ÖGB Tirol
Arbeitslose sollen nicht im Stich gelassen werden
TIROL. Rund tausend Euro beträgt laut AMS das durchschnittliche Arbeitslosengeld in Tirol. Durch die Corona-Krise sind die die Arbeitslosenzahlen in Tirol in den letzten Wochen geradezu explodiert. Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth fordert eine sofortige Anhebung des Arbeitslosengeldes und die Errichtung einer Arbeitsstiftung.
Sozialkrise von enormen Ausmaß
Die knapp 1.000 Euro, die ein Arbeitsloser in Tirol bekommt, sind für den Tiroler ÖGB-Vorsitzenden „eine erschreckende Zahl“. Laut ihm ist die die Ablehnung der Bundesregierung, das Arbeitslosengeld zu erhöhen, nicht nachvollziehbar.
„Tausende Menschen haben aufgrund der Krise ihre Jobs verloren und stehen gerade vor dem Nichts. Wir dürfen sie jetzt nicht im Sich lassen! Gerade in Tirol droht uns aufgrund der überdurchschnittlich hohen Lebenserhaltungskosten eine Sozialkrise von enormem Ausmaß!“
Wohlgemuth fordert eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent der Nettoersatzrate sowie eine Verlängerung der Bezugsdauer um drei Monate. „Wichtig wäre außerdem, dass der Zugriff auf das Abfertigungskonto neu erleichtert wird!“, erklärt er.
Qualifizierungsprogramme sind notwendig
„Wir können der drohenden Armuts- und Sozialkrise nur mit zielgerichteten Qualifizierungsmaßnahmen begegnen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Errichtung einer Arbeitsstiftung! Dabei könnten Arbeitslose weitergebildet und für zukunftsfähige Berufe qualifiziert werden, so eröffnen sich ihnen nach dieser schwierigen Zeit neue Perspektiven!“, fordert Wohlgemuth. Für ihn sei das auch für die Tiroler Wirtschaft eine Chance, da vor allem im Bereich der High-Tech-Branche noch Aufholbedarf bestünde. Für die Finanzierung hofft er auf das Land Tirol.
Abschließend verweist er auf die Möglichkeit für Betriebe, die ihre MitarbeiterInnen bereits zur Arbeitslosigkeit angemeldet haben, auf das Modell der Kurzarbeit umzuschwenken.
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