Erneuerbare Energie
Regionale Biowärme für die Stadt Innsbruck

Aus regenerativem und regionalem Waldhackgut wird in der Anlage Strom sowie Wärme produziert. | Foto: IKB
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INNSBRUCK. Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Das Biomasse-Heizwerk in der Rossau der Innsbrucker Kommunalbetriebe versucht hier gegenzusteuern, indem es durch negative CO2 Emissionen mehr Treibhausgase bindet, als in die Atmosphäre gelangen.

Innsbruck als Demostadt bei Energieeffizienz

Reduktion des Energiebedarfs um 40 Prozent, Steigerung der erneuerbaren Energien und Verminderung des CO2-Ausstosses um je 20 Prozent – so lautete das engagierte Ziel von Sinfonia, einem fünfjährigen Smart-City-Projekt der Europäischen Union, welches Innsbruck im Jahr 2014 zur Demostadt bei der Suche nach neuen Wegen zur Energieeffizienz werden ließ. So arbeitete man daran in ausgewählten Stadtteilen, sogenannten „Smart Districts" (intelligenten Stadtteilen) der Tiroler Landeshauptstadt,  wie dem Olympischen Dorf und der Rossau, Wärmenetze zu optimieren, effektiv Schul- und Wohngebäude zu sanieren und ein Hybridnetz aufzubauen. Das Bestreben liegt darin weniger CO2-Emissionen und dafür mehr Lebensqualität zu schaffen.

Die Leitungen des Biomassekraftwerkes in der Rossau, dass insgesamt 800 Innsbrucker Haushalte mit Strom und Wärme aus erneuerbarer Bioenergie versorgt. | Foto: IKB
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Strom und Wärme aus regionalem Waldhackgut

2017 wurden die Weichen Richtung Zukunft gestellt und am Areal der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) in der Rossau ein technisch ausgefeiltes Biomasse-Heizwerk errichtet. Die bei der Kläranlage entstandene Syncraft-Anlage produziert aus regenerativem und regionalem Waldhackgut Strom sowie Wärme und funktioniert nach dem Prinzip eines „Rückwärts-Kraftwerks“. Das heißt: Aus Holz wird ein gasförmiger Brennstoff, der durch einen Generator in Strom und Wärme transformiert wird. „Hier haben wir einen sehr hohen Wirkungsgrad“, weiß Bernhard Larcher, Geschäftsbereichsleiter Energieservices der IKB und Gründungsmitglied des Tiroler Heizwerksverbandes. „Weil wir das Holzgas direkt in einem Blockheizkraftwerk verstromen.“ Für Bernhard Larcher sind Primärquellen wie Kohle und Erdgas großteils ausgeschöpft, weil die Flächen dafür nicht vorhanden seien. Daher steht für ihn außer Frage, dass es das Biomasse-Heizwerk in Innsbruck dringend brauche. Ingesamt 800 Innsbrucker Haushalte werden aktuell mit regionaler Energie versorgt, doch ebenso die lokalen Holzerzeuger gehen nicht leer aus. Auch sie können Umsätze aus dem (Schad-)Holzverkauf erzielen. „Die ganze Region profitiert davon“, ist Larcher überzeugt.

Kooperation mit Management Center Innsbruck

Doch woher kommt der Hang zur Erneuerung? „Es war uns wichtig, neue innovative Technologien auszuprobieren“, erklärt der Geschäftsbereichsleiter. Nach wie vor steht man gemeinsam mit der Tiroler SynCraft Engineering und anderen kommunalen Versorgern im Austausch mit dem Management Center Innsbruck und tüftelt an der optimalsten Verwendung der Holzkohle, die durch die Strom- und Wärmeerzeugung entsteht. Im Josef Ressel Zentrum für die Produktion von Pulveraktivkohle aus kommunalen Reststoffen geht man beispielsweise der Entwicklung eines Herstellungsverfahrens für hochwertige Aktivkohle nach. Was bleibt zuletzt von der Biowärme als wertvoller Innovationstreiber? Durch regionale Lösungen macht sich Tirol und deren Landeshauptstadt wieder ein Stück unabhängiger von internationalen Energiemärkten.

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