Alte Weide wurde in Wilten gefällt

Die Trauerweide am Sonnenburgplatz wurde heute gefällt.
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INNSBRUCK. Noch im Februar versuchte man, die charakteristische Weide mit allen Mitteln zu retten. Die Initiative "Rettet den Sonnenburgplatz" zog sogar – auf eigene Kosten – einen unabhängigen Sachverständigen zu Rate, der den Baum untersuchte. Andrea Dietl von der Initiative: "Uns war in erster Linie der Dialog wichtig. Wir wollten aufzeigen, dass raumrelevante Naturbestände nicht in einer Ad-hoc-Aktion entfernt werden können. In solchen Fällen muss man die Instrumente der Bürgerbeteiligung nutzen und sein Mitstimmrecht einfordern."

Was der Bürgerinitiative gut gelungen sein dürfte, denn plötzlich nahm man die Bedenken ernst. Bei einem runden Tisch hatten sich das Grünanlagenamt, der verantwortliche Stadtrat Gerhard Fritz (Grüne) und interessierte BürgerInnen zu einem Austausch getroffen. "Das war ein sehr positives Gespräch, hätte aber schon im Februar geschehen können", merkt Dietl an.

"Wir haben's unterschätzt"

Ungefähr 25 BürgerInnen kamen zu dem runden Tisch, bei welchem nicht nur das Grünanlagenamt seinen Standpunkt zur Causa Trauerweide genau erklären konnte, sondern auch die BürgerInnen ihre Wünsche und Bedenken thematisierten. So wurde beispielsweise über eine Nachpflanzung entschieden. Diese soll nicht eine städtetauglichere – und dadurch (vielleicht) langlebigere – Linde sein, sondern eine Weide.

"Wir haben den Anrainerinnen und Anrainern die Möglichkeit gegeben zu entscheiden. Es war wichtig, die Tradition zu wahren", so der Leiter des Grünanlagenamtes, Thomas Klingler. Stadtrat Gerhard Fritz hat aus der Sache ebenfalls gelernt: "Wir haben die emotionale Ebene bei diesem speziellen Fall unterschätzt und im Nachhinein die Lehre daraus gezogen: Dort, wo Bäume raumprägend sind, braucht es viel mehr Erklärungsarbeit als normal", stellt der Stadtrat fest und weist darauf hin, dass man schon seit drei Jahren über Fällungen bei Bäumen ausführlich mit Tafeln und Zetteln informiert.

Außerdem gibt es auch eine Facebookgruppe – "Baumschutz Tirol" –, durch die man sich über Fällungen informieren kann. Im Zuge der Baumfällarbeiten werden auch das Erdreich und die beschädigten Randsteine des Platzes erneuert. "Im Idealfall steht die nächste Weide – fünf Meter hoch, mit einem 32 Zentimer Umfang – schon am Donnerstag", bestätigt Fritz.

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