Innsbrucker Polit-Ticker
Umbau gestartet und doch ein "bombastisches Feuerwerk"?

Die Bauarbeiten am Sportplatz Rapoldipark haben begonnen. | Foto: IKM/S.Ingenhaeff-Beerenkamp
  • Die Bauarbeiten am Sportplatz Rapoldipark haben begonnen.
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INNSBRUCK. Der Umbau des Sportplatzes Rapoldipark hat begonnen. Die neue Bergsilvesterkonzeption "Lichtspaziergang" stösst nicht nur auf Gegenlieben, die Innsbrucker SPÖ meldet sich gleich zu drei Themen zu Wort: Wertschätzung gegenüber Betrieben und Kritik an Bgm. Willi. 

Umbau-Start

Die Umgestaltung des Sportplatzes im Rapoldipark hat begonnen. Die Freizeiteinrichtung im Stadtpark litt zuletzt zunehmend unter der hohen Nutzung. Erhebliche Schäden am Kunststoffbelag waren die Folge und hätten eine Sanierung desselben notwendig gemacht. Stattdessen fiel die Entscheidung, den Platz zeitgemäß neu zu gestalten. In einem Beteiligungsprozess konnten Bürgerinnen und Bürger sowie Anrainerinnen und Anrainer ihre Wünsche und Bedürfnisse einbringen. Die Bauarbeiten können voraussichtlich bis Mitte November abgeschlossen werden. „Ich freue mich, dass wir die lange erhoffte Neugestaltung des Sportplatzes nun starten können. Aufgrund der aktiven Beteiligung von Anrainerinnen und Anrainern, deren Bedürfnis nach Ruhe berücksichtigt wurde, und umsichtiger Planung ist es uns gelungen, ein attraktives Projekt zu bewerkstelligen. Mein besonderer Dank gilt dem Referat Planung und Bau, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel Geduld und Umsicht bewiesen haben“, lobt die zuständige Stadträtin Uschi Schwarzl.

Neugestaltung

Die Umgestaltung des Sportplatzes umfasst die Sanierung und Neuaufteilung des vorhandenen Sportplatzes sowie den Rückbau der vorhandenen Bocciabahn. Neu ist ein multifunktionaler, eingezäunter Mehrzweckplatz („Funcourt“) sowie zwei separate Basketballplätze. Der Kunststoffbelag wird erneuert. Eine Aufwertung des Platzes bringen neue Sport- und Spielgeräte, eine Calisthenics-Anlage und die Verlegung der Kletterpyramide. An deren Stelle entsteht in der Parkmitte ein Ruhebereich mit einem zusätzlichen Blumenbeet und einem etwa für Boccia oder Spikeball nutzbaren YinYang-Symbol. Im Zuge der Bauarbeiten wird im Bereich des neu geplanten Radweges aus Sicherheitsgründen ein Zuckerahorn, der bereits einen beachtlichen Schädigungsgrad aufweist, entfernt. „Zur Lärmreduktion wird der Sportplatz mit zusätzlichen Hecken/Kletterpflanzen entlang der umgebenden Häuserfassaden geschützt. Weitere grüne Inseln mit Sitzgelegenheiten sollen den Platz abwechslungsreicher machen“, führt Markus Pinter, Leiter des Grünanlagen-Referats Planung und Bau, aus. Durch den Wegfall der Bocciabahn kann der derzeit gemischte Rad-Fußweg künftig getrennt geführt werden. Zwischen beiden Wegen wird ein Outdoor-Fitness-Bereich eingerichtet. Südlich des Rapoldipark-Cafés werden aufgrund der hohen Nachfrage zusätzliche Sitzgelegenheiten und Tischtennistische installiert. Die Bauarbeiten werden von externen Firmen ausgeführt, für die weitere Bepflanzung mit zusätzlichen Bäumen und Sträuchern ist das Amt für Grünanlagen verantwortlich.

Erneuerung des Spielplatzes 2022

Die Kosten für die Neugestaltung sind aufgrund von Umplanungen, pandemiebedingt geänderten Baustellenkosten und steigenden Rohstoffpreisen gestiegen und belaufen sich auf rund 740.000 Euro. Daher wird die parallel vorgesehene Erneuerung des angrenzenden Spielplatzes aufs kommende Jahr verschoben. Diese soll planmäßig im Frühjahr 2022 starten.

Konkretes Konzept

„Ohne ein echtes bombastisches Feuerwerk bringt das Innsbrucker Bergsilvester zum Jahreswechsel gar nichts“, äußert sich FPÖ-Stadtrat und Stadtparteiobmann, Rudi Federspiel, in einer Aussendung zu den kolportierten neuen Plänen für den kommenden Jahreswechsel in der Tiroler Landeshauptstadt. „Es dürfen nicht die Fehler gemacht werden wie in den Vorjahren, bspw. die gescheiterte Lasershow, die zig tausende Euros gekostet hat, und ein totaler Verhau war“, konkretisiert Federspiel, der 1994 den Event inkl. großem Feuerwerk als damaliger Tourismusstadtrat ins Leben gerufen hat. Der FPÖ-Stadtrat ergänzt den freiheitlichen Forderungskatalog: „Es braucht gerade heuer ein großes Event will man doch endlich den Tourismus beleben, was dringend notwendig ist, da braucht es ein mindestens zehnminütiges Feuerwerk“, so Federspiel, der auch darauf verweist, dass es Bands und Einzelkünstler benötige, wie es in den Anfangsjahren des Events üblich war. „Musik in der Altstadt, Tanzevents auf der Innbrücke sind essentielle und erprobte Bestandteile eines erfolgreichen Jahreswechsels, zum Wohlgefallen für die Gäste und die einheimische Bevölkerung.“ Auch das Gerechte Innsbruck hat sich auf Facebook zu Wort gemeldet: "Ja zu einem Feuerwerk und Nein zu diesen Softi Varianten die gerade für Sylvester gar nichts bringen."

Wertschätzung

SP-Klubobmann und Gemeinderat Helmut Buchacher: „Nicht jede Entwicklung in der Stadt Innsbruck ist der Pandemie geschuldet, und ganz sicher nicht die Abwanderung von Betrieben ins Umland oder gar die Schließung derselben!“ Es sind Betriebe, die teilweise seit Jahrzehnten in der Stadt ansässig sind und ihren Beitrag, in Form der Kommunalsteuer, leisten bzw. geleistet haben. Jedoch hat man sich kaum um das Wohlergehen dieser Betriebe, trotz Einnahmen von € 35 Mio., gekümmert, obwohl die Stadt die Verpflichtung dazu hätte. „Es geht um Wertschätzung der Innsbrucker Firmen mit ihren vielen Arbeitsplätzen und nicht um ein rein wirtschaftliches Lippenbekenntnis“, so Buchacher. Die Verlegung von Betriebsstätte aus der Stadt ins Umland zu kritisieren, erregt zwar die Gemüter, jedoch sollte das Anliegen des Bürgermeisters darauf gerichtet sein, diese jahrzehntelang andauernde Entwicklung für die Zukunft einzudämmen und die Erhaltung von Betrieben in unserer Stadt zu attraktivieren. „Daher fordere ich schon seit Jahren eine eigene Servicestelle für die Innsbrucker Betriebe, die vor Ort die Unternehmerinnen und Unternehmer betreuen. Somit können negative Entwicklungen frühzeitig erkannt und verhindert werden. Ein sogenanntes Hilfspaket für einige Wenige in der Pandemiezeit zu schnüren hat eben mit einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik nichts zu tun“, meint abschließend SPÖ-Klubobmann GR Helmut Buchacher.

Leistbarer Wohnraum

Es geht darum leistbaren Wohnraum zu schaffen, nicht dem bestehenden ein neues Mascherl umzuhängen“, erklärt SPÖ-Innsbruck Vorsitzender GR Benjamin Plach. „Die von der IIG angestoßene Debatte zum Baurechtswohnungseigentum im öffentlichen Wohnbau verfehlt das Ziel. Die offensichtlich zu knappen Wohnungen nun anstatt in Miete im Baurechtswohnungseigentum zu vergeben, ändert an der grundsätzlichen Problematik nichts. Es gibt zu wenig leistbare Wohnungen und die Fläche die dafür zur Verfügung steht ist zu knapp.“ „Diese leistbaren Wohnungen müssen nach sozialen Kriterien in Miete an jene vergeben werden, die sie am dringendsten benötigen. Anschließend soll durch einen unbefristeten Mietvertrag ein dauerhaftes günstiges Wohnen in der Stadt ermöglicht werden. Nun dieses bewährte System durch ein Baurechtswohnungseigentum zu umgehen ist schlicht sinnlos“, so Plach weiter. Weiterhin ungeklärt bleiben die von der SPÖ bereits aufgeworfenen Probleme am Ende eines solchen Vertrages, hierzu sind für Plach noch zahlreiche Fragen offen: „Kann die Wohnung dann gekauft werden? An wen fällt sie zurück? Was passiert, wenn gerade eine junge Familie in der Wohnung wohnt und diese an die IIG zurückfallen würde?“ Der Sozialdemokrat abschließend: „Anstatt mit neuen Modellen zu experimentieren die Pseudo-Eigentum suggerieren, sollte sich die IIG darum kümmern neue Flächen für leistbare Mietwohnungen zu gewinnen die nachhaltig für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker zur Verfügung stehen.“

Parkplatzvernichtung

SP Klubobmann und Gemeinderat Helmut Buchacher: „Vorschnell Projekte medial zu verkünden ohne die Absprache mit den anderen Fraktionen, entwickelt sich immer weiter zur Gewohnheit des Bürgermeisters Willi.“ Buchacher: „Nach den Schlagzeilen im Sommerloch für eine autofreie Innenstadt und den wiederholten Alleingängen des Bürgermeisters und seinen Grünen, werden diese im Herbst feststellen, dass ihr Vorhaben das Bohren harter Bretter zur Folge haben wird. Die Taktik, zukünftige Pläne voreilig über die Medien anzukündigen und anschließend erst die politischen Mitwirkenden zu informieren, ist ein weiterer Affront gegenüber der Mehrheit im Innsbrucker Gemeinderat, damit muss Schluss sein“, meint Buchacher erzürnt. Buchacher: „Vielleicht sollte der Herr Bürgermeister im eigenen Interesse auch einmal über seinen unseligen Beraterinnen- und Berater-Stab nachdenken und sich allfällig von diesem einvernehmlich trennen, wie er dies traurigerweise mit dem langjährigen Stadtmarketingchef praktiziert hat.“ Unabhängig davon, ob man diesem Vorhaben positiv oder negativ gegenübersteht, stehen andere umweltpolitische Maßnahmen im Vordergrund, so z.B. der vom Gemeinderat beschlossene Recyclinghof-West oder die Begrünung der Asphaltwüsten im Stadtgebiet (z.B. Luggerplatz, Landhausplatz, etc.). Weiters muss die Innsbrucker Bevölkerung über die Konsequenzen einer autofreien Innenstadt per transparenten Bürgerbeteiligung und Befragung aufgeklärt werden, insbesondere was dies auch für alle Stadtteile, dessen Bürger und die Wirtschaft bedeutet. Ein unverbindlicher Bürger-Infotag wird hierfür nicht ausreichen. „Hier möchte ich auf die gleichen Effekte wie bei der Parkraumbewirtschaftung hinweisen“, so Buchacher abschließend.

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