Hirtenstab und Bischofskreuz durchbohrt

Kein "schönes, perfektes, glattes" Kreuz, sondern ein bewusst durchlöchertes Brustkreuz wird der Innsbrucker Bischof tragen, Herz-Jesu-Frömmigkeit mit Blick auf die Menschen, denen nichts glatt läuft und deren Leben am Rand und in der Zerstörung angekommen ist. | Foto: ORF Tirol
  • Kein "schönes, perfektes, glattes" Kreuz, sondern ein bewusst durchlöchertes Brustkreuz wird der Innsbrucker Bischof tragen, Herz-Jesu-Frömmigkeit mit Blick auf die Menschen, denen nichts glatt läuft und deren Leben am Rand und in der Zerstörung angekommen ist.
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Der Grazer Künstler Gustav Troger hat einen alten Bischofsstab aus dem Bestand der Diözese Innsbruck für die Weihe durchlöchert. Auch dem Brustkreuz aus Graz hat er den Bohrer angesetzt.

Wenn der neue Bischof von Innsbruck sein Pektorale (Brustkreuz) um seinen Hals legt und den Hirtenstab zum Gottesdienst in die Hand nimmt so ist er mit Löchern konfrontiert. Keine glatten, perfekten Symbole von Amtsgewalt und Macht werden es sein, sondern angegriffene, durchbohrte Zeichen des Fragmentarischen.
Hermann Glettler hat einen vorhandenen Hirtenstab von Gustav Troger bearbeiten und auch das Bischofskreuz aus Graz seiner glatten Oberfläche berauben lassen. Mit seinem veränderten Amtszeichen und „Arbeitsgerät“ will der Hirte ein Zeichen der Solidarität mit allen Menschen setzen, bei denen so Garnichts glatt geht: „Jene, die Verwundungen haben, deren Leben nicht zu gelingen scheint und mit vielen Brüchen behaftet ist. Und ich trage das Kreuz als Bitte um die Gnade, in meinem Amt auch berührbar und – wenn man so will – verwundbar zu bleiben für die wichtigsten Fragen und Anliegen der Menschen. Es ist eine Erinnerung an das geöffnete Herz unseres Herrn Jesus“, erklärt der ernannte Bischof.
Im durchbohrten und von Löchern übersäten Pektorale wird auch die Aussage in der Bibel deutlich:"Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint."(Sach 12, 10)

Caritas – christliche Antwort auf eine fragmentarische Welt

Die Caritas - die Unterstützung, Betreuung und Begleitung von sozial schwachen und benachteiligen Menschen - ist Bischof Hermann ein besonderes Anliegen. Als Geschenk zur Weihe erbittet der Bischof einzig und allein einen finanziellen Beitrag für zwei Caritas-Projekte, Die Kollekte seiner Bischofsweihe widmet er darum der Krankenpflege für Obdachlose und dem neuen Caritas-Integrationshaus in Innsbruck, bei dem im Frühjahr der Spatenstich erfolgen soll.
Am kommenden Samstag wird die Bischofsweihe von Hermann Glettler unter großer Beteiligung der Tiroler Bevölkerung und mit vielen Gästen aus der Steiermark in der Innsbrucker Olympiahalle gefeiert werden. Auch zahlreiche Bischöfe haben ihr Kommen zugesagt.
Die Sammlung im Sinne des Bischofs wird nicht – wie üblich - bei der Gabenbereitung der Heiligen Messe abgehalten, sondern schon im Eingangsbereich von Mitarbeitern der Caritas vor und nach der Weihe durchgeführt.  
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