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Soziale Arbeit ist mehr wert

Die Protestaktion am Montag am Landhausplatz | Foto: ÖGB Tirol
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Faire Lohn- und Gehaltserhöhung, eine Verkürzung der Arbeitszeit und noch mehr. Dafür gingen über 300 BetriebsrätInnen und Beschäftigte aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich mit Unterstützung der Gewerkschaften GPA-djp und vida am Montag in Innsbruck im Rahmen einer Protestaktion auf die Straßen.

Die Gewerkschaften vertreten in Tirol im Gesundheits- und Sozialbereich ca. 8.000 Beschäftigte. Aufgrund der extrem belastenden Arbeitsbedingungen wird unter anderem eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche gefordert. Vergangene Woche haben alleine in Tirol 20 Versammlungen in Betrieben des Gesundheits- und Sozialbereiches stattgefunden.

Branche attraktiv machen

„Niemand darf sich wundern, wenn das Personal immer knapper wird. Die Arbeit für und mit Menschen ist körperlich und mental extrem anstrengend, deshalb ist es notwendig, dass die Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung vorfinden. Nur dann wird es wieder attraktiv werden, in unserer Branche zu arbeiten“, so Margit Luxner, Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Gesundheit und Soziales in der GPA-djp Tirol und selbst Betriebsratsvorsitzende in einem großen Pflegeheim, überzeugt.

„Kaum jemand schafft es, Vollzeit zu arbeiten, dafür ist die Arbeit schlichtweg zu anstrengend. Daher brauchen wir dringend eine Arbeitszeitverkürzung", so die Vorsitzende.

Die GPA wirbt unter dem Motto "Kürzer Arbeiten - leichter leben" für eine Kürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden in der Woche

Angebot der Arbeitgeber inakzeptabel

„Wir fordern ein Angebot auf Augenhöhe. Dazu zählen Einkommen, von dem man leben kann und Arbeitszeiten, die einen Ausgleich für die oft sehr belastenden Tätigkeiten bieten“, so Philip Wohlgemuth, Tirols ÖGB-Vorsitzende und vida-Geschäftsführer.

Die Kollektivvertragsverhandlungen waren ins Stocken geraten, da das Angebot der Arbeitgeber in den Augen der Gewerkschafter inakzeptabel war. 
Die Verhandlungen betreffen rund 100.000 Beschäftigte im privaten Gesundheits- und Sozialbereich.

Branche wird immer wichtiger

„Hohe Verantwortung, körperliche und psychische Belastung, unregelmäßige Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung und geringe Aufstiegschancen – das alles trägt zu einem enorm belastenden Arbeitsumfeld bei. Nicht umsonst ist die Teilzeitquote in dieser Branche besonders hoch“, zeigt Wohlgemuth auf.

„Wir reden hier von einer Branche der Zukunft, die für unsere Gesellschaft immer wichtiger wird", so der ÖGB-Vorsitzende abschließend.

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