ADIEU sweet Stadtsaal !
Innsbruck im Juli 2015: 12 Jahre waren wir dort. 2000 war´s furchtbar. Reihenbestuhlung. Saal leer. Depressiver Flair. Nach dem Flop beim Eisstadion hat uns Hilde Zach zurück verdonnert. Heute noch bedankt dafür. Damals waren wir entsetzt.
Annäherung
Haben das beste daraus gemacht. Das Festival-Variete´stufenweise entwickelt. Essen und Trinken am Tisch. Am Anfang auch noch Rauchzeichen. Alexander Paget hat mit seiner Kunst des Lichtes die „vergessenen“ Weiler Fresken wieder entdeckt. Die fehlende Klimaanlage wurde durch ein direktes Bühnenerlebnis und ein auserlesenes Clown-Programm in Gang gesetzt. Die Ventilatoren waren wohl nur Placebos. Mit der Zeit wurde es so eng, dass man beim Toilettengang vier Menschen um Rücksicht und Sesselrutschen bitten musste. Die Tiroler und Tirolerinnen haben dabei gelernt, ein wenig zusammenzurücken.
Herz
Aus einer Zwangs- wurde eine Liebesbeziehung. Verschönerung - allerorten - Guckkastenbühne, kleine Tribüne, eigene Bar, Foyergestaltung, Feedbackzeitung mit den Rückmeldungen der Besucher. Sofas vom Föger im Eingangsbereich. Wurstkultur als Magnet für bodenständige Gourmets. Amateure machen professionelle Gastronomie. Begleitung an die Tische. Unser Varieté wird mit der Zeit, den Jahren wunderschön. Sagen nicht wir - unser Publikum tut das. 2012 ziehen wir aus. Mit uns auch die Clowns. Die Bilder, die sie sehen - aus dem Archiv - lassen erahnen wie und was es war.
Profis
Die Weltbesten waren im Stadtsaal zu gast. Verblendet und der alten Zeit verhaftet hören wir es immer wieder „Oh wie war es doch schön im Stadtsaal“. Dieses Vergnügungslokal war wohl wie für uns gemacht. Ein Varieté´- übrig geblieben und gefährlich. Zum Verlieben.
Abschied.
Wir das Festival der Träume - in der glorreichen, erlebnisreichen Geschichte des Hauses heute nicht einmal eine Randnotiz wert - sind auf UNSERE 12 Jahre stolz und nicht traurig. Immerhin haben wir eine Lachfalte in das altehrwürdige Innsbrucker Gebäude gebracht. Und wir haben: Wunderbare Momente. Unvergessliche Augenblicke. Erinnerungen im Kopf.
Adieu sweet Stadtsaal.
Alle Fotos Verein Festival der Träume (Marcantonio Marino)
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