Memento im Vier und Einzig

Das Orchester der Akademie St. Blasius spielt regelmäßig Musik, die von den Nazis verboten und als „entartet“ gebrandmarkt wurde.

Ein berührendes Adagio aus einem Streichquartett (1921) des tschechischen Komponisten Hans Krása (1899 – 1944) erklingt in einer Fassung für Streichorchester von Martha Kneringer und Karlheinz Siessl von der Akademie St.Blasius. Krása selbst urteilte über seine Arbeit: "Ich arbeite sehr pedantisch und will nicht, dass auch nur eine Stelle langweilig wird".

Der Deutsche Kurt Weill (1900 – 1950) war nicht nur in seiner Heimat ein höchst gefeierter, bei seinen Kollegen durchaus kontrovers diskutierter Komponist (vor allem in Bezug auf die „Die Dreigroschenoper“, 1928). Im März 1933 floh er vor den Nationalsozialisten nach Paris. Dort, in der „Hauptstadt der deutschen Emigranten“, schrieb u.a. seine 2. Symphonie, bevor er 1935 in die USA auswanderte und große Erfolge am Broadway feierte. Das sehr klassisch gehaltene Stück ist geprägt durch Weills charakteristische Songs, verpackt in das traditionelle Kleid einer Symphonie.

Die Kammersymphonie op. 73a für Kammerorchester (mit Harfe) von Dmitri Schostakowitsch (1906 – 1975) ist ein doppelbödiges Werk und stellt seine ganz eigene Art von Kriegsbewältigung dar. Die großen Emotionen kommen in dieser berühmten Bearbeitung eines Streichquartetts durch den russischen Dirigenten Rudolf Barschai (1924 – 2010) noch stärker zum Ausdruck. So entstand eines der bedeutendsten Werke innerer Emigration.

Sa, 5. November 2016, 20 Uhr, Innsbruck, Vier und Einzig, Haller Straße 41

Wann: 05.11.2016 20:00:00 Wo: Vierundeinzig, Haller Str. 41, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
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