Zündeln endet mit dem Tod zweier Kinder
Ein verheerender Brand nahe der Technik kostete am Wochenende zwei Mädchen (4 und 7) das Leben.
Selbst für die hartgesottenen Ermittler des Landeskriminalamtes ist so etwas nur schwer zu verkraften. Eine Woche vor Weihnachten müssen die Experten der Polizei herausfinden, unter welchen Umständen zwei Mädchen am vergangenen Wochenende ihr Leben verloren haben. Was bisher über die Ereignisse der Brandnacht bekannt wurde, deutet auf eine extrem unglückliche Verkettung von Umständen hin.
Kein "Fremdverschulden"
Dezidiert ausschließen können die Ermittler derzeit, dass es sich bei dem Brand um ein Verbrechen oder einen technischen Defekt gehandelt hat. Alles deute darauf hin, dass die Kinder in ihrem Zimmer mit offenem Feuer hantiert haben. "Das Feuer hat sich sehr rasch ausgebreitet. So wie es derzeit aussieht, war das Kinderzimmer von innen versperrt. Das ältere Mädchen dürfte die Tür verschlossen haben", erläutert Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamtes. Allerdings seien die genauen Umstände noch Gegenstand der Ermittlungen.
Ersthelfer ohne Chance
Am Samstag um 2:09 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei alarmiert, dass in der Wohnung an der Kranebitter Allee ein Brand ausgebrochen sei. Bereits auf der Anfahrt erhielten die Einsatzkräfte die Information, dass vier Kinder (2, 4, 7 und 11 Jahre alt) und deren Eltern dort wohnen. Dennoch hatten die Retter keine Chance mehr, die beiden Mädchen – in deren Zimmer das Feuer wütete – lebend zu bergen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Raum bereits in Vollbrand. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Fenster im Erdgeschoß.
Zimmertür verschlossen
Zuvor hatten bereits der Vater der beiden Brandopfer und ein Nachbar versucht, zu den Kindern ins brennende Zimmer vorzudringen. Aufgrund der verschlossenen Tür und der Hitzeentwicklung war dies jedoch nicht mehr rechtzeitig möglich. Dabei zog sich der Vater eine Rauchgasvergiftung zu und musste in die Klinik gebracht werden. Die Mutter und die beiden Geschwister der Opfer befinden sich in psychologischer Betreuung. Die Stadt Innsbruck hat der schwer getroffenen Familie bereits materielle Hilfe zugesagt.
Rauchmelder helfen
Im Zimmer der Opfer befand sich kein Rauchmelder. Ob ein solches Gerät geholfen hätte, die Tragödie zu verhindern, ist ungewiss. "Tatsache ist aber, dass diese Geräte wenig kosten und im Ernstfall wertvolle Sekunden bringen", betont Pupp.
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