Interview
Alpenländische ist auf die Herausforderungen vorbereitet

Cornelia Springer, Geschäftsführerin Alpenländische Heimstätte, steht vor spannenden Herausforderungen. | Foto: Zweiraum
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Die Alpenländische Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft mit Sitz in Innsbruck und Feldkirch wurde 1938 gegründet und beschäftigt heute 61 MitarbeiterInnen in Tirol und Vorarlberg. Der eigene Wohnungsbestand beträgt mehr als 7.300 Miet- sowie über 5.300 Eigentums- und Gemeindewohnungen. Cornelia Springer, die gemeinsam mit Markus Lechleitner für die Geschäftsführung verantwortlich ist, blickt im BezirksBlätter-Interview auf die kommenden Herausforderungen.

INNSBRUCK. Die Ausgangssituation für den gemeinnützigen Wohnungsbau ist von vielen Facetten geprägt. Die Grundstückspreise in Tirol, die enorme Baukostenverteuerung, die Aufgabenstellung einer nachhaltigen Energieentwicklung, aber auch Entwicklungen im Architekturbereich wie das Thema Verdichtung prägen die Alltagsarbeit von Cornelia Springer.

BEZIRKSBLÄTTER: Was ist aktuell im gemeinnützigen Wohnbau die größte Herausforderung?
CORNELIA SPRINGER:
 Viele Faktoren spielen derzeit eine Rolle. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht vor allem, den Wohnungsbestand der Gemeinnützigen weiter zu sichern und auszubauen. Dies ist unter der Vorgabe der gedeckelten Wohnbauförderung nicht immer ganz einfach, aber unsere derzeit in Umsetzung befindlichen und auch die geplanten Projekte bestätigen unseren erfolgreichen Weg.

Zwölf Projekte der Alpenländischen sind derzeit in ganz Tirol in Umsetzung. Erfreulicherweise liegen alle Projekte im vorgesehen Zeitplan. Jedes Projekt ist aufgrund seiner lokalen Gegebenheiten ein wichtiges Projekt, wobei das Integrationshaus in Innsbruck aufgrund seiner langen Vorbereitungszeit einen besonderen Stellenwert hat. "Das Integrationshaus ist aufgrund seines interessanten Mixes an Nutzungsmöglichkeiten sicherlich ein besonderes Projekt. Die Projektentwicklung geht hier weit über den Wohnbau hinaus, da auch die Aufenthaltsqualität in den einzelnen Bereichen eine große Rolle spielt. Vor allem sind wir aber erfreut, dass nach langer Entwicklungsdauer das Projekt nicht nur auf Schiene, sondern auch im Zeitplan ist", hält Springer dazu fest.

BEZIRKSBLÄTTER: Das Thema Nachhaltigkeit spielt im Bau eine immer größere Rolle. Für die Alpenländische aber kein Neuland?
CORNELIA SPRINGER:
"Wir haben bei unseren Projekten auch immer den Mut zu neuen Lösungen gehabt, gerade in Sachen Nachhaltigkeit bei der Energiegewinnung und -nutzung. Lösungen mit Wärme- und Grundwasserpumpen gehören bei uns zum Standard. Ebenso ist die Devise 'Verdichtung statt Versiegelung' ein wichtiger Parameter unserer Geschäftspolitik. Wir spannen den Bogen der Nachhaltigkeit aber auch über die Zusammenarbeit mit vor allem regionalen und lokalen Partnern. Es handelt sich hier um ein großes Gesamtpaket, mit dem wir seit Jahren erfolgreich unsere Projekte zum Wohle unserer künftigen Bewohnerinnen und Bewohner umsetzen. Ein Weg, der auch durch Auszeichnungen wie 'klimaaktiv Gold' bestätigt wird.

v.l.n.r.: LRin Beate Palfrader, DI Markus Lechleitner und Mag. (FH) Cornelia Springer | Foto: Land Tirol
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Was macht für Sie der gemeinnützige Wohnbau aus?
Die Gemeinnützigen in Tirol leisten einen enormen Beitrag für das Wohnwohlbefinden der Bevölkerung. Ein Viertel der Wohnungen in unserem Land wurde von den Gemeinnützigen errichtet. Dabei sind wir durchaus Qualitätsvorreiter, beispielsweise in Sachen regionale und lokale Zusammenarbeit, aber auch in Sachen Transparenz und Kostenkontrolle. Dazu kommt noch der Qualitätsanspruch für unsere Wohnanlagen. Zusammengefasst kann man ohne Übertreibung festhalten, dass die Gemeinnützigen ihre Chance für einen zukunftsweisenden und qualitativen Wohnbau in Tirol tagtäglich nützen.

Sie sind als Gemeinderätin in Telfs tätig - können Sie Ihre Erfahrungen mit den Problemen rund ums Wohnen aus Gemeindesicht in die Arbeit einbringen?
Die Erfahrungen mit baurechtlichen Abwicklungen ergänzen sich ideal, die Informationen über Wünsche der Bevölkerung, aber auch einer Gemeinde bei den Projekten sind sehr viel wert und so profitieren beide Seite, sowohl die Gemeinderätin als auch die Geschäftsführerin, von dieser wichtigen Arbeit. Das Wissen über den Ablauf der gemeindepolitischen Entscheidungen sowie Wege und die Synergien im Netzwerk tragen weitere positive Aspekte dazu bei.

Wie wird sich die Alpenländische weiter entwickeln?
Wir sind seit über 80 Jahren erfolgreich tätig und werden dies auch in den nächsten 80 Jahren sein. Im Ernst, natürlich gibt es eine Vielzahl von spannenden neuen Fragen und Herausforderungen. Unsere Devise ist aber weiterhin, dass Wohnraumbeschaffung fair bleiben muss und wir als Alpenländische einen wichtigen Beitrag zum Wohnbau beitragen werden.

Die Alpenländische

Das jährliche Neubauvolumen umfasst ca. 51,5 Millionen Euro. Die Alpenländische ist im Verband der Vienna Insurance Group mit einem Wohnungsbestand von mehr als 115.000 Wohnungen tätig. Dieses Know-how und die starke österreichweite Vernetzung verleihen der Alpenländischen als regional verankertem, mittelständischem und eigenständig agierendem Unternehmen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. 
 
Neben dem Bau neuer Wohnanlagen gehört auch die Umsetzung von Sanierungs- und Revitalisierungsprojekten zu den Aufgaben der Alpenländischen. Pro Jahr werden rund 200 Wohnungen fertiggestellt. Bei der Projektierung wird auf einen möglichst geringen Gesamtenergiebedarf und den Einsatz von ausschließlich ökologischen und lösungsfreien Produkten geachtet. Zahlreiche "klimaaktiv"-Auszeichnungen bestätigen diesen nachhaltigen Weg.

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