Eine Tagesepisode aus der KANARANTÄNE.
Ab in den Süden. Playa de Las Burras, ins BAMIRA.

In der "BAMIRA"- Küche auf Gran Canaria:
Anna und Herbert Eder aus Lienz
OMArlis aus Thurn und Herr BERT, der Flaneur aus der Haspingerstrasse in Lienz.
www.leflaneur.at | Foto: herbert Waltl
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  • In der "BAMIRA"- Küche auf Gran Canaria:
    Anna und Herbert Eder aus Lienz
    OMArlis aus Thurn und Herr BERT, der Flaneur aus der Haspingerstrasse in Lienz.
    www.leflaneur.at
  • Foto: herbert Waltl
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(Casa Azul. Faro de Sardina, GC, Tag 52, Donnerstag 21.4.) Wir düsen in den Süden. Bei uns  hier am schönsten "Arsch der Welt" ist wieder einmal „Überraschungswetter“ angesagt. Das heißt am Vormittag kann man Dinge erledigen, die vielleicht keine Sonne brauchen oder kriegen wollen. Perfekt. Wolken ziehen, wird wohl der vielgerühmte Passat sein, nicht der von VW, sondern der Wind. Und am Nachmittag dann, gibt es zumeist Sonne, bis hin zum überbordenden Untergang oder dergleichen. Sonne ist gemeint.

Wir fahren hinunter zu den „Touristen“. Die haben untertags zumeist Sonne. Nach Ostern ist, so die Einheimischen überdies eine „Flaute“ bei den Gästen, schon jahrelang zu beobachten. „Playa Igles“ das Ziel, dort waren wir noch nicht. Und wir hatten uns dann doch, nicht nur aus Loyalität, sondern auch aus Neugierde beim „Bamira“ in St. Augustin einen Tisch reserviert.

Suchen und nicht finden.

Wie immer – wir finden den "Playa Ingles" – schon – aber trotz fehlender „Touristen“ keinen Parkplatz. Also suchen wir. OMArlis wird dabei immer ein wenig nervöser. „Da mußt Du rein!“ – oder „Wo ist da der Strand!“ Ich: „Das könnte eine Einbahn sein, schau dir das bunte Zeichen an!“ Wir tasten uns zu einem Parkplatz der beiden gefällt. OMArlis und dem weißen Opel. Allerdings Luftlinie 15 min. von der "Playa Ingles" entfernt. Die Playa heißt „Las Burras“. Minuten davor: Wir haben das doch irgendwie versteckte „Bamira“ gesucht, damit wir am Abend wissen, wohin. Nicht gleich gefunden um dann draufzukommen. In der Gegend waren wir schon einige Tage zuvor auf der Suche nach einem Strand. „Am Gründonnerstag! Genau“. Ein Biertransporter versperrt uns die Rückfahrt, OMArlis spricht mit ihm (wohl in Spanisch!) und wir müssen fünf Minuten warten, bis er sein „Tropical“ ausgeladen hat. Wir, derweilen in ein Ressort hinein, hinunter, menschenleer. „Wir suchen den Strand, das Meer“. Keine Menschenseele in dem in die Jahre gekommenen Areal. Die Eisentüre zum Meerzugang auch noch versperrt. Na ja.

Was für ein Strand?

Wir besiedeln den Strand „Las Burras“. OMArlis besorgt sich eine Liege. Zwei mit Schirm. Danke. Die Liegen liegen Richtung einer Steinbalustrade, die wohl den Sand und die Wellen aufhalten sollen. Stimmt. Weniger Brandung als sonstwo. Das Publikum an diesem Strand zieht unsere Blicke im zweiten Durchgang an. Besondere Menschen, ich sage es so, logieren hier, Ältere, Gebrechlichere als wir es sind – OMArlis meint, „da muß ein Alters- oder Seniorenheim in der Nähe sein!“ Wir wissen es nicht. Zur Strandvielfalt muß gesagt werden, auch Familien und Kleinkinder waren da, allein wegen der fehlenden großen Wellen und dem seichten Wasserstand. Also. Später werden wir noch Richtung „Playa Igles“ hinüberwandern und die 15 Minuten Differenz überwinden. Dort bei einem Getränk. „Wir waren vor über 20 Jahren auch da! Wo waren wir da?“ Wir wissen es nicht mehr. Nur dass es uns im Vergleich zu heute, damals auch gefallen hat. Großer Strand, viel Sand, Promenade mit Shops und Bars usw. So ist das Leben. Was einem früher gefiel, muß heute nicht mehr sein.

Was für ein Lokal?

Wir fahren in die „Playa del Aguila“ ins „Bamira“. Herbert Eder. Das Multitalent ist dort dekorierter Koch, Weltreisender und Künstler zugleich. Bereits in seiner Jugend unternahm er Abenteuerreisen und lernt alle Kontinente, dabei mehr als 80 Länder der Welt, kennen. Viele kennen ihn vielleicht noch als Teilnehmer an der Fernsehserie „Weltreise“ von ORF-SRG-WDR im Jahre 1984. Herbert Eder, vornamensgleich und gleicher Jahrgang wie ich, hat hier mit seiner Anna ein besonderes Lokal. Beide sind Osttiroler, wie wir, – aus Lienz, aus der Alleestrasse und seit 35 Jahren hier in Gran Canaria. Wenn sie nicht gerade irgendwo unterwegs in der Welt sind. "Heuer gehts Ende Mai in die Karibik und an die brasilianische Küstenstrasse. 13 Wochen.“ erzählt Anna. Herbert Eder hatte in Lienz – damals den legendären „Nachtwürstelstand“. Eine Institution. Ihr Lokal – hier – ist ein Gesamtkunstwerk. Der Indoorbereich ist nach „Corona“ noch geschlossen. Der Aussenbereich nicht minder ansprechend. Smalltalk über Osttirol, Lienz, die Sprache und das Aussteigen. „Du klingst wie ein Innsbrucker!“ meint Anna zu mir. Ich bin sprachlos. „Das Geschäft läuft gut! Es war die richtige Entscheidung vor 35 Jahren hierher zu gehen!“ meint Herbert. 

Es soll ein Wein sein.

Wir starten. Der Wein ein leichter Albarino „Luna Creciente“ mit einer Katze am Etikett. Neben der normalen Speisekarte hat Anna noch allerhand exklusive Tagesangebote. OMArlis nimmt einen „Pulpo Cocktail“ (Tintenfisch-Cocktail) und „Fischfilet mit Frischkäse in Roter Beet Sauce“, ich die „Long Cognac-Suppe“ und ein scharfes „Fischcurry“. Das Essen ist eine Wucht. Breites Spektrum. Es staunen die Augen und gefühltes Staunen für den Gaumen. Stammgäste neben uns. Eine Dame mit ihren beiden Kindern rechts von mir. Sechs Mölltaler sollen noch kommen, meint Anna, drei Pärchen. Huch! Immer wenn ich Mölltaler höre, macht es bei mir klick und die Kaskade – Fidele Mölltaler – "Eine Herde weißer Schafe" – Matthias Gurschler – Brau AG– „Galachen" Festival der Träume irgendwann 2016 oder 2017 – Robert Barth – blitzt ungefragt auf und ich weiß nicht warum. An den Wänden, auf Schritt und Tritt begegnet man im Lokal, drinnen wie draußen, der Fantasie und dem Einfallsreichtum der Besitzer. Kann nachlesen, was „Bamira“ bedeutet. OMArlis meint, der junge Bursch der gekommen ist – Anna hätte an bei ihm „herumgezupft“ – das ist sicher der Sohnemann!“ Genau. Sohn Mauricio ist gekommen, großer sympathischer junger Kerl, arbeitet gleich mit, spricht perfekten osttirolerischen Dialekt, witzig - hat in Krems studiert, geht jetzt nach Madrid. Alles in der Familie ist wohl Weltenbummler. Apropos Bummeln. Wir müssen noch in unseren Norden. Verabschieden uns. Bedanken uns. Machen ein Foto. Auch für unsere gemeinsamen Freunde, Renate und Heinz aus Lienz. „Der Heinz hat versprochen, dass er noch nach Gran Canaria segelt und uns besucht“, meint Herbert. „Frage: Wann hat er das versprochen?“ Herbert: „Schon vor Jahren!“ Und lacht. „Wir werden den Rainers das Bild schicken!“ Verabschieden uns und hetzen den weißen Opel die GC 1 und GC 2 hinauf zum Leuchtturm. Wer einmal in Gran Canaria ist oder sein sollte, dort in der Ecke dort oder überhaupt und eine besondere „Abenteuerküche“ erleben möchte, sollte im „Bamira“ zukehren. Nicht nur als Osttiroler. Einen guten virtuellen Eindruck des "Ederschen Gesamt-Kosmos" kann man sich schon vorher, – hier unter diesem Link holen. Bamira, Gran Canaria

Mehr ? aus der Kanarantäne 2022 gibt es unter diesem Link.
TAGEBUCH KANARANTÄNE

Nachgereicht. Klar. Es gibt derzeit für uns alle andere Sorgen und Nöte. Tag für Tag 4 Stunden Kriegsberichterstattung und diese tägliche neuen Horror-Zukunftskrisenszenarien lassen uns die Sonne und das "schöne Leben" schnell wieder vergessen. Die Hoffnung aber lebt. Power to all the People. Give Peace A Chance! Mehr denn je.

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