter-Becken im Tivoli die einzige Möglichkeit wettbewerbsgerecht trainieren zu können. Chef des Tiroler Landesschwimmverbandes, Markus Senfter ist aber auch schon mit wenig zufrieden: "Uns ist in erster Linie wichtig, dass wir wieder – des Teamgeistes Willen – zusammen trainieren können. Auch, wenn es sich nur um Trockentraining handelt. Aktuell haben wir dazu – im Gegensatz zu Triathleten beispielsweise – keine Möglichkeit. Wir möchten hier eine Änderung bewirken." 

Eröffnung im Juni erwartet

Bäderchef der Innsbrucker Kommunalbetriebe, IKB, Ulrich Mayerhofer, weiß auch nichts genaueres über den Zeitpunkt einer Öffnung, will aber zuversichtlich bleiben: "Wir gehen davon aus, dass wir im Juni das Tivoli aufsperren können. Ob der Baggersee Rossau früher geöffnet werden kann, hängt von den Regelungen des Ministeriums ab. Die Vorbereitungsarbeiten dafür sind jedenfalls kürzer, als im Tivoli".
Aktuell besteht ein Vertretungsverbot für Freizeit- und Sportbetriebe.

" Eine Aufhebung des Betretungsverbotes ist nur mit ergänzenden Auflagen und Sicherheitsmaßnahmen zu erwarten. Eine Beschränkung der Anzahl der Badegäste, abhängig von der Größe der Liegewiese, wäre denkbar. Auch eine Begrenzung der Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig in einem Becken befinden dürfen, ist vorstellbar. Das Bäderpersonal könnte die bekannten Schutzschilder aus Plexiglas tragen. Mundschutz bei Badegästen ist hingegen schwer vorstellbar bzw. allenfalls beim Anstehen an der Kasse und in den Garderoben zu erwarten"

So die erste Einschätzung Mayerhofers. Die Becken der Innsbrucker Hallenbäder sind derzeit ausgelassen und müssen – nach dem OK seitens des Ministeriums – erst aufbereitet werden. "Abhängig von der Größe eines Freibades, benötig die Öffnung eine Vorlaufzeit zwischen einer und drei Wochen. Damit kann erst begonnen werden, wenn sich ein konkreter Eröffnungstermin abzeichnet, sonst erstehen sehr hohe Energiekosten. Auch die Einstellung des Saisonpersonals muss erst veranlasst werden."

Derweil nutzen die Hallenbäder die Zeit für übliche Sperrzeitarbeiten, wie Ausbesserungen der Fliesenbeläge, Malerarbeiten, Wartungsarbeiten der Wasser- und Elektroinstallationen, Prüfung, Reinigung und Wartung der Bädertechnik und anderes mehr. Am Baggersee wurde der Motorikpark erweitert und es gibt einen neuen Verkaufsstand mit Sonnenterrasse. Im Freibad Tivoli wurde der Basketballplatz saniert, neue Tore für den Fußballplatz angeschafft und der Bereich für die Kinderanimation neu gestaltet.

Ein eigenes Kaptilel: Eröffnung von Saunen und Hallenbädern

"Es ist zu befürchten, dass die Wiedereröffnung der Hallenbäder und Saunen vom Ministerium anders geregelt wird, als jene der Freibäder. Einerseits ist der Platz in Hallenbädern beengter und müssen damit erhöhte Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, andererseits ist die Nachfrage in den Sommermonaten geringer. Als Bäderbetreiber fordern wir, dass auch die Hallenbäder und Saunen möglichst bald, spätestens jedoch mit Schulbeginn im September 2020 wieder geöffnet werden dürfen. Die Bäderbetreiber freuen sich auf den Besuch der Badegäste und bitten bereits jetzt um Verständnis, wenn das Badevergnügen gegenüber anderen Jahren etwas geändert ablaufen muss", nimmt Mayerhofer dazu Stellung.

Die Aussichten auf eine Freibadsaison sind auch im Tivoli getrübt: Wahrscheinlich kommt sie verspätet und mit etlichen Einschränkungen.
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