Der Wolf in Tirol
Handlungsspielraum für „Problemwolf“

Ein gerissenes Schaf. Gesetztesnovellierung und Aufklärung der Bevölkerung als Schwerpunktthemen. | Foto: Amplatz
2Bilder
  • Ein gerissenes Schaf. Gesetztesnovellierung und Aufklärung der Bevölkerung als Schwerpunktthemen.
  • Foto: Amplatz
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Seit Beginn der Weide- und Almsaison wurden in Tirol heuer bereits 37 Schafe von Wölfen, eines von einem Bären gerissen. U. a. wurden 11 Schafe aus einer geschützten Herde auf einer Herdenschutz-Musteralm getötet. Vertreter der Landwirtschaft fordern die Landespolitik nun erneut zu raschem Handeln und zur Erstellung eines Managementplanes inklusive gesetzlichen Entnahmemöglichkeit auf Landesebene auf.

Situation prekär

Die Situation für die Tiroler Bäuerinnen und Bauern ist prekär, vor allem die Schafbauern stehen vor einem schwierigen Sommer und einer ungewissen Zukunft. Viele Regionen sind betroffen, besonders die Bezirke Innsbruck-Land, Imst und Landeck. Der Landecker Bezirksobmann Elmar Monz ist in die Pilot-Herdenschutzprojekte seines Bezirkes involviert und zieht eine nüchterne Bilanz der ersten Wochen: „Der aktuelle Vorfall am Lader Heuberg hat gezeigt, dass Herdenschutz im hochalpinen Raum nicht möglich ist. Der Aufwand ist unverhältnismäßig hoch, die Schutzwirkung steht in keinem Vergleich dazu. Aber nicht nur auf den Hochalmen ist die Situation kritisch, wir hatten heuer auch schon Risse in unmittelbarer Nähe zum Siedlungsgebiet. Diese und auch der Unfall auf der Brennerautobahn machen deutlich, dass für den Wolf einfach kein Platz in Tirol ist, deshalb braucht es endlich einen praktikablen Umgang mit großen Beutegreifern!“

Problembewusstsein allein reicht nicht

„Die Tiroler Landwirtschaft zeichnet sich durch Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit aus. Wenn aber ein Problem so übermächtig ist und die einzig effektive Lösung, ein Abschuss, legal nicht ermöglicht wird, hat aller Idealismus einmal ein Ende.“
Obmann Josef Hechenberger

Dabei orten Juristen durchaus Handlungsspielraum auf Landesebene. Der Verein schlägt deshalb folgende Ansätze vor: „Wir brauchen einen Tiroler Managementplan nach Salzburger Vorbild. Darin muss geregelt sein, ab wann ein Wolf zu viel Schaden anrichtet und als „Problemwolf“ einzustufen ist. Darauf aufbauend muss eine landesgesetzliche Regelung geschaffen werden, die legale Entnahmen dieser Problemtiere ermöglicht“, so Hechenberger weiter.

Elmar Monz und Josef Hechenberger | Foto: LK Tirol
  • Elmar Monz und Josef Hechenberger
  • Foto: LK Tirol
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Novellierung

Dazu ist aus Sicht des Vereins die Novellierung bzw. der Ausbau des Tiroler Almschutzgesetzes nötig. Mittels Verordnungsermächtigung muss die Ausweisung von sogenannten Alm- und Weideschutzzonen geschaffen werden, in welchen Herdenschutzmaßnahmen nicht zumutbar bzw. verhältnismäßig sind. Wesentlich ist, dass es dazu einer behördlichen oder (amts-)gutachterlichen Festlegung bedarf. „Mit dieser Ausweisung bekommen Almbauern und Almauftreiber nicht nur die notwendige Rechtssicherheit, sondern es wird auch der notwendige Handlungsspielraum für Behörden für legale Entnahmen geschaffen. Diese Art von Regulierung hat zentrale Bedeutung, mit den Hirngespinsten von Herdenschutzmaßnahmen auf Almen im hochalpinen Raum muss endlich Schluss sein, weitere Ausreden lassen wir nicht mehr gelten!“

Bevölkerung richtig aufklären

Ein weiterer, dringend nötiger Schritt, ist aus Vereinssicht die Information bzw. Kommunikation hin zu Bevölkerung und Gästen: „Serfaus ist eine touristische Hochburg Tirols, Winter wie Sommer. Und unsere Almen bilden die Basis dafür. Bereits im Vorjahr hat es dort Risse und verfrühte Almabtriebe gegeben, auch die jetzt betroffene Musteralm liegt auf Serfauser Gemeindegebiet“, erklärt Elmar Monz. „Darüber, dass der Wolf all das gefährdet, muss endlich aufgeklärt werden. Eine Alm ohne Tiere ist keine Alm mehr. Wenn keine Regulierung möglich ist, hören die Bauern auf. Der Schaden, der dadurch entsteht, ist für den Wirtschaftsraum Tirol fatal und die Weitsicht der Zuständigen und Nutznießer fehlt hier komplett. Die öffentlichen Mittel, die jetzt für nicht zielführende Herdenschutzmaßnahmen ausgegeben werden, wären gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten sicherlich sinnvoller einzusetzen.“

Daten

Allein im Zeitraum von Anfang Mai bis 8. Juni wurden in Tirol 37 Schafe von einem Wolf, 1 Schaf von einem Bären getötet. Dazu kommen 3 getötete Wildtiere (Reh, Rotwild). Betroffen waren die Bezirke Reutte, Landeck, Imst, Innsbruck-Land und Schwaz. Wolfssichtungen hat es darüber hinaus auch in anderen Bezirken gegeben. Der Großteil der Risse ist auf Heimweiden passiert, teilweise sogar in unmittelbarer Siedlungsnähe, auf mit Elektrozäunen geschützten Weiden.

Das Thema Wolf in den Bezirksblättern

Weitere Nachrichten aus Tirol finden Sie hier

Ein gerissenes Schaf. Gesetztesnovellierung und Aufklärung der Bevölkerung als Schwerpunktthemen. | Foto: Amplatz
Elmar Monz und Josef Hechenberger | Foto: LK Tirol
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
AB SOFORT: Riesenmengen an aktuellen Ausstellungsmöbeln & Musterküchen bis zum ½ Preis radikal reduziert. | Foto: Wetscher
7

Einrichtungshaus Wetscher Max
Gigantischer Räumungsverkauf wegen Umbau

Das Einrichtungshaus Wetscher Max lädt alle Kunden ab sofort herzlich zum gigantischen Räumungsverkauf wegen Umbau nach Fügen und Innsbruck ein. Eine richtig gute Gelegenheit, viel Geld zu sparen, denn fast alle aktuellen Möbel, Küchen und Boutiqueartikel -müssen raus! FÜGEN / INNSBRUCK. FAST ALLES MUSS RAUS: „In Kürze starten wir mit umfangreichen Umbaumaßnahmen in unseren Wetscher Max Einrichtungshäusern in Fügen und Innsbruck. Die Küchen-Studios werden vergrößert und die Boutique-Bereiche...

Anzeige
Feiern Sie 35 Jahre SILLPARK mit uns! Schon ab einem Einkauf von 7 Euro können Sie Lose sammeln und mit etwas Glück das GOLDEN TICKET gewinnen. | Foto: Thomas Steinlechner
4

35 Jahre SILLPARK
Ein goldener Mix aus Shopping, Genuss und Lebensfreude

Mix dein Los! Feiern Sie mit uns 35 Jahre SILLPARK und erleben Sie Vielfalt, Spaß und unvergessliche Momente! INNSBRUCK. Ab dem 3. November 2025 verwandelt sich der SILLPARK in eine Jubiläumswelt voller Überraschungen. Beim Einkaufen können Kundinnen und Kunden Lose sammeln und mit etwas Glück das begehrte GOLDEN TICKET gewinnen: 700 Euro in ZEHNER-Gutscheinen – jeden Monat, ein ganzes Jahr lang! Oder sichern Sie sich einen von über 10.000 Sofortgewinnen. So einfach geht’sBereits ab einem...

Anzeige
„Mode. Tanz. Glücksmomente.“ – Die CYTA Shoppingwelt verwandelt sich am 7.11. in eine Bühne voller Stil, Musik und Lebensfreude.
10

CYTA-Abendshopping am 7. November
Mode, Tanz und Glücksmomente

Am Freitag, den 7. November, lädt die CYTA Shoppingwelt in Völs zum beliebten Abendshopping bis 21 Uhr ein. Unter dem Motto „CYTA Abendshopping. Mode. Tanz. Glücksmomente.“ erwartet die Besucherinnen und Besucher ein stimmungsvolles Event voller Stil, Bewegung und Überraschungen. Fashion, Show & EntertainmentLife Radio Moderator Sebastian Kaufmann führt durch den Abend, sorgt für Musik und gute Laune und lädt das Publikum zum spannenden CYTA-Würfelspiel mit tollen Sofortgewinnen ein. Die...

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
1 4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.