Bono unterwegs: Wintervorbereitung im Jagdrevier
Im Spätherbst steht in den meisten Jagdrevieren viel Arbeit an, um für den Winter gerüstet zu sein.
"Man könnt auch sagen, dass Rehe hoaggl sind", witzelt Robert Schuchter, während er Heu nachlegt. "Der Fachbegriff ist aber 'Selektierer'. Das bedeutet, dass das Rehwild langsam an eine Futterstelle und das Futter gewöhnt werden muss", erklärt der 62-Jährige. Der ehemalige Profi-Skifahrer ist heute als Geschäftsführer bei einem Entsorgungsunternehmen tätig und seit 30 Jahren gemeinsam mit Herbert Moser Pächter der Wiltener Jagd. Sein Revier reicht von der Götzener Straße im Westen bis zur Igler Straße im Osten.
Vorbereiten für Winter
Was viele nicht sehen: die Jagd ist viel mehr, als das Schießen auf Tiere. "Ich bin im Schnitt zwei- bis dreimal pro Woche im Revier unterwegs. Irgendetwas ist immer zu tun", erzählt Schuchter. Demgegenüber stehen durchschnittlich zwei Stück Rehwild, die er pro Jahr selbst erlegt. "Vor allem im Herbst gibt es im Revier viel zu tun. In erster Linie müssen ab November die Futterstellen vorbereitet und regelmäßig befüllt werden. Denn das Wild muss sich – wie schon gesagt – langsam an die Stelle gewöhnen, um diese bei starken Schneelagen auch anzunehmen", betont Schuchter. Doch nicht nur die Fütterung der Tiere ist Aufgabe der Jäger.
Vor "Verbiss" schützen
Da gerade das Rehwild bei starker Schneelage nur wenig Futter findet, müssen zudem frisch aufgeforstete Bäume geschützt werden. "Das Wild ernährt sich dann zum Teil von den jungen Trieben. Vor allem der Terminaltrieb muss vor diesem Verbiss geschützt werden, da die Bäume sonst nicht richtig weiterwachsen können", erläutert der gebürtige Sieglangener. Dazu wird eine kalkhaltige Paste auf diese Triebe aufgebracht. "Den Bäumen schadet das nicht, aber das Wild mag den Geschmack nicht", so Schuchter. Diesen Vorgang nennt man "verstreichen". "Kein Wunder, dass viele Jäger Hunde als Gehilfen haben", meint euer Bono.
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