22. Mai - Bericht über Frauen auf der Flucht
TIROL. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Flüchtlinge Frauen und Mädchen. Vor allem sie sind Gewalt, Geschlechtsverkehr als Überlebensstrategie (survival sex), Zwangsprostitution, Ausbeutung, Diskriminierung ausgesetzt.
Schutz vor geschlechtsspezifischen Gewalt ist notwendig
„Der Schutz von weiblichen Flüchtlingen vor geschlechtsspezifischer Gewalt ist eine Notwendigkeit, die stärker in den Fokus gerückt werden muss. Flüchtende Frauen sind auf ihrer Reise besonders gefährdet. Sie haben oft keinen Zugang zu medizinischer und psychologischer Betreuung“, so NRin Gisela Wurm, Frauen und Gleichbehandlungssprecherin der SPÖ im Parlament und Mitglied des Europarates. Mit der Hilfe eines Berichts von Gisela Wurm sollen nun Schutzlücken beseitigt und Risiken abgebaut werden.
Gespräche als Grundlage für den Bericht
Um den Bericht erstellen zu können wurden innerhalb von zwei Jahren zahlreiche Gespräche mit Betroffenen geführt. „Das Ergebnis basiert auf Fact-Finding-Missionen in Berlin und Stockholm und auf duzenden Gesprächen, die ich mit geflüchteten Frauen geführt habe.", so Gisela Wurm. Oft sei sogar der Gang zur Toilette - bei denen es häufig keine Geschlechtertrennung gäbe - von Angst begleitet. Forderungen in diesem Bericht sind weibliche Polizistinnen, Dolmetscherinnen, Sozialarbeiterinnen und Wärterinnen in den Flüchtlingseinrichtungen. Ebenso wichtig seien Fortbildungsmaßnahmen für die MitarbeiterInnen, das Schaffen von sicheren Räumen und getrennte Schlafmöglichkeiten für Frauen. Auch die Asylverfahren sollten geschlechtsspezifisch durchgeführt werden.
Veranstaltung am 22. Mai in Innsbruck
Am 22. Mai organisieren der Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen und das Renner Institut Tirol die Veranstaltung „Frauen auf der Flucht. Solidarität und Verantwortung in fordernden Zeiten.“ Dabei werden auch zwei geflüchtete Frauen (Sofiya Darsaniya aus Georgien und Chirin Hamdoche aus Syrien) ihre Fluchterfahrungen schildern.
Die Veranstaltung findet in der Bäckerei, Dreiheiligenstraße 21a, Innsbruck, statt und beginnt um 19 Uhr.
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