110 Jahre Landesblinden- und -sehbehindertenschule
Landesblinden- und -sehbehindertenschule startete mit einem Schulversuch - inzwischen ist die Schule 110 Jahre alt.
TIROL. Die Landesblinden- und Sehbehindertenschule feierte ihr 110-jähriges Bestehen und das 30-jährige Jubiläum der mobilen Beratung und Betreuung sehbeeinträchtigter SchülerInnen in Tirol. Unter den Gästen war Landesrätin Christine Baur und Sven Degenhardt, Experte im Bereich der Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Sehens.
Besondere Methodik und Didaktik
Die Landesblinden- und Sehbehindertenschule bedient sich in der Ausbildung einer besonderen Methodik und Didaktik, so die Direktorin Karin Pammer. „Wir beziehen im Unterricht alle vorhandenen Sinne mit ein und stärken die individuellen Fähigkeiten und Begabungen der Schülerinnen und Schüler. Projektbezogene und offene Lernformen unterstützen zusätzlich die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung“. Beispielsweise steht für blinde Kinder - falls notwendig - Braille-Schrift am Stundenplan. Die Schule verfügt über die einzige Blinden- und Schwarzdruck-Bibliothek in Westösterreich mit über 1.500 Büchern.
Entstehungsgeschichte der Schule
Bereits zur Jahrhundertwende wurde - aufgrund der Notwendigkeit einer geregelten Blindenfürsorge - ein Schulversuch mit fünf blinden Kinder in einer Wohnung in Pradl gestartet. Der Bedarf stieg laufend - vor allem auch, weil dies die einzige derartige Betreuung blinder Kinder in Westösterreich war. 1911 wurde eine Werkstätte für blindenspezifische Berufe wie Bürstenbinder, Sessel- und Korbflechter errichtet, damit auch die berufliche Ausbildung sichergestellt werden konnte. 1936 wurde mit dem Bau für ein eigenes Gebäude im Saggen begonnen.
1954 bekam die Schule das Öffentlichkeitsrecht und wurde zur Landesschule für Blinde und Sehbehinderte. Die Schule wurde dem Landesschulrat unterstellt.
Mobile Betreuung und Erfassung
Seit rund 30 Jahren werden sehbeeinträchtigter Kinder an Regelschulen erfasst und betreut. Mittlerweile werden 120 SchülerInnen von Blinden- und SehbehindertenpädagogInnen regelmäßig begleitet.
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