Rossau
"Grünes Haus" wird zum Shoppingerlebnis

Ab dem Frühjahr 2021 herrscht wieder Leben im "grünen Haus". | Foto: Visualisierung Feucht
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INNSBRUCK. Die Familienunternehmen Feucht und Oberrauch präsentieren ihre Pläne für das ehemalige Leiner-Gebäude in Innsbruck. Am dem Frühjahr 2021 wartet ein Mode-, Lifestyle- & Sporthaus auf drei Ebenen auf die Besucher. Die Konzeption soll laufend weiterentwickelt werden und auch Tiroler Unternehmen und Startups als Heimat dienen.

Bekenntnis

Seit mehr als zwei Jahren steht das 2012 eröffnete Leiner-Gebäude an der Autobahn-Abfahrt Innsbruck Ost praktisch leer. Das Familienunternehmen Mode von Feucht einigte sich mit René Benkos Signa-Holding über den Kauf der Immobilie. Seitdem wurden Pläne erarbeitet und in enger Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik Innsbruck ein Nutzungskonzept so entwickelt, dass einer Eröffnung im Frühjahr 2021 nichts mehr im Wege steht. Gemeinsam mit der Südtiroler Unternehmerfamilie Oberrauch wird ein für Westösterreich neuartiges Fashion-, Sport- und Lifestylekonzept auf drei Ebenen eröffnet. Die Brüder Feucht sehen die Investition auch als klares Bekenntnis zu Tirol. "Nicht nur die aktuelle Lage benötigt starke Zeichen der heimischen Wirtschaft", unterstreicht Christoph Feucht die Überlegungen. "Wir wollen das Shopping neu denken und die Möglichkeiten schaffen, diese Konzeption uach leben zu können", meint Wolfgang Feucht. "Dazu gehört auch die große Frage der Nachhaltigkeit. Das Haus ist Co2-Neutral, eine Photovoltaikanlage ist Bestandteil des Energiekonzeptes und in fast allen bereichen greifen wir auf natürliche oder recycelte Materialen zurück." Die Umsetzung der Zentrale, Logisitik und eine großen Modefläche in Innsbruck ist ein langgeheger Wunsch des Haller Unternehmens. "Wir sind mit unseren 15 "Mode von Feucht-Geschäften", einem Fashionoutlet sowie vier sOliver Stores und zwei Esprit Stores erfolgreich auf dem Tiroler Markt unterwegs, die Landeshaupstadt wird nun ein krönender Höhepunkt",  schildert Leopold Feucht die Unternehmensentwicklung.

Shoppingerlebnis

„Wir wollen vom Baby bis zur Oma und Opa – somit die ganze Familie ansprechen und ihnen beim Einkaufen eine feine Zeit bereiten“, erklärt Wolfgang Feucht. Dementsprechend ist das Shoppingkonzept auf Entschleunigung und Wohlfühlen ausgerichtet. „Die Einrichtung wird von heimischen, natürlichen Materialien getragen. Im fast gesamten Haus kommen Eichenböden zum Einsatz. In weiten Zügen wird eine Wohnzimmeratmosphäre vorherrschen“, schildert Christoph Feucht. Ein vielfältiges gastronomisches Angebot – von der Bar über das gemütliche Café bis hin zum Restaurant – soll zum Wohlfühlcharakter beitragen. „Wir verstehen uns da auch als gastronomischer Nahversorger für die Rossau und werden gutes Essen zu erschwinglichen Preisen anbieten“, verspricht Leopold Feucht. Dazu kommen großzügige Aufenthaltsbereiche zum Entspannen, wo kein Konsumzwang herrschen wird.

Kundenbedürfnisse

„Neben dem Wohlfühlfaktor haben wir uns gefragt, was den Menschen wichtig ist und versucht, dies bestmöglich zu berücksichtigen“, erklären Leopold, Wolfgang und Christoph Feucht. So wird etwa der Qualitätsanspruch und Servicecharakter durch eine eigene Schauschneiderei im Geschäft betont und auch die Umkleidekabinen werden wesentlich größer als üblich. Geplant sind speziell eingerichtete Damen-, Herren- und Familienkabinen, wo auch ein Kinderwagen problemlos Platz haben wird. Ein Highlight wird eine Art großes Wohnzimmer sein, das Kundinnen und Kunden für sich und ihre Freundinnen bzw. Freunde reservieren können. „Dort dürfen sich Kunden wie zuhause fühlen und in Ruhe probieren. Sie werden von einem persönlichen Modeberater beraten und neben der Wunschmusik wird auch für das leibliche Wohl gesorgt“, verrät Leopold Feucht. Realisiert wird auch ein großer Kinderspielbereich mit Rutsche vom zweiten in den ersten Stock. „Das Wohlfühlkonzept soll dazu beitragen, dass die Aufenthaltsdauer deutlich länger als in gewöhnlichen Geschäften ist“, erwartet Christoph Feucht.

Tirolbezug

Die Innenarchitektur interpretiert den Tirolbezug in moderner Form. Zentrale Gestaltungselemente sind an den alpinen Lebensraum angelehnt und interpretieren beispielsweise spielerisch Berge oder Wasserfälle. Ein spezielles Lichtkonzept und   digitale Bildtechnik sollen die Inszenierung noch verstärken. „Der regionale Bezug ist uns als in Tirol verwurzeltes Familienunternehmen besonders wichtig“, betonen die drei Brüder unisono. Dafür wird das Innenleben des Bestandsgebäudes komplett erneuert und die zentrale Aufgangsrampe entfernt. Stattdessen werden Rolltreppen installiert. Im Zentrum entsteht ein großzügiges Atrium, das natürlich bewachsen sein wird. „Das wird die grüne Lunge des Hauses, mit der wir die grüne Gebäudehülle konsequent nach innen ziehen“, schildern Leopold, Wolfgang und Christoph Feucht. Dieser zentrale Bereich soll durch Popup-Stores und Veranstaltungen laufend bespielt werden. „Wir denken, dass hier vor allem auch Tiroler Startup-Unter-nehmen eine Bühne erhalten sollten“, so die Geschäftsführer.

Alleinstellungsmerkmal

„Hochwertige Beratung durch unsere ausgezeichneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das, was uns groß gemacht hat“, sind sich Leopold, Wolf-gang und Christoph einig, die in Tirol bereits 21 Geschäfte betreiben: „Dafür investieren wir jedes Jahr sehr viel in die Aus- und Weiterbildung“, so die drei Brüder, die auch das soziale Engagement ihres Familienunternehmens betonen. Seit 2003 darf Mode von FEUCHT durchgängig das Gütesiegel des Landes „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ führen. Im Vorjahr wurde man mit dem Österreichischen Staatspreis als bester Lehrbetrieb 2019 („Fit for Future“ – 50 bis 249 Mitarbeiter/innen) ausgezeichnet. Für den neuen Standort werden noch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Insgesamt sollen 70 neue Arbeitsplätze entstehen.

Bergsport-Erlebniswelten

Die SPORTLER AG eröffnet im neuen Geschäftshaus ihren 26. Standort. „Wir wollen ‚das‘ Sportgeschäft der Alpen sein. Unser 100%iger Fokus gilt ausschließlich den alpinen Sportarten. Deshalb konzentrieren wir uns auf vier Sport-Erlebniswelten am und rund um den Berg: Bike, Ski, Berg sowie Trailrunning/Running. Dabei setzen wir als Tiroler Familienunternehmen alles auf eine persönliche, kompetente und vor allem authentische Beratung“, erklärt das Geschwisterpaar Jakob und Elisabeth Oberrauch. Das Ladenbaukonzept des gesamten Hauses, das auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Recycling aufgebaut ist, wird auch bei SPORTLER nahtlos durchgezogen. „Wie im gesamten Gebäude wird auch bei uns ausschließlich mit nachhaltigen und/oder recycelten Materialien gearbeitet“, erklärt SPORTLER-CEO Jakob Oberrauch. Und SPORTLER-CHRO Elisabeth Oberrauch ergänzt: „Es wird ein Haus der vier Jahreszeiten, das sich mindestens 4 Mal im Jahr in einem neuen Look präsentiert, und auch ein Haus der Sinne sein. Denn neben der Optik spielen vor allem auch das Hören, Riechen und Fühlen eine wichtige und essenzielle Rolle.“

High-Tech-Service

„Service steht bei uns im absoluten Fokus und ist unser wichtigstes Unterscheidungsmerkmal. Die modernsten Fitting- und Scanmethoden werden in einen eigenen ‚Sports-Lab‘ eingesetzt, um das passende Produkt für jeden Kunden zu finden. Cus-tomizing und Testing sind neben einer großen Servicewerkstatt für Bike & Ski weitere wichtige Serviceelemente. Dazu sollen großzügige Kabinen, geeignet auch für Private Shopping Events, sowie Eventflächen und Gastronomie für ein großes Wohl-fühlambiente sorgen“, erklären Jakob und Elisabeth Oberrauch. Der SPORTLER-Store wird komplett mit www.sportler.com verschmolzen, einem der größten Onlineshops Nordtirols und Italiens. Damit ein nahtloses Einkaufserlebnis gewährleistet ist, werden sämtliche Omnichannel-Serviceleistungen im neuen Geschäft angeboten.

Radweg

Den geplanten Radweg südlich des Gebäudes wird von den Unternehmensfamilien sehr begrüßt. "Hier sind ja die Grundstückabtretungen bereits erfolgt und eine Realisierung des Radweges würde optimal in unsere Konzeption passen", meint etwa Wolfgang Feucht dazu. Der Radweg könnte die Verbindung zwischen dem Atrium und dem neuen Shoppingggebäude weiter vertiefen. Aktuell wird der Radweg im Rahmen der Masterplanerstellung durch die Stadt Innsbruck geprüft. Von Seiten der Familie Oberrauch wird festgehalten, dass der Stand in der Maria-Theresien-Straße weiter bestehen bleibt. Vor allem die Bergkompetenz des Unternehmens in Sachen Klettern und Bergsteigen soll in dem 2016 umgebauten Sportler-Haus unterstrichen werden. Beide Unternehmen habe im übrigen 1977 ihre ersten geschäfte eröffnet. Annemarie und Leopold Feucht sen. starteten in der Krippgasse in Hall mit ihrem "Textilcenter". Georg und Heiner Oberrauch eröffneten in Bozen das erste Sportler Sportfachgeschäft.

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 | Foto: Martin Vandory
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