AK-Tirol: 14.000 Tiroler SchülerInnen bekommen Nachhilfe
Nachhilfe ist teuer - auch für Tiroler Eltern. 14.000 SchülerInnen bekommen Nachhilfe, rund 640 Euro wurde dafür ausgegeben.
TIROL. Die Arbeiterkammer Tirol hat nachgefragt: Jeder sechste Tiroler Schüler erhält Nachhilfe. Rund 6,2 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. Die Studie wurde vom IFES-Institut im Auftrag der AK durchgeführt.
14.000 Tiroler SchülerInnen bekommen Nachhilfe
Rund 10.000 Tiroler SchülerInnen bekommen bezahlte Nachhilfe. 4.000 SchülerInnen bekamen unbezahlte Nachhilfe und für rund 4.000 SchülerInnen war Nachhilfe nicht bezahlbar. Das bedeutet, dass rund 21,7 Prozent der SchülerInnen Nachhilfe benötigen. In Tirol gibt es 83.000 SchülerInnen. Genützt werden intensive schulische Förderkurse aber auch Online-Nachhilfe.
Immense Kosten für Nachhilfe
Im Schnitt gaben die Eltern 620 Euro pro Schüler für Nachhilfe aus. Dadurch entstanden Kosten von 6,2 Millionen Euro. Rund die Hälfte der Tiroler Eltern werden durch diese Kosten finanziell belastet. Meist sind jene Eltern betroffen, sich auch ohne teure Nachhilfe schon wenig leisten können. Die meisten Kosten fielen an für Schüler der AHS-Oberstufe (770 Euro). Aber auch schon Volksschüler bekamen Nachhilfe. Dabei nützten Eltern die Angebote von Studenten (27 Prozent), Lehrer und Lern-Institute.
Vor allem Nachhilfe in Mathematik
Das Fach, in dem die meisten SchülerInnen Nachhilfe benötigten, ist wie in den vergangenen Jahren Mathematik. Rund 10.000 SchülerInnen bekamen in diesem Schuljahr und im Sommer davor Nachhilfe in Mathematik, 3.500 in einer Fremdsprache und rund 3.300 in Deutsch. Häufig bekamen Schüler die in Mathematik Nachhilfe hatten auch Nachhilfe in Deutsch oder einer Fremdsprache. 70 Prozent der SchülerInnen hatten Nachhilfe nur in einem Fach.
Eltern müssen entlastet werden
Hier sei die Politik gefragt, so AK Präsident Erwin Zangerl. Es sei nicht nachvollziehbar, dass der Schulunterricht immer noch einen so großen Nachhilfebedarf produziert, für den Eltern aufkommen müssten. Zahlreiche Maßnahmen würden zunächst kurzfristig aber in Folge auch nachhaltig die Situation verbessern.
- Der Unterricht müsse so gestaltet werden, dass die SchülerInnen den Lehrstoff verstehen.
- Schulen müssten kostenlose Nachhilfeangebote anbieten
- Ausbau des Förderunterrichts, kleinere Lerngruppen, mehr Übungseinheiten in der Schule.
- Ausbau der schulischen Nachmittagsbetreuung mit individueller Förderung
- mehr Förderunterricht an den Schulen
- bessere Beratung bei der Wahl der passenden Schulforum
- Ausbau der Ganztagsschulen
Unterstützung durch Eltern, Förderunterricht oder Internet
In vielen Schulen wird regelmäßig Förderunterricht angeboten. 27 Prozent der SchülerInnen sind in Schulen, wo regelmäßig Förderunterrichte stattfinden. Hier sind die meisten Eltern mit der Qualität dieser Lerneinheiten zufrieden. Daneben werden viele Schüler (drei von zehn) täglich von den Eltern beim Lernen beaufsichtigt. Bei 44 Prozent erfolgt die Lernaufsicht zumindest zwei bis drei Mal in der Woche. Häufig sind jedoch Eltern fachlich überfordert. Weiters ist diese Lernbetreuung zeitaufwendig und führt zu Konflikten. Ein Drittel der Tiroler SchülerInnen nützen zur Unterstützung beim Lernen das Internet oder Apps.
Die Nachhilfe-Studie bei der AK im Detail
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