AK Tirol
Banken sollen sich solidarisch zeigen

Kreditkunden ist anzuraten, mit ihrer Bank Kontakt aufzunehmen, um den individuellen Fall zu besprechen und eine finanziell tragbare Einigung erreichen zu können | Foto: Archiv
  • Kreditkunden ist anzuraten, mit ihrer Bank Kontakt aufzunehmen, um den individuellen Fall zu besprechen und eine finanziell tragbare Einigung erreichen zu können
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TIROL: Viele Menschen sind in Tirol und in ganz Österreich aufgrund von Jobverlust oder Kurzarbeit in einer finanziellen Notlage. Das gesetzliche Stundungsrecht für Kredite ist mit Ende Jänner ausgelaufen, die AK hat bereits eine Verlängerung der gesetzlichen Kreditstundungen gefordert, der Gesetzgeber hat bislang aber keine weitere Verlängerung beschlossen. Der Tiroler AK Präsident Erwin Zangerl fordert deshalb beim Auslaufen der gesetzlichen Kreditstundungen von den Banken Solidarität ein.

Kein rechtlicher Anspruch

Obwohl mehrere Banken bereits signalisiert haben, bei den Kreditrückzahlungen kulanter vorgehen zu wollen, ist klarzustellen, dass Betroffene auf eine weitere Stundung derzeit keinen rechtlichen Anspruch haben. „Die AK Tirol wird daher genau beobachten, ob die Banken in der Praxis tatsächlich mit betroffenen Kunden faire Lösungen vereinbaren“, so Zangerl.
Auch der zuständige Konsumentenschutzminister Rudolf Anschober hat bereits angekündigt, dass sich betroffene KreditnehmerInnen melden können, wenn es zu Problemen mit ihrer Bank kommt.

Nur mit Vorbehalt bezahlen

Sollten die Banken nach Ablauf der gesetzlichen Stundungen nunmehr höhere Kreditraten verlangen, da für den gesetzlichen Stundungszeitraum Kreditzinsen verlangt werden, rät die Arbeiterkammer, die höheren Kreditraten nur unter Vorbehalt zu bezahlen. Ob Banken für den gesetzlichen Stundungszeitraum 1.4.2020 bis 31.1.2021 Kreditzinsen verlangen dürfen, ist aktuell rechtlich noch ungeklärt (Verzugszinsen dürfen in diesem Zeitraum keinesfalls verlangt werden). Derzeit laufen dazu bereits gerichtliche Verfahren zur endgültigen Klärung.

„Sollten einige Banken in der aktuell für alle noch immer außerordentlich schwierigen Situation den betroffenen Kreditnehmern keine akzeptablen Lösungen anbieten bzw. Kreditnehmer gar unter Druck setzen, wird die AK Tirol dies entsprechend aufzeigen, umgehend auch das Konsumentenschutzministerium informieren und vom Gesetzgeber eine sofortige gesetzliche Abhilfe einfordern. Es darf nicht sein, dass betroffene Kreditnehmer unverschuldet aufgrund der Corona-Krise in eine dauerhaft finanzielle Schieflage geraten, aus der sie nicht mehr herauskommen“, so der Tiroler AK-Präsident.

Kreditkunden ist anzuraten, mit ihrer Bank Kontakt aufzunehmen, um den individuellen Fall zu besprechen und eine finanziell tragbare Einigung erreichen zu können. Bei Fragen oder Problemen mit der Bank stehen die AK Konsumentenschützer unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 22 55 22 – 1818 mit Rat und Tat zur Seite

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