Geringere Chancen für die Entwicklung von Medizinprodukten in Österreich
Sogenannte "Benannte Stellen", die die Entwicklung und die Inverkehrbringung von Medizinprodukten ermöglichen, existieren in Österreich nicht mehr. Auf Umwegen und übers Ausland müssen nun Österreichische Produkte genehmigt werden, dies schränkt die Wettbewerbsfähigkeit ein.
TIROL. Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf fordert die Wiedererrichtung der "Benannten Stellen", da diese für die heimische Wirtschaft unerlässlich sind: „Seit Jahren ist der Bereich Life Science ein Schwerpunkt in Tirol. Drei Universitäten und zwei Fachhochschulen leisten hervorragende Forschung von internationalem Ruf. 60 innovative Partner mit über 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind im Cluster Life Science vernetzt“.
Wenn kein Ersatz geschaffen wird, befürchtet die Wirtschaftslandrätin, dass heimische Betriebe und ihr Standort weniger attraktiver werden. Ganz abgesehen von den zusätzlichen Kosten, die auf die Entwickler zukommen. Die letzten "Benannten Stellen", der TÜV Austria in Wien und PMG an der TU Graz sind nicht mehr in Betrieb, so dass die Chancen für die Unternehmen und Forscher in kurzer Zeit, möglichst schnell ein innovatives Medizinprodukt auf den Markt zu bringen gering ist. Denn dafür werden Konformitätsbewertungen durch die "Benannten Stellen" benötigt.
Zoller-Frischauf kritisiert weiter: „Wir können es uns nicht leisten, dass hochqualifizierte Arbeitsplätze bedroht sind und Tiroler Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie die MedUni Innsbruck oder die UMIT Nachteile erleiden.“ Sie gibt außerdem zu bedenken, dass eine spätere Verfügung über Medikamente, für viele Patienten einen erheblichen Nachteil in ihrer Therapie nach sich zieht.
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