Tiroler Rollstühle retten Leben

Vereinsgründer Martin Baumgartl mit seiner Frau Jinky Baumgartl | Foto: privat
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  • Vereinsgründer Martin Baumgartl mit seiner Frau Jinky Baumgartl
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INNSBRUCK.  Der Innsbrucker Martin Baumgartl ist nach einem Lawinenunglück selbst querschnittgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Mit seinem Verein "Wheels for Life -  Rollstühle retten Leben" hat er es sich zum Ziel gemacht, Menschen mit Behinderung in Entwicklungsländern wie den Philippinen ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen. Vor Ort stellt der Verein Betroffenen gespendete Rollstühle und andere Hilfsmittel zur Verfügung.

Die Entstehung

Als der Vereinsgünder bei einer Philippinenreise seine Frau und deren Familie kennenlernte, entwickelte sich aus seiner eigenen Geschichte die Idee für das Projekt. "Der Bruder meiner Frau war querschnittgelähmt, nachdem er von einer Palme gefallen ist. Die Familie konnte sich keinen Rollstuhl leisten und er musste im Bett liegen bleiben. Dadurch bekam er immer mehr offene Stellen und verstarb schließlich daran", erzählt der Innsbrucker. "Ich habe aufgrund meines Unfalls selbst die Erfahrung gemacht wie unbefriedigend es ist, mehrere Tage oder Wochen am Stück im Bett zu verbringen. Stellt man sich dann Menschen vor, die auf einer Bambusmatte liegen und auf ihr Lebensende warten, ergreift man natürlich jede Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen."

Medizinische Hilfsmittel können sich auf den Philippinen nur die wenigsten leisten. Rollstühle die bei uns in Krankenhäusern und Altenheimen nicht mehr gebraucht oder weggeschmissen werden, seien dort aber lebensnotwendig, so Baumgartl.

Die erste Hilfslieferung
Im Sommer 2014 hat der Verein mithilfe von freiwilligen Helfern und aus eigenen finanziellen Mitteln erstmals etliche Rollstühle, Rollatoren, Krücken und andere Hilfsmittel in einem Schiffscontainer auf die Reise geschickt. Auf der philippinischen Insel Mindanao werden die Spenden von einer Partnerorganisation entgegengenommen und verteilt. Dort gibt es aufgrund von bewaffneten Konflikten besonders viele kriegsversehrte Zivilisten. Den Vereinsmitgliedern ist es aber auch wichtig selbst vor Ort zu sein. "Wir möchten mit unserem Projekt ganz nah an der Bevölkerung sein und sicherstellen, dass die Rollstühle direkt an die Bedürftigen weitergegeben werden", erklärt Baumgartl. Wenn alles gut geht und genügend Rollstühle gesammelt werden können, ist für Ende Dezember 2017 bereits eine weitere Lieferung geplant. Nähere Informationen und Spendenmöglichkeiten finden Sie auf der Homepage http://wheelsforlife.net/.

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